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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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wussten bis heute nicht genau, was Mengele in seinem Labor alles entwickelt hatte. Sicher, es hatte auch schon Monster gegeben, bevor er angefangen hatte, sie zu produzieren. Die Geschichte war voll von ihnen. Aber danac h – waren es eine Menge mehr gewesen.
    „Wie lautet deine Theorie?“
    „Vielleicht waren ein paar von diesen Kannibalen ebenfalls Werwölfe. Vielleicht können sie sich sogar in menschlicher Gestalt nicht unter Kontrolle halten.“
    „Vielleicht.“
    Oder sie könnten einfach nur Psychopathen sein.
    „Was bedeutet das für uns?“, fragte ich. „Für das Hier und Jetzt?“
    „Vielleicht war dieser Weendigo anfangs ein Mensch.“
    „Sie waren anfangs alle Menschen.“
    „Lass mich ausreden. Anstatt gebissen zu werden, hat ihn seine Gier nach Menschenfleisch zum Verdammten gemacht. Er wurde ein wildes Tier, genau wie in der Legende. Aber selbst in seiner tierischen Gestalt kann er nicht aufhören, ein Kannibale zu sein.“
    Das Ganze ergab auf abstruse Weise einen Sinn.
    „Ich verstehe immer noch nicht, wie wir herausbekommen sollen, wer derjenige ist, nach dem wir suchen.“
    „Was, wenn es einen Verdächtigen in einem kannibalistischen Serienkiller-Fall gäbe, der plötzlich spurlos verschwunden ist?“
    „Und weiter?“
    „Was, wenn stattdessen ein Haufen toter, halb gefressener Wölfe auftauchen würde?“
    Sie könnte auf der richtigen Fährte sein, nur das s –
    „Edward sagte, dass es außer diesem hier keine anderen Fälle von kannibalistischen Werwölfen gegeben habe.“
    Jessie fluchte. Das war’s mit ihrer Theorie.
    Aber irgendwas kitzelte mein Unterbewusstsein. „Warte mal.“
    Ich hob die Hand, legte den Kopf zur Seite, strengte mein Gehirn an, und plötzlich war es da. „Was, wenn er seine kannibalistischen Gelüste bisher in menschlicher Gestalt gestillt und gerade erst angefangen hätte, diese ganz speziellen Bedürfnisse auch als Wolf zu befriedigen?“
    Jessie starrte mich an, als hätte ich gerade etwas sehr Interessantes gesagt. „Ich schätze, es kann nichts schaden, Informationen über ungelöste Serienmorde einzuholen.“
    „Gute Idee. Aber wir wollen nicht, dass das FBI hier auftaucht. Die schaffen es nie, nicht aufzufallen.“
    „Wer hat einen Kontakt in Quantico?“
    „Mandenauer“,sagtesieimselbenMomentwieich:„Edward.“
    Jessie griff zum Hörer.

15
    Noch bevor sie wählen konnte, wurde die Tür aufgeschlagen. Jessie und ich drehten uns mit erhobenen Pistolen zu dem Geräusch um.
    Will blieb wie angewurzelt stehen. „Ich muss wo hin.“
    Jessie winkte mit ihrer .44 zu dem Schild mit der Aufschrift TOILETTE . „Dann geh.“
    Er schüttelte den Kopf. Sein schaukelnder Ohrring fing das Licht ein und warf goldene Flecken auf sein Kinn. „Ich habe etwas gefunden.“
    Jessie und ich wollten gerade unsere Waffen wegstecken, doch jetzt sahen wir ihn erwartungsvoll an.
    „Was?“, fragte sie.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher.“
    „Das scheint im Moment zu grassieren“, murmelte ich.
    „Hm?“ Cadottes Augen waren hinter seiner Brille nicht auf scharf gestellt. Er starrte mich an, als ob er vergessen hätte, wer ich war. Dann dämmerte es ihm. „Ach, hallo, Leigh. Was tun Sie denn hier?“
    „Kümmere dich nicht um sie, Kumpel. Was hast du gefunden?“
    „Ich habe im Internet ein paar Recherchen zum Thema Weendigo angestellt und bin dabei auf die Legende vom Kraftverzehrer gestoßen.“
    JessieundichwechselteneinenBlick.„Wasistdas?“,fragtesie.
    „Ich habe selbst noch nie davon gehört. Aber es gibt da ein Buc h – “
    Jessie stöhnte. „Nicht schon wieder ein Buch. Haben wir das nicht gerade erst durchgemacht?“
    Verwirrt sah ich von einem zum anderen. Dann erklärte Jessie: „Will hatte ein Buch über die Inthronisierung des Wolfsgottes. Leider hat eine Seite gefehlt. Eine sehr wichtige Seite.“
    „Ich habe daraufhin ein anderes bestellt“, wandte er ein.
    „Welches die Werwölfe praktischerweise abfingen.“
    „Und genau aus dem Grund gehe dieses Mal ich zu dem Buch.“
    „Wie bitte?“
    „Es gibt ein Exemplar in Madison. Ich mache mich jetzt auf den Weg.“
    „Jetzt sofort?“ Jessie klang tief betrübt. Ich unterdrückte ein Grinsen.
    „Ich sollte es mir gleich morgen früh ansehen. Falls ich auf irgendetwas Brauchbares stoße, werde ich das Buch mitnehmen oder wenigstens eine Kopie machen.“ Sein Blick wurde weich. „Morgen Nachmittag bin ich wieder zu Hause, Jess.“
    „In Ordnung. Kein Problem. Ich hab hier genug zu

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