Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska
schon ernst genug.“
„Oh, DAS sollten wir zum Spruch des Tages machen“, ruft Lucy euphorisch und schiebt sich einen vollen Suppenlöffel in den Mund. Sie tauschen belustigte Blicke. „Und außerdem, mir schien, du nimmst das Leben überhaupt nicht ernst.“
Er blickt sie überrascht an. „Wie kommst du darauf?“
Lucy lächelt verschmitzt. „Ich habe Augen im Kopf. Und man hat mich vor dir gewarnt.“
Lucius verschluckt sich hustend an einer Ladung Suppe. „Was?!“ Er ist überrumpelt.
Lucy strahlt triumphierend über die Wirkung ihrer Worte, lässt ihn jedoch zappeln.
„Nun erzähl schon“, fordert er ungeduldig.
Sie grinst vieldeutig. „Tja, man erfährt so einiges auf einer Damentoilette“, konfrontiert sie ihn gnadenlos und beobachtet ihn gespannt. Als er rot anläuft, lacht sie schadenfroh auf. „Anscheinend hab‘ ich genau ins Schwarze getroffen“, raunt sie ihm grinsend zu und amüsiert sich über sein zerknirschtes Gesicht.
Er verdreht die Augen und grinst sein freches Lausbengelgrinsen. „Ich bin absolut unschuldig“, stellt er klar und löffelt weiter.
„Oh ja“, meint sie. „Deswegen wurde mir auch ans Herz gelegt, mich vor dir in Acht zu nehmen“, pisackt sie ihn weiter. Sie will ihn einfach nur ein wenig ärgern, muss sich jedoch eingestehen, dass es sie interessiert. Ja, er interessiert sie. Neugierig beobachtet sie ihn, während sie nicht aufgehört hat, sich die Suppe schmecken zu lassen.
Er hat von seiner Schüssel aufgesehen und grübelt. „Das klingt irgendwie nach Maria. Frech genug wäre sie jedenfalls.“
„Wenn es die Blondine ist, nach der du mit der Axt geworfen hast, liegst du richtig.“
„Nein, das ist Paula“, stellt er gelassen fest. „Passt aber auch zu ihr.“
Lucy kichert. „Nun, sie scheint ja ganz offenbar Recht zu haben“, zieht sie ihn weiter auf.
„Quatsch, sie hat nur ne Menge Phantasie und ist notorisch eifersüchtig.“
Lucy will ihn aus der Reserve locken. „Immerhin maßt sie sich die Behauptung an, du seiest nicht nur im Fliegen hervorragend.“
Er sieht sie mit schräg gestelltem Kopf an. „Worüber ihr Weiber so alles tratscht“, echoviert er sich künstlich. „Aber wo sie Recht hat ...“, grinst er verschmitzt.
Lucy schüttelt belustigt den Kopf und isst weiter. „Siehst du, ich hatte also Recht. Du nimmst nichts ernst. Auch diese armen Frauen nicht“, bringt sie mit vollem Mund heraus. Sie ist nun gewarnt. Doch sie würde ja so gerne wissen, wie Mistkerle ticken. Was ihre Beweggründe sind.
„Die sind alles andere als arm“, bemerkt er gleichgültig und sieht von seiner Schüssel auf. „Nimm mich nicht so in die Zange, Lucy. Du weißt doch, Männer sind eben so!“
Lucy seufzt schwermütig. „Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. … Weißt du, ich kann diese Paula leider ganz gut verstehen.“
„Oh nein, kannst du sicher nicht. Sie ist ... na ja, etwas extrem. Komm, lass uns das Thema wechseln, ja?“
„Nein. Eine LETZTE Frage hab‘ ich noch, bevor man wieder nicht mit dir reden kann.“
Lucius stößt einen geqälten Seufzer aus. „Na los. Raus damit.“
„Könntest du der Frau deines Herzens treu sein? Ich meine, könntest du dir das vorstellen?“
Er betrachtet sie nachdenklich. „Du bist ganz schön direkt, Lucy.“
„Bin ich immer. Aufgesetztheit und Unehrlichkeit sind mir ein Graus. Und Lucius, ich durchschaue alles.“ Er verschluckt sich hustend an seiner Suppe und sie muss grinsen, weil sie ihn so gut im Griff hat.
„Ach ja“, erwidert er und lächelt sie siegessicher an.
Sie runzelt grübelnd die Stirn.
„Wenn du immer alles so klug durchschaust, warum kannst du Paula dann so gut verstehen?“
Sie gesteht ihm den Treffer widerwillig mit einem Murren ein. Will er es etwa mit ihr aufnehmen?
„Also gut“, meint er. „Ich bin ein Mistkerl und kann dich nur vor mir warnen!“
Lucy weiß nicht, was sie sagen soll. Sie ist wie vor den Kopf gestoßen. Er schlägt sie mit ihren eigenen Waffen!
„Und wie bist DU, Lucy?“ Er beobachtet sie über seine Suppenschüssel hinweg.
„Mistkerle gewöhnt“, brummt sie.
Er lacht. „Soviel zu deiner Meinung, alles durchschauen zu können.“
Lucy betrachtet ihn nachdenklich. Er HAT es mit ihr aufgenommen. „Ich durchschaue dich also nicht?“
Lucius zieht herausfordernd eine Braue hoch. Er grinst plötzlich und schüttelt den Kopf. „Um auf deine LETZTE Frage zu antworten, Lucy. Ich kann es mir nicht nur
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