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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Werwolf hat die anderen gefressen.“
    „Haterdas?Siehabenmirgesagt,dassSiedenbraunenWolfgesehenhabenundereinenvonihnengetötethat;späterhabenwirsiedannhalbaufgefressengefunden.Dasbedeutetnicht,dasser unser Mann ist.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich meine Wolf.“
    „Aber wenn er es nicht ist, heißt das, dass wir einen braunen Wolf haben, der sie tötet, und einen weißen, der sie auffrisst.“
    „Oder zwei, die beides tun.“
    „Mist“, murmelte ich.
    Wieder verfielen wir in Schweigen.
    „Jessie?“
    Sie sah mich an, und etwas in meinem Gesicht musste sie berührt haben, denn sie setzte sich neben mich und breitete die Hände aus. „Was ist?“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Hector gesehen habe. Ic h – “ Das war schwer auszusprechen, besonders ihr gegenüber. „Ich habe den Verstand verloren, als meine Familie starb. Eine Zeit lang habe ich eine Menge Dinge gesehen, die gar nicht da waren. Vielleicht habe ich Hector gesehen.“ Ich holte tief Luft, ließ sie langsam entweichen und sehnte mich dabei wie der Teufel nach einer Zigarette. „Vielleicht aber auch nicht.“
    Ich erwartete, dass sie irgendeinen bissigen Kommentar abgeben würde, bevor sie mir mitteilte, dass sie Edward anrufen würde, damit er mich von hier wegholte. Stattdessen zog sie quer über den Schreibtisch ein Stück Papier zu sich heran und griff nach einem Stift. „Er heißt Menendez? M-e-n- e … ? “
    Ich starrte sie an. Sie seufzte ungeduldig. „Wie zur Hölle buchstabiert man seinen Namen?“
    „Abe r – “
    „Aber was? Wenn dieser Psychopath in meiner Stadt ist, will ich das wissen.“
    „Aber was, wenn es nur ein Hirngespinst war?“
    „Was, wenn nicht?“
    „Stört es Sie denn nicht, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der schon mal unzurechnungsfähig war?“
    „Nicht mehr, als es mich stört, mit einer Nervensäge von deinem Kaliber zusammenzuarbeiten.“
    WirstarrtenunsnocheinpaarSekundenlängeran,dannsagtesie:„KönnenwirjetztwiederzumThemakommen?Ichhabnichtalle Zeit der Welt, um deine Hirngespinste zu überprüfen.“
    Wow, schon wieder so ein warmer, flauschiger Moment beginnender Freundschaft.
    „ M-e-n-e-n-d-e-z“ , buchstabierte ich laut.
    „Gracias.“
    Miss Politisch Inkorrekt.
    „Ich bezweifle, dass du viel finden wirst. Damals, als meine Familie umgebracht wurd e … Besser gesagt, als ich wieder in der Lage wa r … “
    Zu denken, ohne zu schreien? Zu sprechen, ohne zu brabbeln? Zu atmen, ohne zu weinen?
    „… etwas zu sagen“, fuhr ich fort, „war Hector längst über alle Berge. Aber man hat ihn überprüft.“
    „Und?“
    „Er war 1977 nach einem Jagdunfall für tot erklärt worden. Was es ein bisschen schwierig machte, einen Steckbrief rauszugeben.“
    „Was hat die Polizei dann unternommen?“
    Ich rollte die Augen. „Was glaubst du wohl? Als sie am Tatort eintrafen, hab ich in einer Ecke gehockt und Selbstgespräche geführt. Drei Monate später hab ich dann einen Toten beschuldigt. Die haben mich für eine Irre gehalten.“
    „Mit anderen Worten, sie haben nichts unternommen.“
    „Was hätten sie denn tun sollen, Jessie?“
    „Lass mich dir eine bessere Frage stellen: Was hat Mandenauer unternommen?“
    „Er hat mich in dieser Nacht gerettet. Nachdem er anschließend die Polizei verständigt hatte, ist er verschwunden. Das nächste Mal habe ich ihn in der Klinik gesehen.“ Ich zog eine Braue hoch. „Einer psychiatrischen Klinik.“
    Sie zuckte die Achseln und machte eine kreisende Bewegung mit ihrem Finger. Na wenn schon; erzähl weiter .
    „Nachdem man mich wochenlang für verrückt erklärt hatte, war er der Erste, der mir glaubte. Er hat mich dort rausgeholt. Wie, das weiß ich nicht.“
    Jemanden zum Reden zu haben, der mir nicht jedes Mal, wenn ich das Wort „Werwolf“ aussprach, eine Pille gab, hatte meinen Kopf schneller klar werden lassen als eine kalte Dusche. Schon allein mit Edward zusammen zu sein, hatte dafür gesorgt, dass ich mich wieder zurechnungsfähig fühlte.
    „Er hat mir gesagt, dass meine Familie ihren Frieden gefunden habe. Er hatte dafür gesorgt, dass sie sich nicht von den Toten erheben würden.“
    „Ich hasse es, wenn das passiert“, murmelte Jessie.
    Ich warf ihr einen schnellen Blick zu. „Hast du so was schon mal gesehen?“
    „Nicht gesehen, nein. Aber bei mir sind mal ein paar aus dem Leichenschauhaus verschwunden. Eine war dabei, der hatte man vorher den Kopf weggeschossen.“
    „Oh-oh, da hat wohl jemand kein Silber

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