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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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mal.“
    Sie nickte, als hätte sie gewusst, dass ich das sagen würde. Verdammt, vermutlich hatte sie das sogar getan. „Wenn Erzulie sagt, dass die Wahrheit aufgedeckt wird, dann passiert das auch. Ich habe keine Ahnung, wie, warum oder wann, aber habe Vertrauen.“
    „Vertrauen war noch nie meine Stärke“, grummelte ich und ging.
    Wenn ich Vertrauen in Simon gehabt hätte, wäre all das hier niemals nötig geworden. Aber wenn ich schon damals und in ihn keins gehabt hatte, wie konnte ich dann jetzt welches in jemanden setzen, den ich kaum kannte, beziehungsweise in etwas, an das ich nicht wirklich glaubte?
    Ich hatte nicht die leiseste Ahnung.
    Da ich noch nie jemand gewesen war, der aufschob, was er heute erledigen konnte, fuhr ich an Adams Mobilheim vorbei, aber sein Auto war nicht da. Ich marschierte sogar zu seiner Hütte, aber auch dort war er nicht.
    Also nutzte ich die Zeit, eine Falle auf der Lichtung aufzustellen, wo Charlie gestorben war. Rückkehr des Täters zum Tatort und all das. Abgesehen davon fiel mir nichts Besseres ein.
    Ich hatte aber durchaus meine Zweifel, ob die Falle auch zuschnappen würde. Wenn ein Werwolf menschliche Augen hatte, besaß er möglicherweise auch ein menschliches Gehirn, und in diesem Fall würde das Biest kaum in einen Käfig steigen und die Tür hinter sich einrasten lassen.
    Trotzdem plante ich, mich mit meinem Betäubungsgewehr auf einem Baum zu verstecken. Falls nötig, würde ich einfach auf die Kreatur schießen und sie dann eigenhändig in den Käfig schleifen. Viele Wege führten nach Rom. Obwohl ich nie auch nur einen einzigen davon beschritten hatte.
    Ich verbrachte mehrere Tage damit, in der glühenden Hitze durch den Sumpf zu streifen, und fuhr ein paarmal in die Stadt, um meine Vorräte aufzustocken. Außerdem durchstand ich ebenso viele Nächte, in denen ich sehr wenig schlief, allein auf dem Boden lag und merkwürdigen Geräuschen sowie fernem Heulen lauschte, das von Kojoten stammen sollte, es aber nicht tat. Adam hatte ich nicht gesehen, und eigentlich hatte ich inzwischen auch aufgehört, nach ihm Ausschau zu halten.
    Ich hatte gierig nach der Wahrheit gesucht, aber je mehr Zeit verstrich, je mehr Zeit ich hatte, über die Dinge nachzudenken, desto zaghafter wurde ich. Was, wenn Adam mich in Bezug auf etwas Wichtiges getäuscht hatte? Etwas, das ich ihm nicht würde vergeben können?
    Was, wenn Luc einen Zauber gewirkt hatte, und das, was ich für beide empfand, nur eine Illusion war? Ich wollte nicht, dass es eine Illusion war. Mein Gefühl für Adam und seinen Sohn war seit langer, langer Zeit das erste Gefühl, das mir richtig vorkam.
    Ich ließ mir Cassandras Vorschlag, alles einfach zu belassen, wie es war, durch den Kopf gehen. Eigentlich war es gar kein so übler Rat.
    Aber was, wenn es gar keinen Zauber gab? Wenn ich Adam wirklich liebte und er meine Liebe nicht erwiderte?
    Ich grübelte über all die Fragen nach, auf die ich keine Antworten hatte, während ich in dem Flussarm vor dem Herrenhaus ein Schaumbad nahm. Ich war bisher nicht dazu gekommen, mir mal wieder ein Hotelzimmer zu gönnen.
    Ich genehmigte mir ein Sandwich auf meinem Schlafsack und schlief darüber ein. Ich musste wirklich völlig erschöpft gewesen sein, denn ich erwachte erst irgendwann nach Sonnenuntergang, und das auch nur, weil ich instinktiv spürte, dass ich nicht allein war.
    Mein Herz schlug schneller, aber noch bevor ich völlig in Panik geraten konnte, tauchte am Fenster eine Silhouette auf. Ich würde diese Silhouette überall erkennen.
    „Adam.“
    Er gab keine Antwort, sondern durchquerte einfach das Zimmer und legte sich neben mich auf den Schlafsack.
    Na schön, um ehrlich zu sein, legte er sich auf mich .
    Das Einzige, was seinen Oberkörper zierte, war sein Armband. So mochte ich ihn am liebsten. Seine Kaki-Shorts waren weich, er selbst jetzt schon hart. Trotz der Kleidung passten wir einfach perfekt zusammen. Druck, Reibung, Hitze. Was konnte sich ein Mädchen mehr wünschen?
    Die Wahrheit.
    In diesem Moment wusste ich, dass ich nicht weitermachen konnte, ohne sie zu kennen. Wo war dieses Blütenblatt?
    Ich ließ eine Hand auf seiner Schulter, während die andere herumtastete wie das Eiskalte Händchen der Addams Family . Ich wurde abgelenkt von Adams Lippen, die gegen meine drängten, und von seiner Zunge, die meinen Mund erkundete. Ich trug weite Shorts, und seine Finger strichen über meinen Oberschenkel, glitten höher und dann unter den Stoff. Sein

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