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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sobald die Sonne schien?
    Nachdem ich am Ende doch nicht dazu gekommen war, Cassandras Dusche zu testen, überlegte ich, seine Dusche zu benutzen. Aber die Vorstellung, dass Adam eintreffen könnte, während ich nackt und patschnass in seinem Bad stand, brachte mich trotz des Gefühls, schmuddelig zu sein, von der Idee ab. Wie sollte ich ihn frisch geduscht mit der nötigen Unerbittlichkeit zur Rede stellen?
    Nein, das ging nicht. Also wanderte ich auf der Suche nach möglichen Anhaltspunkten mit dem Messer in der Hand durch die drei Räume seiner Hütte. Doch von solchen Anhaltspunkten fehlte ebenso jede Spur wie von ihm.
    Essen, Seife, Kleidungsstück e … das Lebensnotwendige war vorhanden, aber was das normale alltägliche Allerlei betra f – Fehlanzeige. Keine Bücher. Keine Papiere. Keine Rechnungen, keine Schecks, keine Kreditkarten. Wenn er wirklich hier wohnte, wo waren dann seine Sachen?
    Je länger ich mich umschaute, desto aufgebrachter wurde ich. Irgendetwas musste es hier geben, das diese Hütte als Adam Ruelles Zuhause kennzeichnete.
    Obwohlichwusste,dassichnichtsfindenwürde,durchsuchteichalles.JedeSchublade,jedesRegal,jedenSchrankundsogardasArzneikästchen.Ichentdecktenichts,nochnichtmaleinenvereinzeltenHundekeksodereineRechnungdesörtlichenTierarztes.
    Ich verlor jedes Zeitgefühl, oder vielleicht verschwand die Sonne hier in den Sümpfen einfach schneller, denn als ich den Kopf unter der Spüle hervorzog, dämmerte es bereits.
    In der Ferne ertönte ein lang gezogenes, tiefes Heulen. Nur ein einziges. Aber dieses eine reichte, dass ich am liebsten auf der Stelle den ganzen Weg nach Hause gerannt wäre.
    Und zwar nach Boston.
    „Memme“, murmelte ich. „Du hast Simon versprochen zu beweisen, dass er recht hatte, und dann willst du gleich bei der ersten Chance, vielleicht tatsächlich etwas zu entdecken, heim zu Mami laufen?“
    Als ob Katherine O’Malley je auf einen derart platten Kosenamen wie Mami hören würde. Sie hatte mich in dem Moment, als ich einen halben Zentimeter größer geworden war als sie, angewiesen, sie Kate zu nennen. Trotzkopf, der ich nun mal war, hatte ich sie auch weiterhin bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Ma angesprochen.
    Ich schlich mich zum Vorderfenster und spähte hinaus in die hereinbrechende Abenddämmerung. Die Zypressen hielten den letzten Rest Sonnenlicht ab. Der Himmel war gleichzeitig blau und blutro t – ebenso überwältigend wie Furcht einflößend. Genau wie Adam.
    IchkrampftedieFingerumdasMesser,dannstarrteichesmit gerunzelterStirnan.Ichkonnteihnnichttöten.Ichbrauchteihnlebend.WaseineziemlicheHerausforderungwerdenkönnte.
    „Vielleicht sollte ich liebe r … “
    „Was?“
    Mein Kopf zuckte nach oben. Er stand schon im Zimmer. Voll bekleidet mit locker sitzender dunkler Hose, Stiefeln und einem T-Shirt, sodass mir zumindest der betörende Anblick zu viel nackter bronzefarbener Haut erspart blieb.
    Was ich hatte sagen wollen war: auf den Käfig und das Betäubungsgewehr warten . Zum Glück hatte ich das nicht laut ausgesprochen.
    „Gehen“, flüsterte ich.
    Seine Mundwinkel hoben sich ein ganz klein wenig. „Bleib lieber, chérie .“
    Er war so verdammt hinreißend, dass er schlichtweg nicht menschlich sein konnte.
    WährenderdasZimmerdurchquerte,versteckteichdieHand,inderichdasMesserhielt,hintermeinemOberschenkel.Ichließzu,dasserganznahezumirkam,mirdenArmumdieTailleschlang,seinenfantastischenKörperanmichschmiegteundseinenschönenMundaufmeinenlegte.EinpaarSekundenlanggabenwirunssogareinemkleinenZungentangohin.Hey,fallsichihnwirklichwürdetötenmüssen,sollteichwenigstensdafürsorgen,dasserglücklichstarb.IchrissihmdasHemdvomLeib.
    Dann hob ich, während er meinen Hals küsste, meine Brüste streichelte und an meinem Bauch hart wurde, schnell das Messer.
    Ich konnte nicht auf ihn einstechen. So was lag mir einfach nicht. Also drückte ich das Silber stattdessen gegen seine Haut.
    Fauchend stieß er mich von sich, und mir stockte der Atem. Ich starrte auf seinen Arm, in der Erwartung dort Rauch zu sehen, aber da war keiner.
    Mist, ich würde es noch mal versuchen müssen. Ich krampfte die Finger um den Griff, da verpasste er meiner Hand einen Tritt. Ich hatte ihn noch nicht mal kommen sehen. Das Messer flog durch die Luft. Adam packte mein Handgelenk und drehte mir den Arm auf den Rücken.
    „Was zur Hölle sollte das?“, knurrte er. „Bist du völlig verrückt geworden?“
    „Ic h … “
    Er riss meinen Arm ein Stück nach oben,

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