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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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jetzt machst du uns schon neugierig, Ellis“, meint sie provokativ.
    Lucius betrachtet sie versonnen. „Ellison?“ Als sie ihn aufgewühlt ansieht, runzelt er grüblerisch die Stirn.
    Ellis stöhnt gequält auf, hält jedoch seinem Blick stand.
    Lucius schüttelt ungläubig den Kopf. „Nein. Das glaub‘ ich dir nicht.“
    „Doch, Lucius.“
    Er starrt sie an, fährt sich durchs Haar und stößt vorwurfsvoll die Luft aus. Dann erhebt er sich mit einem Ruck vom Tisch und geht einfach nach draußen.
    Ellis atmet angespannt durch. Sie legt sich eine Hand an die Wange und begegnet Lucys nachdenklichem Blick.
    „Sein Vater war deine große Liebe.“
    Ellis nickt. Dann wendet sie sich nach Lucius um, der sich ihren Blicken entzogen hat. „Na, er ist immer noch der Selbe.“
    Lucy schweigt. Sie sind eine Familie. Wenngleich eine sehr ungewöhnliche. Aber dennoch sind sie es. Tragen Freud‘ und Leid zusammen. Und ihr kleiner Bruder ist das genetische Verbindungsstück zwischen Lucius und ihr. Lucy schüttelt ungläubig den Kopf. Die Liebe ihres Lebens, der Mann, der wie kein anderer einzigartig zu ihr passt, er ist ihr Stiefbruder!
    „Mom! Schau mal!“ Martin steht in der Tür und hält ihnen euphorisch den Hinterlauf eines Karibus entgegen. „Lucius hat das Karibu mit Pfeil und Bogen erlegt!“
    Ellis zwinkert Lucy zu. „Ich glaube, Lucius wird seinen kleinen Bruder nicht mehr so schnell los.“
    „Das hab‘ ich gehört, Ellis“, brummt Lucius und schlägt sich die Schuhe ab. Er nimmt Martin den Lauf aus der Hand und bedeutet ihm mit einem Nicken zur Schwelle hin, dass er sich die Schuhe abklopfen soll.
    Martin sieht ihn abwägend an. „Du bist mein Bruder?“
    „HALBbruder“, betont Lucius. „Nun mach‘ schon, sonst schwimmt hier alles.“ Er wendet sich zum Ofen und hängt den Hinterlauf über der Herdplatte neben den Töpfen und Pfannen am Querbalken auf, damit er auftauen kann.
    „Wahnsinn“, jubelt Martin, während er sich die Schuhe abklopft. „Aber warum hab‘ ich das nicht gewusst?“
    Lucius lacht provokativ auf und blickt Ellis herausfordernd an.
    Sie zieht die Brauen zusammen. „Weil ich nicht wusste, wo dein großer Bruder steckt, Martin.“
    Lucius schüttelt nur den Kopf. „Wenn du glaubst, dass ich nun so tue, als wäre nichts gewesen, dann liegst du falsch, Ellis. Ich werde keinen Fuß über seine Schwelle setzen! Es wird keine Versöhnung geben.“
    „Ich weiß, Lucius“, erwidert sie ruhig. „Aber das ist auch nicht nötig. Er ist seit vier Jahren tot.“
    Lucius schluckt und sieht betroffen zu Boden.
    „Meinst du Vater“, murmelt Martin und nimmt ihre Hand.
    Ellis nickt und drückt ihm einen Kuss auf sein Haar.
    Martin sieht traurig zu Lucius herauf. „Er wollte mir noch zeigen, wie man mit Pfeil und Bogen jagt.“
    Lucius deutet ein Lächeln an. „Mir konnte er es noch zeigen, bevor er …“, er atmet durch.
    „Zeigst du’s mir?“
    Lucius betrachtet sein hoffnungsvolles Gesicht und nickt.
    Ellis streicht ihm aufmunternd über den Arm. „Er wollte sich mit dir aussöhnen, Lucius. Deswegen nahm er auch zu mir Kontakt auf und wir lernten uns näher kennen. Es hat ihn sein ganzes Leben lang unmenschlich gequält. Wir haben eine Ewigkeit nach dir gesucht. Aber wir haben dich nie gefunden.“
    „Doch. Er war mal bei mir auf dem Airport. Aber ich konnte ihm im letzten Moment ausweichen“, raunt Lucius. Auf Ellis‘ fassungsloses Gesicht hin verschränkt er die Arme vor der Brust. „Ich kannte ihn ganz anders, als du. Es gibt dafür keine Entschuldigung. Um nichts in der Welt hätte ich es ihm verziehen.“
    „Was denn“, will Martin verständnislos wissen und blickt erwartungsvoll zwischen Ellis und Lucius hin und her.
    Lucius legt ihm die Hand auf die Schulter. „Du erzählst mir einmal, wie er war. Und später, wenn du es besser verstehen kannst, erzähle ich dir, wie er in seinen schwärzesten Stunden sein konnte.“
    Martin lächelt und nickt einverstanden.
    „Aber du hättest dich wenigstens bei MIR melden können“, fährt Ellis ihn an.
    Er stemmt die Hände in die Seiten und atmet durch. „Wie hätte ich euch unter die Augen treten können? Ich hab‘ nicht gut genug auf sie aufgepasst, Ellis. Bis heute mache ich mir deswegen Vorwürfe. Ich hab‘ sogar gedacht, sie hätte sich meinetwegen so schwer verletzt. Ich hätte es einfach nicht ertragen.“
    „Ja Wolf“, meint sie nur.
    Es ist für Lucy mehr als aufschlussreich. Sie weiß nun, wie empfindsam er

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