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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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eifersüchtig.«
    »Ich habe es dir schon einmal gesagt, Teo …«
    »Sein Name ist nicht Teo!«, donnerte McCord. »Er heißt Mecate. Matt. Dr. Tattergreis für dich.«
    Gina presste die Lippen zusammen. »Ich habe ihn als Teo kennengelernt, und Teo bleibt er für mich. Nenn du ihn, wie du willst. Und jetzt erklär mir, wieso du zahlende Kundschaft auf diese Scheißseite der Ranch gebracht hast?«
    Nun wurden auch McCords Lippen schmal. Sein Gesicht lief dunkelrot an. Wahrscheinlich würde jeden Moment Dampf aus seinen Ohren quellen.
    Matt hätte auf die Stimme der Vernunft hören sollen, aber manchmal konnte er das einfach nicht. »Sag ihr, was du getan hast«, forderte er ihn auf. »Wie du jeden Mann, der sich je für sie interessierte, mit Drohungen davongejagt hast. Wie du mir gedroht hast.«
    McCord mochte groß und bullig sein, trotzdem bewegte er sich schneller als eine schmale wendige Schlange. Mit einem Satz war er bei Matt und versetzte ihm einen Kinnhaken, ehe ihn jemand stoppen konnte.
    Als ob irgendwer ihn hätte stoppen können.
    Matts Kopf kippte nach hinten, und Gina schrie auf; doch er ging nicht in die Knie. Und darauf war er stolz. Weil sein Gesicht verflucht wehtat.
    Er schaffte es, dem Mann, den Gina am Arm festhielt, ungerührt in die Augen zu sehen. »Mich zu schlagen ändert nichts an der Wahrheit.« Matt wandte sich an Gina. »Kommt es dir nicht ein wenig seltsam vor, dass sich kein Mann nach dem ersten Date mehr bei dir gemeldet hat? So übel bist du nämlich gar nicht.«
    Sie lachte. Nur kurz, aber es war ein perlender glücklicher Klang, und Matt realisierte, dass er ihn ihr entlockt hatte. Er hatte Zweifel in ihr daran geweckt, dass etwas mit ihr nicht stimmte, und sie stattdessen zum Nachdenken gebracht, ob eventuell mit den Kerlen etwas nicht stimmte. Welcher Mann würde sich von einem anderen in die Flucht schlagen lassen, wenn es um Gina ging? Sie war es wert, dass man um sie kämpfte. Zur Hölle, sie war es wert, dass man für sie starb.
    Nachdem Ginas Lachen verklungen war, zählte sie mit gerunzelter Stirn zwei und zwei zusammen. »Jase.« Sie ließ seinen Arm los. »Warum bist du hier?«
    McCord richtete die Augen auf Matt, und dieser erkannte das Versprechen von Vergeltung in ihnen. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber eines Tages, und zwar eines baldigen, würde McCord es ihm heimzahlen.
    »Es gibt Ärger«, antwortete er. »Jemand ist tot.«

16
    »Tot?«, stammelte Gina. »Wer?«
    Im ersten Moment dachte sie an Isaac, an Fanny und bekam keine Luft. Doch wenn Jases Großvater oder seine Mutter gestorben wären, hätte er sie sicherlich nicht einem Verhör unterzogen und Teo einen Kinnhaken verpasst.
    Oder doch?
    Der Jase, den sie zu kennen glaubte, würde das nicht tun. Aber der Jase, der neuerdings zum Vorschein gekommen war, der, von dem Teo behauptete, er sei schon immer da gewesen … den kannte sie kein bisschen.
    Ein Schatten huschte über sein Gesicht. Er verschwand so schnell, wie er gekommen war; trotzdem war der Ausdruck besorgniserregend, denn Gina hatte ihn nie zuvor an ihm gesehen. Er ließ ihn jung und unsicher aussehen – es war die Mimik eines Jungen, nicht die eines Mannes.
    Sie konnte sich nicht beherrschen, nach seiner Hand zu greifen. »Was ist passiert?«
    Er verschränkte die Finger mit ihren und drückte sie – noch etwas, das sie nicht von ihm kannte. »Wir haben am Fluss campiert. Wir mussten einen Umweg nehmen, dadurch wurde es spät und dunkel.«
    »Wir waren auch dort«, sagte Gina, in der Hoffnung, die Dinge zu beschleunigen. Wer war tot?
    »Alle waren auf dem Weg in ihre Zelte. Mel hatte uns ein neues Lied beigebracht.«
    »Oh-oh«, kommentierte Gina, und Jases Lippen zeigten den leisen Anflug eines Lächelns, bevor sie gleich darauf wieder zu dieser schmalen gestressten Linie wurden.
    »Ja. Im ersten ging es um einen Kerl namens Franz, der balancieren wollte auf seinem …«
    »Schon gut!«, unterbrach Gina ihn hastig.
    »Ich bat ihn, den anderen noch eins beizubringen. Ghost Chickens in the Sky. Es war eingängig. Sie sangen noch immer, darum war es unüberhörbar, als …« Er brach ab, schluckte. »Sie aufhörten.«
    »Was meinst du damit, sie hörten auf?«, fragte Teo.
    Jases Hand zuckte in Ginas. Er hatte Teo ganz vergessen gehabt.
    »Dass sie aufhörten«, zischte McCord. »Zuerst sangen sie – und dann nicht mehr.«
    »Schon gut«, beschwichtigte Gina ihn. Hatte seine Hand zu zittern begonnen? »Was war daran so

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