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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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einfangen.“
    „Das macht nichts. Sie wissen ja nun, wohin sie gehören. Und sie werden es so machen, dass sie immer wieder zu ihr fliehen können.“
    Seine Augen blitzen belustigt auf. „Wieder raus in ihre gnadenlos schönen Arme? Wo es vor Gefahren lauert?“
    „Ein Paradies ohne Gefahren? Die Langeweile wäre tödlich. Wir würden nichts riskieren. Ohne Gefahr hätten wir uns niemals entdeckt. Es ist ihr Geschenk an uns.“
    Er wälzt sich auf die Seite, so dass sie kichernd von ihm herabgleitet, und küsst sie bedächtig. „Ich liebe das an dir, Lucy“, raunt er zwischen seinen Küssen hindurch.
    „Hm?“
    „Dass ich gegen deinen Optimismus einfach nicht ankomme.“
    „Du liebst?“ Sie wühlt ihm durchs Haar, kann sich einfach nicht von seinem Mund lösen.
    „Dich.“

Zurück nach Ricksdale
    „Und HIER habt ihr’s sechs Wochen lang ausgehalten“, fragt Tucker ungläubig, während er sich kritisch in der Hütte umblickt. „Kein Strom, kein fließendes Wasser.“
    Lucius tauscht einen belustigten Blick mit ihr. „Ja. Es war grässlich.“
    „Und was habt ihr denn gegessen?“ Er wendet sich zu ihnen um. „Doch nicht sechs Wochen lang Hundefutter!? Das reicht doch nur für zwei Wochen.“
    „Das, was die Natur uns gab“, erwidert Lucius und drückt ihm Lucys Rucksack in die Hände. Er dirigiert ihn zur Tür.
    „Dass ihr das überlebt habt“, wundert sich Tucker noch, bevor er aus der Tür geht.
    Sie wenden sich noch einmal um, überfliegen das Hütteninnere, welches bereits durch die geschlossenen Fensterläden im Halbdunkel liegt. Nur noch das Licht, das durch die Tür einfällt, beleuchtet den Ofen, den Kamin und den Tisch mit den drei Stühlen.
    „Mach‘s gut“, meint Lucy wehmütig. „Hoffentlich bis bald.“ Sie schreit überrascht auf, als Lucius sie schwungvoll unterfasst und hochnimmt.
    „Wir werden wiederkommen, Baby“, raunt er und gibt ihr einen Kuss.
    Lucy schmiegt sich an ihn, während er sie über die Schwelle trägt. Er schließt die Tür, verriegelt sie. Wie wird sie dieses vertraute Geräusch vermissen! Lucius nimmt sie etwas höher, um das Vorhängeschloss einhängen zu können. Er schließt es ab. Dann streift er ihr das Band mit dem Schlüssel über den Kopf. Lucy betrachtet ihn überrascht und greift zum Schlüssel an ihrer Brust.
    „Ohne dich werde ich sowieso nicht wieder herkommen.“
    Sie schenkt ihm ein Lächeln. „Oh wie romantisch, Luc.“
    Er grinst.
    Lucy schmiegt sich erneut an ihn und lässt sich von ihm die Böschung hinab tragen. Tucker wirft den Hubschrauber wieder an. Er hat ihn auf der freien Fläche des zugefrorenen Sees gelandet, hatte gemeint, er konnte es sich nicht nehmen lassen, sie beide persönlich abzuholen. Die Rotorblätter und das laute Motorengeräusch zerschneiden die Stille unbarmherzig.
    Es lässt einen schwarzen Schatten panisch die Flucht ergreifen. Er hatte sich noch bis eben bei ihrem Abfallhaufen herumgedrückt. Lucius betritt die Eisfläche des Sees. Das Wasserloch schwebt an Lucy vorüber. Sie richtet den Blick in die Ferne, über den See, zum Grabhügel ihrer Schwester. Sie hatten sie gestern besucht, sich von ihr verabschiedet. Das Motorengeräusch ist nun ohrenbetäubend nah. Lucius duckt sich mit ihr ab, geht unter den Rotorblättern des Helikopters hindurch und stellt sie vor dem Einstieg in den Schnee. Er drückt ihren Kopf herunter und dirigiert sie ins Innere der Maschine hinein. Sie nimmt in einem weich gepolsterten Lehnstuhl Platz. Als Lucius die Tür krachend schließt, ist es gleich bedeutend ruhiger. Er setzt sich neben sie, bedeutet ihr, sich anzuschnallen.
    Lucy legt sich den Gurt wie im Traum um die Taille. Es ist eng. Und als sie dann ohne Vorwarnung überraschend schnell in einer Kurve abheben, wird ihr schlecht. Lucius drückt ihr einen Helm auf den Kopf. Sie will ihn nicht, doch er dämpft die Motorengeräusche angenehm, so dass sie ihn akzeptiert. Als sie dann aus dem Fenster späht, kann sie die Hütte gerade noch so erkennen. Schnell verlassen sie den See in südliche Richtung, und sie entschwindet ihrem Blick. Lucius nimmt ihre Hand. Sie lächelt ihn an.
    „Habt ihr eben auch den Wolf gesehen“, fragt Tuckers Stimme aus ihrem Helm befremdet. „Ich dachte schon, er hat’s auf euch abgesehen.“
    „Der gehört hierher, Jonathan“, meint Lucius zu ihm.
    Tucker wendet sich daraufhin mit fragender Miene zu ihnen herum und bedenkt es mit einem vieldeutigen Grinsen, dass Lucius ihre Hand genommen hat.

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