Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber
zwischen ihnen und simulierte einen noch intimeren Akt. Ich beugte den Kopf und leckte ihn ein einziges Mal.
Als Antwort wölbte er sich mir entgegen. Mit geschlossenen Augen bewegte er sich zwischen meinen Brüsten, und ich verlor mich darin, sein Gesicht zu betrachten. Der Mann mochte Sex. Zusammen mit ihm mochte ich ihn auch.
Nicht, dass ich das früher nicht getan hätte, aber wenn Liebe im Spiel ist, geht es dabei mehr um die Seele als um den Körper, mehr ums Herz als um Hände, Lippen und Zunge. Sex um seiner selbst willen hatte durchaus etwas für sich.
Mein Brustwarzen wurden hart, als sie an seinen Oberschenkeln entlangstrichen. Die rhythmischen Stöße fachten meine heiße Begierde weiter an. Ich wollte meinen Körper auf seinen legen und ihn tief in mich aufnehmen. Ich wollte ihn reiten, bis wir beide wie von Sinnen um Erlösung bettelten.
Aber jetzt noch nicht.
Ich schob mich nach unten, und er ließ mich gewähren. Seine Hände glitten über meine Schultern, meinen Hals, mein Gesicht, dann vergrub er sie in meinem Haar, als ich ihn in den Mund nahm. Er streichelte meinen Kopf mit langsamen, anleitenden, ermutigenden, immer drängenderen Bewegungen.
Er hielt eine ziemlich lange Weile durch. Seine Selbstbeherrschung war wirklich beeindruckend. Es wurde ein Wettstreit des Willens; wer würde sich als Erster ergeben, er oder ich? Ich hatte nicht die Absicht zu unterliegen. Und ich würde nicht.
Meine Zunge tat Dinge, die ich mir nie hätte träumen lassen. Ich benutzte meine Zähne an Stellen, wo ich sie nie zuvor benutzt hatte. Aber trotzdem kam er nicht, sprach er nicht, bewegte nichts als seine Finger in meinen Haaren.
Ich umfasste seinen Schaft und streichelte mit dem Daumen über seine Länge, ließ die Zunge folgen, knabberte mit den Zähnen an seinem Fleisch, und schließlich spürte ich, wie er die Finger verkrampfte.
Seine Züge waren angespannt, seine Augen strahlender und heller, als ich sie in Erinnerung hatte. Während ich seinen Blick erwiderte, leckte ich ihn einmal, zweimal, dreimal mit weichen, kreisenden Bewegungen, dann nahm ich ihn ganz auf und saugte gierig.
Er schwoll weiter an, war ganz nah davor zu kommen. Wie wild bearbeitete ich ihn mit dem Mund, nahm ihn bis in meine Kehle auf, dann ließ ich ihn fast ganz herausgleiten.
„Nein“, murmelte er, und der tiefe Bariton seiner Stimme ließ meine Lippen kribbeln, meine Ohren sirren. „Bitte.“
Ich hob den Kopf, und er stöhnte. Ich blies auf die kühle Feuchtigkeit, die meine Zunge hinterlassen hatte, und seine Lider gingen flatternd zu.
„Bitte was?“
Ich schloss die Zähne um seine Spitze und ritzte seine Haut. Er riss die Augen auf. Ich rechnete mit einer barschen, vielleicht sogar vulgären Bemerkung. Aber hatte er je so reagiert, wie ich es erwartete?
„Nimm mich in dir auf, chérie . Ich will deinen Körper überall um mich herum spüren.“
Ich runzelte angesichts dieser Bitte die Stirn; sie war zu persönlich, zu entlarvend. Ich war versucht, ihn ungeachtet aller Proteste zum Orgasmus zu bringen. Er stand schon zu nah davor; nur noch ein paar kleine Zungenstreiche, und es würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als zu kommen.
Obwohl Oralsex intimer sein konnte als alles andere, war das in diesem Moment nicht so. Zwischen uns herrschte eine Distanz, die ich beibehalten wollte. Warum versuchte er, sie zu durchbrechen?
Seine Finger noch immer in meinem Haar, streichelte er mir mit dem Daumen über die Wange. Meine Augen brannten, und meine Brust tat weh. Trotzdem war ich von seinem Blick gebannt, betört von seiner Stimme, die auf Französisch Worte murmelte, welche ich nicht verstand.
Schließlich tat ich, was er wollte, weil ich es ebenfalls wollte; ich bedeckte seinen Körper mit meinem und nahm ihn in mir auf. Wir bewegten uns zusammen, als hätten wir das schon tausendmal getan. Das Eindringen und der Rückzug waren gleichzeitig neu und doch so vertraut; ich fühlte mich ausgefüllt und dann fast allein. Letzteres bewirkte, dass ich ihn umschlang, so fest ich konnte, ihn in den Tiefen meines Schoßes gefangen nahm und in Betracht zog, ihn niemals mehr gehen zu lassen.
„Sieh mich an“, bat er.
Ich wollte das nicht tun. Solange ich sein Gesicht nicht sah, war er kein Mann und auch kein wildes Tier, sondern nur ein Fick, wenn auch ein verdammt guter.
Angeekelt von meinen Gedanken, tat ich, was er verlangte; ich erwiderte seinen Blick und sah mich selbst. Wer war diese Frau? Konnte das wirklich
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