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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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der Stadt essen, und an der Bar saß Henri. Wir kamen ins Gespräch. Er war ein interessanter, intelligenter Mann. Ich spielte sogar mit dem Gedanken, ihn mit meiner Tochter zu verkuppeln.“ Er erschauderte. „Sie hätten sehen sollen, wie er sie zugerichtet hat.“
    Nein, das hätte ich nicht.
    „Er kam einfach durch das Panoramafenster in unser Wohnzimmer gesprungen. Ich versuchte, ihn aufzuhalten, und er stieß mich die Treppe hinunter. Irgendetwas knackte in meinem Rücken, und ich konnte die Beine nicht mehr bewegen. So musste ich mit ansehen, wie er sie alle umbrachte. Nie werde ich seine Augen vergessen. Ich sehe sie jede Nacht im Schlaf.“
    „Der Fluch bewirkt, dass alle Ruelle-Männer gleich aussehen“, stieß ich hervor. Ich war mir zwar nicht sicher, ob das zutraf, aber die Erklärung ergab Sinn, vor allem in Kombination mit dem Ausbleiben weiblicher Nachkommen, seit die Voodoo-Königin ihren Racheakt vollzogen hatte.
    „Das hier ist Adam“, insistierte ich. „Nicht Henri.“
    „Ich glaube Ihnen nicht.“ Frank nahm ihn ins Visier.
    Als er abdrückte, warf ich mich vor Adam. Ich erwartete Schmerz, doch das Einzige, was ich fühlte, war Adams Arm, der sich um mich schloss.
    „Er hat daneben geschossen“, keuchte ich überrascht.
    Adam musterte seinen Bizeps, wo aus einer fünf Zentimeter langen Wunde Blut quoll. „Nicht wirklich.“
    „Gehen Sie aus dem Weg, Diana“, befahl Frank. „Ich will es nicht tun, aber wenn es sein muss, werde ich auch Sie töten. Machen Sie also Platz.“
    „Ich bleibe, wo ich bin.“
    Adam schloss die Hände um meine Schultern. Ich lächelte, da ich die Berührung für eine zärtliche Geste hielt, dann keuchte ich auf, als er mich so heftig zur Seite stieß, dass ich jenseits der Schusslinie auf dem Boden landete.
    „Adam!“, schrie ich, dann sprang ich, mit einem Gewehrschuss rechnend, wieder auf die Füße. Aber es kam keiner.
    Detective Sullivan stand hinter Frank und drückte ihm seine Waffe in den Nacken. „Fallen lassen“, herrschte er ihn an. „Das gilt auch für Ihre Freunde.“
    Frank gehorchte, genau wie seine Gorillas.
    „Sie verstehen nich t … “
    „Ich verstehe sogar sehr gut“, knurrte Sullivan, auf dessen Krawatte die Hula-Tänzerin durch die Gewalt seines Zorns in wellenartige Bewegungen versetzt wurde. „Sie stehen unter Arrest. Sie haben versucht, diesen Mann zu töten, und Sie haben diese Frau bedroht.“
    „Aber er ist ein Werwolf.“
    Sullivan blinzelte verwirrt, dann sah er mich an. Ich zuckte die Achseln, dann machte ich das Zeichen für Wahnsinn, indem ich meinen Zeigefinger neben meinem Ohr kreisen ließ.
    „Er hat mich beauftragt, in den Sümpfen nach einem Wolf zu suchen.“ Mein Blick glitt zu Adam, der das Blut über seinen Arm laufen und zu Boden tropfen ließ, ohne auch nur zu versuchen, ihm Einhalt zu gebieten. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass er verrückt ist und einen Werwolf meinte.“
    „Das ist also der Typ, für den Sie arbeiten?“
    „Jetzt nicht mehr“, murmelte Frank.
    Als sich die Lichtung mit weiteren Polizisten füllte, die Franks Gehilfen Handschellen anlegten und Beweise zu sichern begannen, steckte Sullivan seine Waffe weg.
    „Wissen Sie überhaupt, mit wem Sie es zu tun haben?“, fragte Frank scharf. „Das hier wird Sie Ihren Job kosten.“
    Sullivan machte eine Handbewegung, woraufhin zwei seiner Leute den tobenden, Verwünschungen ausstoßenden Frank wegtrugen.
    Ich legte eilig die paar Meter, die mich von Adam trennten, zurück und riss dabei einen Stoffstreifen von meinem T-Shirt ab. Er musste ziemlich benommen gewesen sein, denn er ließ mich seinen Arm ohne Widerworte verbinden.
    „Weshalb sind Sie überhaupt hier?“, wandte ich mich anschließend an Sullivan.
    „Irgendjemand wollte wissen, wo Charlie gestorben ist. Da es sich um einen ungelösten Fall handelt, wurde ich misstrauisch. Ich bin zu Ihnen nach Hause gefahren und habe gesehen, wie diese Kerle in den Sumpf aufgebrochen sind. So viele Waffen und Patronen konnten nichts Gutes bedeuten. Also hab ich Verstärkung angefordert, und hier sind wir nun.“
    „Danke für Ihre Hilfe.“ Adam streckte ihm seine unblutige Rechte entgegen.
    „Ich möchte schon seit einer ganzen Weile mit Ihnen reden.“ Sullivan ergriff sie, und sie schüttelten sich die Hände.
    „Reden Sie.“
    „Wissen Sie irgendetwas über den Mann, der auf Ihrem Grundbesitz stranguliert wurde?“
    „Nein.“
    „Sind Ihnen je irgendwelche Tiere aufgefallen, die

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