Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
Vom Netzwerk:
Er sieht wieder nach vorn. „Ich hab‘ gestern die Alte Lady besucht“, meint er weiter und lässt dem einen gedehnten Pfiff folgen. „Die Landung hätte selbst ich nicht vollendeter hinkriegen können, Luc.“
    „Es war ein verdammter Vogelschlag“, erwidert Lucius.
    „Was“, entfährt es Tucker heftig. „Ja, da hol mich doch der Teufel! ... Da ist meist kaum was zu machen.“ Er schüttelt aufgelöst den behelmten Kopf. „Wir haben eine Ewigkeit nach der Alten Lady gesucht. Aber sie war eingeschneit. Erst, als uns Mrs. Tanner sagte, wo ihr abgeholt werden wollt, haben wir sie finden können.“
    Sie wechseln einen überraschten Blick. „Sie hat ihn sogar geheiratet“, entfährt es Lucius verächtlich.
    Lucy hält kichernd die Hand vor den Mund. „Heiße ich nun wie du?“
    Lucius schnaubt erheitert. Er mustert sie. „Du siehst blass aus, Baby.“
    „Mir ist schlecht“, gesteht sie.
    „Hey Jonathan. Es sind nicht nur Buschpiloten an Bord. Du fliegst ganz schön heiß heute!“
    „Entschuldigt, Leute.“
    Er hält die Maschine nun ruhiger, fliegt sanftere Kurven. Und dann nur noch streng nach Südost, wie ihr die Sonne verrät. Es bessert ihre Übelkeit ein wenig.
    Tucker reicht ihnen plötzlich etwas nach hinten. „Der Absturz hat sie arg mitgenommen.“
    Lucys Augen weiten sich, als sie es erkennt.
    Lucius stöhnt gepeinigt auf und nimmt ihm ihre Flickentasche aus der Hand. „Nein. Das Ding sah schon vor dem Absturz so arg aus! Es verfolgt mich noch bis ins Grab.“ Er reicht sie ihr. „Unfassbar. Die ist nicht klein zu kriegen.“
    Sie tauschen belustigte Blicke.
    Lucy streicht über die rostig gewordenen Sicherheitsnadeln. Dann prüft sie ihren Inhalt. „Naja, die Brote sind vergammelt. Aber das GPS und die Kamera haben es überlebt. Eine Objektivlinse ist gesprungen. … Doch die Eulenkacke hat’s überstanden.“
    „Du solltest sie einrahmen“, zieht er sie auf.
    „Nein. Ich werde Studenten damit quälen, sie auseinander zu nehmen. Mal sehen, was die Eulen gefressen haben.“
    Tucker lacht. „Hey, du bist nicht nur Fotografin. Sie ist ne kleine Berühmtheit, Luc. Ihr glaubt nicht, was in Ricksdale los ist, seit bekannt ist, dass ihr überlebt habt.“
    Lucy stöhnt. „Bitte, können wir nicht umdrehen?“
    „Die Presse ist da. Das Hotel ist völlig ausgebucht. Sowas gab‘s noch nie. Es gibt nicht mal mehr ne freie Pension. Ich glaube, da ist ihr Boss dran Schuld. Er versteht was von Publicity, ehrlich wahr. Aber ein Hotelzimmer hat er auch nicht mehr gekriegt.“
    „Aber wo soll ich schlafen“, durchfährt es sie.
    „Ach. Robert Cartwright hat kurzerhand die alte Villa am Stadtrand gekauft. Das ging rum wie’n Lauffeuer. Hat Geld wie Heu, der Mann.“
    Lucy zieht verächtlich den Mund schief. Das sieht Robert ähnlich. Und Tucker hat offenbar auch keine Probleme mehr, sich seinen Namen zu merken. Er hat sich wieder mal gut in Szene gesetzt. Sie bemerkt Lucius‘ nachdenklichen Blick und zieht fragend die Brauen hoch.
    „Es ist doch DER Robert“, fragt er.
    Sie nickt.
    „Bist du womöglich weniger selbstlos, als ich dachte?“
    Sie zieht die Brauen zusammen. „Sein Luxus bedeutet mir gar nichts, Lucius. Im Gegenteil. Er nimmt mir die Luft zum Atmen.“
    „Bist du sicher?“
    Sie lacht bitter. „Bitte glaube mir einfach. Das da draußen in der Wildnis ist mein Leben.“
    „Du kannst bei mir schlafen“, schlägt er ihr vor.
    Sie schüttelt den Kopf und formt mit den Lippen den Namen Paula. Jonathan soll nicht alles mitkriegen. „Lass uns erst reinen Tisch machen. Und zwar nicht mitten im Airport unter den Augen der Presse. Immerhin haben die beiden sechs Wochen lang geglaubt, wir wären tot.“
    Er betrachtet sie abwägend. „Ja. Du hast Recht.“
    „Wir treffen uns morgen?“
    Er nickt mit einem Grinsen einverstanden.
    Lucy grübelt. „Ich würde es Robert lieber ersparen, aber könntest du mich abholen? Mit meinem verletzten Fuß darf ich ja nicht selbst fahren.“
    „Von mir aus.“
    Lucy atmet durch. „Verdammte Pressegeier. Ich hoffe, sie sind morgen weg. Ich will nicht, dass es gleich öffentlich breitgetratscht wird.“
    „Du hast mir nie gesagt, dass du so in der Öffentlichkeit stehst, Baby.“
    „Das ist Roberts Strategie. Dadurch haben unsere Reportagen einen Wahnsinns Erfolg.“
    „Ich sag‘ nur, sexy Aushängeschild“ raunt er vieldeutig. „Bist du dann gefeuert, wenn du Schluss gemacht hast?“
    „Den Profit lässt er sich nicht entgehen. Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher