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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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grinsend auf. „Willst du uns jetzt verlassen?“ Er lacht.
    Lucy schnaubt versonnen. Warum nur trauen sie ihr das nicht zu?
    „Was hat er, was der Boss nicht hat“, sinniert Jeremy laut weiter.
    „Lu mag es eben auf die steinzeitliche Art“, zieht es Robert in den Dreck. „Sammeln, jagen, ficken.“
    Lucy zwingt sich zur Ruhe. Es ist die typische Robert-Art, die Dinge zu verarbeiten. Mit vulgären, obszönen Äußerungen. „Das ist wirklich ein herzlicher Empfang, Robert“, raunt sie. Aber sie hat nichts anderes erwartet. Er ist und bleibt ein gefühlskalter, egoistischer Mistkerl. Und er würde sich lieber die Zunge abbeißen, als zuzugeben, dass es ihm an die Nieren geht. Er kann sich nicht im Mindesten normal mitteilen. Das wird heute noch spannend, Robert.
    Sie biegen in die lange Auffahrt einer parkähnlichen Anlage ab. Und als dann die uralten Bäume den Blick auf eine atemberaubend schöne Villa mit verspielten Spitztürmchen und Jugendstil-Fenstern frei geben, hält Lucy überrascht den Atem an.
    „War mir völlig klar, dass sie dir gefällt“, kommentiert es Robert spöttisch.
    Sie blitzt ihn an. „Besser als der Betonguss unseres Hauptquartiers!“
    „Der hat wenigstens Stil und“
    „Luxus“, ergänzt sie ihn gelangweilt. „Das hier hat Leben, Robert!“
    „Ja, ja. Zum Glück lässt sich ja über Geschmack nicht streiten.“
    „Also ich find’s auch schön, Boss“, mischt sich Jeremy ein und zwinkert Lucy verschwörerisch zu.
    Sie muss kopfschüttelnd über ihn grinsen. Er ist ihr von seinen Bodyguards schon immer der sympathischste gewesen. Seine Herzlichkeit ist erwärmend in Gegenwart von Roberts Kälte. Und nicht selten kommunizieren sie über ihn miteinander. So, wie jetzt gerade.
    Sie halten im grauen Schotter-Schnee-Gemisch vorm Haus. Jeremy hilft ihr aus dem Wagen und stützt sie die Stufen zur massigen Eingangstür hinauf.
    „Die Klingel ist kaputt“, bedeutet er ihr, während er einen schweren Türklopfer betätigt, so dass es durchdringend schallt.
    „Es ist eben eine imperfekte Bruchbude“, kommentiert es Robert hinter ihr genervt.
    Lucy seufzt. Denn sie weiß, dass er es leider wirklich so meint. Bei ihm muss alles perfekt und funktionell sein.
    Djego öffnet ihnen. Bei Lucys Anblick erstrahlt sein Gesicht. „Oh Mrs. Lucy“, empfängt er sie mit seinem italienischen Akzent. „Willkommen!“
    Lucy schenkt ihm ein Lächeln. „Ich hoffe, du hast was Gutes gekocht, Djego. Ich hab‘ nen Bärenhunger!“
    „Oh, was glaubst du wohl!“ Er tritt zur Seite, um sie einzulassen. „Ich hab‘ doch gewusst, dass DU kommst.“
    Sie lacht. Djego ist der beste aller Köche, wie sie immer findet. Da hat sich Robert nicht lumpen lassen, als er ihn einstellte. Gutes Essen ist ihm wenigstens genauso wichtig, wie seine Arbeit oder guter Sex. Sie denkt wehmütig, dass ihr Djego wohl am meisten fehlen wird.
    „Lucy!“
    Ihre Mutter empfängt sie mit offenen Armen. „Was haben wir uns für Sorgen um dich gemacht!“
    Lucy lässt sich in ihre Umarmung ziehen, bläst das lange braune Haar ihrer Mutter vergeblich aus dem eigenen Gesicht.
    „Ach was“, meint ihr Vater und drängt sie zur Seite. Seine braunen Augen blitzen vor Freude. „Ich wusste immer, dass du noch lebst, Kleines!“ Er drückt sie ganz fest, seine volle Lockenpracht legt sich ihr vollends aufs Gesicht.
    „Wie schön, euch zu sehen. Wie lange ist das letzte Mal her?“ Sie betrachtet ihre Eltern, die sich nicht verändert haben, seit sie sie vor drei Jahren zum letzten Male gesehen hat. Sie erwecken den Eindruck, als wären sie soeben irgendeinem Wald entsprungen. Das Haar lang, die Kleidung schlicht und funktionell. So, wie sie es selbst am liebsten mag.
    „Ein Jahr höchstens“, meint ihr Vater grübelnd.
    Sie lacht nur herausfordernd. „Jedenfalls weiß ich ja nun, wie ich euch mal dazu bewegen kann, mich zu besuchen.“
    „Du wirst dich schön hüten“, droht ihre Mutter mit dem Finger.
    Lucy nickt. „Ich will essen, dann duschen und dann mit Robert reden.“
    Robert blickt sie wachsam an.
    „Und dann mit euch.“
     
    Robert hat sich auf einen der weichen Sessel beim Fenster niedersinken lassen. Sie haben die Spott- und dann die Wutphase bereits hinter sich gelassen und er hat nun endlich verstanden, dass sie es ernst meint. Lucy ist erstaunt, dass er seine Hüllen fallen lässt. Er ist in der Tat fertig, zeigt ihr, dass ihm viel an ihr liegt. Das hat er sie leider viel zu selten spüren lassen. Doch ihr

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