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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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hatten, allerdings war Mandenauer nicht leicht zu eliminieren, und die Werwölfe arbeiteten trotz ihres Rudelverhaltens nicht gerade organisiert. Im Gegensatz zu echten Wölfen konnten sie mit Befehlen nicht gut umgehen. Es gab ständig einen neuen Alpha, der um die Herrschaft kämpfte, und wenn nicht um die über ein bestimmtes Rudel, dann um die über die ganze Welt.
    Bisher hatten sie sich nie erfolgreich zusammenrotten können. Wenn ihnen das gelänge, würden wir bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken.
    Und wäre es nicht ein guter Plan für einen aufstrebenden Anführer, meinen Boss zu töten und anschließend der Entwicklung eines Heilmittels gegen die Lykanthropie ein Ende zu bereiten, um sich jedermanns Loyalität zu versichern?
    Die Richtung meiner Gedanken gefiel mir überhaupt nicht. Ich musste Edward finden, und das schnell.
    „Seien Sie vorsichtig“, warnte Damien mich.
    Anstatt ihm die Hand zu schüttel n – uns war beiden klar, was für ein Fehler das sein würd e – , murmelte ich: „Sie auch“, dann schlüpfte ich zurück ins Haus.

12
    „Es ist mir völlig schnuppe, dass sie eine Wissenschaftlerin ist.“
    Ich hörte Jessies Stimme so deutlich, als würde sie laut in mein Ohr sprechen und nicht im Nebenraum leise flüstern.
    „Sie ist außerdem auch ein beschissener Werwolf“, fuhr sie fort. „Wer weiß, ob sie sich nicht doch auf die dunkle Seite locken lässt. Erinnert ihr euch an Zee?“
    Jessie war einst von ihrer besten Freundin verraten worden. Ich konnte nicht von ihr erwarten, dass sie sich blindlings auf mich verließ.
    Trotzdem schmerzte es, begreifen zu müssen, dass mir niemand vertraute. Dass niemand mich hier haben wollte. Außer vielleicht Damien, und der hatte gerade die Stadt verlassen.
    Ich wartete darauf, dass Edward ihr noch mal befehlen würde, mich in Ruhe zu lassen. Er würde das zwar nur tun, um seine eigenen Interessen zu schützen, trotzdem war dieser Schutz die einzige Freundlichkeit, die ich von ihm bekommen würde.
    Stattdessen driftete Wills Stimme durchs Haus. „Vergiss Zee.“
    „Das kann ich nicht.“ In Jessies Seufzer schwang echtes Bedauern mit. „Seine beste Freundin zu töten, auch wenn diese ein Wolfsgott ist, ist etwas, das man nicht nach ein paar Monaten verwunden hat.“
    „Du könntest es wenigstens versuchen.“
    Dann trat Stille ein, die nur von feuchten, schmatzenden Geräuschen gestört wurde. Die beiden knutschten herum. Was bedeutet e …
    Edward war gar nicht da.
    Ich stürzte aus der Eingangstür und sprintete über die Straße. Der Antiquitätenladen war verschlossen, deshalb rannte ich in die Seitengasse und um das Gebäude herum bis zu einer Holztreppe, die in den ersten Stock führte.
    Sekunden später klopfte ich an. Niemand öffnete, obwohl ich hätte schwören können, von drinnen einen unterdrückten Laut gehört zu haben.
    Ich probierte es mit dem Messingknauf. Abgesperrt. Keine große Herausforderung für mich. Ich drehte ihn mit aller Kraft, und es gab ein knirschendes Geräusch. Dann trat ich in das leere Apartment.
    Edwards Unterkunft bestand aus einem einzigen Wohnraum, in dem gleichzeitig ein Bett, ein Küchentisch und eine Spüle Platz fanden. Gegenüber der Eingangstür reihten sich in gleichmäßigem Abstand drei Türen nebeneinander. Eine führte ins Bad, hinter der zweiten entdeckte ich einen Heizkessel und ein Bügelbrett, hinter der dritten Nic.
    An Händen und Füßen gefesselt, lag er da wie bestellt und nicht abgeholt.
    Mit einem Streifen Klebeband vor dem Mund starrte er mich wütend an. Edward hatte seine Hände in Gebetshaltung zusammengebunden, um es ihm unmöglich zu machen, die Tür zu öffnen und aus der Abstellkammer zu flüchten, selbst wenn er mit seinen gefesselten Füßen hätte laufen können.
    „Was hast du zu ihm gesagt?“, fragte ich.
    Es musste etwas wirklich Unerfreuliches gewesen sein, womit er sich eine solche Behandlung verdient hatte.
    Nic fing an zu sprechen, aber mit dem Knebel vor dem Mund war er ein bisschen schwer zu verstehen. Ich beugte mich zu ihm und riss das Klebeband mit einer einzigen Handbewegung ab.
    „Mist. Scheiße. Verflucht! Das hat wehgetan!“
    „Ein kurzer Ruck funktioniert immer am besten.“
    „Wie wär’s, wenn wir diese Theorie bei deinem Mund ausprobieren?“
    „Nein, danke. Wo ist Edward?“
    „Er wollte meinen Boss anrufen. Als ob das irgendetwas ändern würde.“
    Ich ging zum Fenster und spähte hinunter auf die unbelebte, stille Straße. Edward war

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