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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ein Kerl so nannte.
    „Wo könnte er sein, wenn er nicht hier ist?“
    „Ich bin nicht sein Privatsekretär. Er hat mich gefragt, ob ich für ihn einspringen kann, dann ist er weg.“
    Verdammt. Er war in die Bar gegangen; dann war ich in seine Hütte eingebrochen. War er noch mal nach draußen gekommen und hatte mich gesehen? Falls ja, warum hatte er mich dann nicht zur Rede gestellt? Nur eine Frage von vielen.
    „Danke“, murmelte ich, aber der Cowboy beachtete mich nicht. Ich schlüpfte ins Freie, um den Revolver zurückzuholen.
    Er war weg.
    Ich wirbelte herum, warf panische Blicke zu den Bäumen, dem Parkplatz, Damiens Hütte. Alles war still, reglos, verlassen. Dennoch fühlte ich mich beobachtet. Schutzlos. Ich spürte das Zentrum einer Zielscheibe auf meiner Stirn. Meine Schultern zuckten. In meinem Rücken war noch eins.
    Ich sprintete zu meinem Auto, sprang hinein und fuhr vom Parkplatz. Während ich viel zu schnell die Good Road hinunterjagte, erinnerte ich mich wieder an Damiens Antwort auf meine Frage, was er getan habe.
    Nichts, das ich nicht wieder tun werde.
    Ich hatte keine Ahnung gehabt, was er damit meinen könnte, aber jetzt machte ich mir so meine Gedanken.
    Hatte er mit diesem Revolver Werwölfe getötet?

14
    Mitten in der Nacht in Crow Valley, Wisconsin, war Jessie nicht schwer zu finden. Mein Wagen und ihrer waren die einzigen auf der Main Street.
    Ich stoppte meinen mitten auf der Straße, ließ aber den Motor laufen und die Scheinwerfer an, als ich ausstieg. Ich fühlte mich so sicherer.
    Jessie parkte den Streifenwagen, stieg ebenfalls aus und lehnte sich über die Tür. „Was ist Ihr Problem?“
    „Haben Sie ’ne Stunde Zeit?“
    Ihre Augenbrauen schossen nach oben. „Ich hab jede Menge Stunden Zeit. Sie klappen hier nämlich gegen sieben die Bürgersteige hoch. Wollen Sie mit auf die Wache kommen?“
    „Wie wär’s mit Ihrer Wohnung? Ich würde auch gern mit Will sprechen.“
    Jessie schüttelte den Kopf. „Er schläft.“
    „Nachts? Was ist denn mit dem los?“
    Das entlockte ihr ein Lächeln. „Er hat versucht, sich an meinen Rhythmus zu gewöhnen, aber er kann es einfach nicht.“
    „Vielleicht sollten wir ihn wecken?“
    „Vielleicht sollten wir das nicht.“ Jessies Gesichtsausdruck war stur und unnachgiebig. Ich kannte ihn aus dem Spiegel. Sie würde mir nicht entgegenkommen.
    „Na schön. Dann also auf die Wache.“
    Ich stieg in meinen Wagen und folgte ihr. Im Andy-Griffith-Museum angekommen, setzte sie sich an ihren Schreibtisch. „Also, was gibt’s?“
    „Haben Sie irgendetwas über Damien Fitzgerald herausgefunden?“
    Jessie runzelte die Stirn. „Warum die Eile?“
    Ich zögerte. Wie viel sollte ich ihr sagen? Wie viel verschweigen? Ich beschloss, ihr alles zu erzählen, das nicht persönlich war. Was sich als ziemlich viel herausstellte.
    „Glauben Sie, er ist ein abtrünniger Agent?“, fragte sie.
    Abtrünnige Agenten waren einmal Jägersucher gewesen. Sie operierten nun auf eigene Faust, indem sie zwar noch immer jagten, noch immer suchten, dabei aber keine anderen Regeln mehr befolgten als ihre eigenen.
    „Könnte sein. Wir müssen bloß Edward fragen.“
    Er kannte jeden einzelnen Agenten der Vergangenheit und Gegenwart. Ich notierte die Frage auf meiner geistigen Aufgabenliste.
    „Ich habe mit dem Besitzer der Bar gesprochen“, sagte Jessie. „Fitzgerald lässt sich in bar bezahlen. Der Typ kennt weder seine Sozialversicherungsnummer noch seine Adresse oder Schuhgröße. Das ganze Szenario schreit geradezu nach Gestaltwandler.“
    „Wenn man von seinem Silberring und der Silberkugel in seiner Waffe mal absieht“, gab ich zu bedenken.
    „WomitmeineschöneTheoriebeimTeufelwäre.“SiezucktedieAchseln.„IchhabedenNamenDamienFitzgeraldinVerbindungmitNewYorkindenComputereingegeben.OhneseineSozialversicherungsnummer,ummitihrdieErgebnisseeinzugrenzen,habeicheineListemitDamienFitzgeraldsbekommen,diesolangistwiemeinUnterarm.Keinervonihnenistaktenkundig,was bedeutet, dass es weder Fingerabdrücke noch Fotos gibt.“
    „Verdammt.“
    „Ja.“
    Wir verfielen in Schweigen. Ich überlegte, so schnell ich konnte, aber es führte zu nichts.
    „Aber Sie sind nicht in die Stadt gerast, um über Damien zu reden“, meinte Jessie. „Etwas anderes hat Sie erschreckt. Wollen Sie mir verraten, was?“
    „Nicht wirklich.“
    Seufzend lehnte Jessie sich in ihrem Stuhl zurück. „Ich weiß das mit Ihrer Familie.“
    Ich riss so schnell den Kopf hoch, dass sich

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