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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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und du hast dich dabei prächtig amüsiert. Ich finde, du kannst das Risiko beruhigt eingehen“, meint sie nachtragend und drängt sich an ihm mit geschulterter Tasche vorbei.
    Lucius beißt sich auf die Unterlippe. Er überfliegt mit einem schnellen Blick den Waldboden, ob sie etwas liegen gelassen haben. Dann schüttelt er grinsend den Kopf und folgt ihr schnellen Schrittes hinterher.
    Sie finden den zweiten Nistplatz verlassen vor und begeben sich auf gleichem Wege wieder zum See zurück. Es ist später Nachmittag, als sie dort ankommen.
    Lucy lässt sich erschöpft ins Gras am Seeufer sinken. „Ich bin am Ende. Was für ein Tag“, stöhnt sie und legt sich ins Gras.
    Lucius bleibt neben ihr stehen. „Hast du Hunger?“
    „Hunger ist untertrieben“, erwidert sie, wobei sie eine Hand auf ihren knurrenden Bauch legt.
    „Hm. Ich gehe rüber zum Flieger und hole was zum Kochen.“
    „Okay. Aber lass‘ die Pilze hier. Ich kann ja schon mal mit Putzen anfangen.“ Sie richtet sich mühsam in den Sitz auf.
    „Ja, gut.“ Er zaubert eine riesige Tüte Pilze aus seinem Rucksack hervor und stellt sie neben ihr ab. Dann entnimmt er einer kleinen Ledertasche an seinem Gürtel noch ein Messer und reicht es ihr zu.
    „Du meine Güte, wann hast du die alle gesammelt“, ruft Lucy, als sie der Tüte ansichtig wird und nimmt das Messer entgegen.
    „Ich denke, du bist hungrig“, grinst er und macht sich Richtung Bootssteg auf. „Wird nicht viel übrig bleiben, wenn sie geputzt sind“, ruft er ihr noch zu.
    Lucy lässt sich resigniert wieder zurück ins Gras fallen. „Nur mal kurz ausruhen ...“, murmelt sie. Direkt am Himmel über ihr kreist ein großer Seeadler. Sie verfolgt ihn eine Weile mit den Augen und schläft dabei ein.
    Sie wird von einem Klappern geweckt und registriert noch mit geschlossenen Augen einen angenehmen Duft. „Hmm.“ Ihre Stimme ist wieder etwas kratziger geworden, aber die Halsschmerzen sind verschwunden. Sie öffnet die Augen und gewahrt, dass sie mit ihrem geöffneten Schlafsack zugedeckt wurde. Weiter vor ihr steht ein Topf mit klapperndem Deckel auf einem Benzinkocher. Die kochenden Pilze verströmen einen herrlichen Duft, der ihren Magen schmerzhaft rebellieren lässt.
    Sie richtet sich etwas hoch und stützt sich auf dem Ellenbogen ab. Es dämmert bereits. Sie muss lange geschlafen haben und bekommt nun ein schlechtes Gewissen, weil Lucius die ganze Arbeit allein erledigt hat. Doch von ihm ist keine Spur zu sehen. Sie blickt sich suchend um und entdeckt ihn beim Flieger im Schneidersitz auf dem Bootssteg. Er muss schwimmen gewesen sein. Seine dunklen, widerspenstigen Haare liegen ihm tropfnass und wirr am Kopf an und er ist darin begriffen, sich einen Pullover überzuziehen. Ihre Blicke gleiten über seinen muskulösen Oberkörper, registrieren ein erotisches Sixpack. „Wow, Lucius. Du bist viel zu ansehnlich“, raunt sie und fragt sich, ob sie standhaft bleiben kann. Es erinnert sie an die Toilettenszene. „Nicht der nächste Mistkerl“, warnt sie sich. Ihr Magen meldet sich klagend wieder und reißt sie aus den Gedanken. Sie erhebt sich und geht zum Pilztopf hinüber. Als sie dann vorsichtig von der Pilzsuppe kostet, findet sie diese überraschend gut. Sie schlägt mit einem Holzlöffel auf den Deckel, um Lucius ein Zeichen zum Essen zu geben. Er sieht zu ihr herüber und erhebt sich.
    Lucy verteilt die Mahlzeit auf ihre Essgefäße und stellt diese neben zwei gegenüberliegenden Isomatten ab. Sie setzt sich auf ihre Matte und nimmt ihre Portion auf, als Lucius bei ihr auftaucht.
    „Du wirst doch wohl nicht ohne mich anfangen“, meint er gut gelaunt und setzt sich ihr gegenüber.
    „Ich puste ja nur“, rechtfertigt sie sich. „Wo hast du eigentlich so gut kochen gelernt?“
    „Ha! Du hast doch schon was gegessen“, ruft er und struwwelt sich durch die nassen Haare.
    „Nur gekostet“, wehrt sie sich. „Warum hast du mich nicht geweckt?“
    „Hab‘ ich doch versucht. Aber du hast so laut geschnarcht, dass du mich gar nicht gehört hast.“
    Sie angelt sich einen nahe liegenden Fichtenzapfen und schmeißt ihn nach Lucius. Der kann nicht ausweichen, ohne seine Suppe zu verschütten und kriegt ihn am Arm ab. „Das ist jetzt der Dank!“
    „Warum kriegt man nicht EINMAL eine ernsthafte Antwort von dir“, ruft sie mit gespielter Entrüstung und schüttelt dann belustigt den Kopf.
    „Hm“, brummt Lucius und schluckt einen Mund voll Suppe runter. „Das Leben ist doch

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