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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Schemen, trotzdem auch nicht vollkommen körperlich, denn ich konnte durch ihr Fell hindurch das Gras unter ihnen sehen.
    „Ich habe dich schon erwartet.“
    Halb damit rechnend, nichts anderes vorzufinden als das Rascheln einer nicht existierenden Brise in den Bäumen, drehte ich mich zu Lydias Stimme um. Aber sie stand tatsächlich da, in einem wallenden Rock und einer folkloristischen Bluse mit gedämpften Farbe n – Veilchen in einem Frühlingsregen, der Himmel kurz vor einem Stur m – , nur wenige Meter entfernt.
    Sie trug Reife an den Hand- und Fußgelenken. Wie hatte sie sich so lautlos angepirscht? Offensichtlich konnte sie ebenso mühelos aus dem Nichts auftauchen wie verschwinden.
    Sie hielt eine Pistole in der Hand, die jener, welche ich aus Edwards Auto genommen hatte, verdächtig ähnelte. Ich überprüfte mein Halfter und erkannte, dass sie sich nicht nur unbemerkt an mich herangeschlichen, sondern mich auch entwaffnet hatte. Edward würde der Schlag treffen.
    Lydia warf die Waffe ins Gebüsch, dann ließ sie zwei ihrer Finger in das Tal zwischen ihren Brüsten gleiten und zog den Talisman hervor, der an einem Lederband um ihren Hals baumelte. „Erkennst du das?“
    Ich nickte.
    „Du überträgst mir seine Macht, dann sage ich dir alles über deine Mutter. Was meinst du?“
    Ich würde nicht zustimmen, vor allem, da ich nicht die leiseste Ahnung hatte, wie ich ihr irgendetwas übertragen sollte. Aber wenn sie schon gewillt war zu plaudern, würde ich ihr ein paar Fragen stellen.
    „Dann hast du das Totem gemacht“, mutmaßte ich. „Aber warum?“
    „Um deine Magie zu stehlen.“ Sie rollte das Amulett zwischen den Fingern. „Aber du bist stärker, als ich angenommen hatte.“
    „Wie kann dieses Ding meine Magie stehlen, wenn die Lykanthropie doch durch ein Virus ausgelöst wird?“
    „Wird sie das?“
    „Ja.“
    Ihr Lächeln war so geheimnistuerisch und selbstgefällig, dass ich mich beherrschen musste, nicht jede noch so winzige Information aus ihr herauszuprügeln. Alles zu seiner Zeit.
    „Cora hat mir gesagt, dass ich die Essenz eines Werwolfs einfangen, sie durch dieses Amulett binden und auf mich selbst übertragen kann.“
    „Davon habe ich noch nie gehört.“
    Andernfalls hätte ich nämlich meine Magie schon vor langer Zeit in so einem Ding verstaut und verschenkt.
    „Du bellst nun schon seit einer ganzen Weile den falschen Baum an, wenn du mir das Wortspiel verzeihst. Deine ganze Energie an die Wissenschaft zu vergeuden, nach Elixieren, Salben oder Heilmitteln zu forschen. Aber auf jede Frage gibt es mehr als nur eine Antwort.“
    „Wird die Lykanthropie nun durch ein Virus ausgelöst oder nicht?“
    „Beides. Mengele hat mithilfe von Magie ein Virus erschaffen.“
    Was interessant war, mich jedoch bei meiner Suche nach einem Heilmittel auch nicht wirklich weiterbrachte.
    „Wenn du ein Werwolf werden wolltest“, sagte ich, „hättest du doch nur einen deiner Kumpel bitten müssen.“
    „Glaubst du wirklich, ich will dem Wahnsinn verfallen, beherrscht vom Mond und meinem knurrenden bluthungrigen Magen?“ Sie verzog das Gesicht. „Ich will die Macht ohne den Dämon. Das ist es, was die Alte mir versprochen hat.“
    „Und dann hast du sie umgebracht?“
    „Nun, ich brauchte sie nicht länger“, antwortete sie leichthin.
    Ich hatte Neuigkeiten für Lydia: Sie war bereits eine rasende Wahnsinnige, und das auch ohne den Dämon.
    „Auf welche Weise sollte der Talisman meine Magie einfangen?“
    „Ich weiß nicht, wie , sondern nur, dass er es tun würde. Cora hat ein bisschen Hokuspokus veranstaltet, anschließend sollte ich den Talisman mit dem Blut eines Opfers reinigen, und wenn du dich dann das erste Mal, nachdem du das Amulett berührt hattest, verwandeln würdest, sollten deine Fähigkeiten auf den Talisman übergehen.“ Sie musterte den Plastikwolf mit düsterer Miene. „Die alte Hexe hat mich reingelegt. Anstatt deine Magie zu stehlen, hat sie dich stärker gemacht.“
    Gesegnet sollte die alte Frau sein, der ich nie begegnet war. Hatte sie mir wirklich die Fähigkeit gegeben, ihre Mörderin zu bezwingen? Es schien ganz s o … wenn ich nur gewusst hätte, wie ich es angehen sollte.
    „Deshalb muss ich dich jetzt töten.“
    „Wow! Was? Wieso?“
    „Cora sprach von einem Opfer. Mir war nur nicht klar, dass sie dich damit meinte. Ich hätte es ahnen sollen.“
    Tja, sie war wirklich dem Wahn verfallen. Andererseits konnte sie genauso gut recht haben.
    Trotzdem

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