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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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weiß was eingeredet, wie unnormal ich wäre. Nur, damit sie mich nicht findet. Es war dir scheißegal, was du damit bei mir anrichtest. Du hast meine Seele damit verletzt! Nur, damit du mich in deinen Klauen halten konntest!“ Ihre Mutter will sie tief bewegt berühren, doch Lucy kann sich nur schwer beherrschen, ihre Hand nicht einfach wegzuschlagen. „Ich weiß nicht, ob ich euch das jemals verzeihen kann“, raunt sie und lässt sie einfach stehen. Sie humpelt über die Schwelle. Robert sieht ihr fassungslos entgegen. „Du kannst dich bei ihnen bedanken, dass ich so bin, wie ich bin“, raunt sie ihm zu, als sie an ihm vorüber hinkt. Sie lenkt ihre Schritte irgendwohin. Das Haus ist ihr fremd, sie landet in der Küche. Jeremy beißt soeben herzhaft in eine Hühnchenkeule, die ihm Djego gereicht hat. Lucy geht einfach zu ihm und schmiegt sich schluchzend an seine Brust.
    Jeremy legt ihr baff seine Pranke gegen den Rücken. „Lu. Was ist denn bloß los?“ Er streicht ihr übers Haar.
    Sie kann sich allmählich beruhigen.
    „Lu?“
    Lucy löst sich von ihm und wischt sich mit einem verlegenen Lächeln über die Augen. Dann nimmt sie ihm einfach seine Hähnchenkeule weg und beißt hinein.
    „He“, mokiert er sich grinsend. „Ich hätte sie dir auch ohne die ganze Heulerei gegeben.“
    Sie muss herzhaft lachen.
    „Mrs. Lucy. Hab‘ ich dich vorhin etwa nicht satt gekriegt“, fragt Djego ernsthaft besorgt.
    „Ich hab‘ in letzter Zeit immer so viel Hunger“, gesteht sie.
    „In letzter Zeit“, zieht Djego sie gutmütig auf.
    Lucy verdreht nur die Augen. Dann atmet sie schwermütig durch. „Ich werde euch vermissen, Jungs.“ Sie blicken ihr forschend ins Gesicht. Lucy nickt nur bestätigend. „Bitte Jeremy. Zeigst du mir, wo ich schlafen kann? Ich bin müde.“
    Er bläst angespannt die Luft aus. „Dein Traumtyp?“
    Sie nickt.
    „Und, … ich meine, bist du sicher, Lu?“
    „Ja. Ganz sicher.“
    Lucy sitzt am Frisiertisch in ihrem riesigen Schlafzimmer und kämmt sich die langen Haare. Sie weiß nicht, wie lange schon. Es beruhigt sie. Wie wünscht sie sich Lucius herbei. Sie sehnt sich nach seiner tröstenden Umarmung, nach einem Gespräch mit ihm. Er fehlt ihr entsetzlich. Sie ist es einfach nicht mehr gewöhnt, ohne ihn zu sein. Ein Klopfen an ihre Tür reißt sie aus der Versonnenheit. Das Klopfen ist energisch, duldet keinen Widerspruch. „Was willst du, Robert?“
    Er öffnet die Tür.
    Lucy blickt ihm im Frisierspiegel entgegen.
    „Kommst du heute nochmal runter?“
    Sie schüttelt den Kopf. „Nicht, solange sie noch da sind. Ich will sie nicht sehen.“
    Er kommt bedächtig neben sie, setzt sich auf ihr riesiges Bett. „Sie sind abgereist, Lu.“
    Lucy atmet durch.
    „Du hast dich verändert“, raunt er.
    Sie zieht nur fragend die Brauen hoch.
    „Du hast dich noch nie so behauptet.“
    „Mir ist eben einiges klar geworden, über mich. Ich hab‘ wohl ein Stück zu mir selbst gefunden.“
    Er nickt. „Wann triffst du dich mit ihm?“
    „Er holt mich morgen früh ab.“
    Robert blickt aufgelöst gegen die Decke. „Und das war’s dann?“
    Sie lässt die Bürste sinken. So hat sie ihn noch nie erlebt. Nachdenklich wendet sie sich zu ihm herum. „Sei doch ehrlich, Robert. Es war nur noch eine Farce.“
    Er schüttelt nur wortlos den Kopf und sieht weg. „Werde ich dich wiedersehen?“ Er atmet durch und blickt sie wieder an. „Wir haben uns was zusammen aufgebaut, Lu. Willst du es auch vor die Wand fahren?“
    „Nein. Ich arbeite gern mit dir zusammen. Du bist der Beste, Rob. Das weißt du.“
    „Das heißt, ich kann weiter mit dir rechnen?“
    „Ja.“
    Er nickt versonnen. „Gut.“
    Lucy atmet schwermütig durch. „Es tut mir leid, Robert.“
    „Ja. Mir auch.“ Er erhebt sich von ihrem Bett und verlässt ihr Zimmer.
    Lucy schluckt. Sie hätte nicht gedacht, dass es so schwer wird. Dass er überhaupt noch so viel für sie empfindet. Sie hatte geglaubt, ihn besser zu kennen. Bedächtig bürstet sie ihr Haar weiter und wird stutzig. Denn sie kennt ihn gut genug, um zu wissen, dass er im Grunde eine Kämpfernatur ist. Sonst hätte er es nie so weit gebracht. Es sieht ihm nicht ähnlich, sich einfach so geschlagen zu geben, wenn er etwas unbedingt haben will. „Robert, was führst du im Schilde?“ Sie betrachtet ihr Spiegelbild. Ihre Augen sind klein und müde. Lucy legt endlich die Bürste beiseite. Sie humpelt zu ihrem Bett und verkriecht sich in die warmen Decken. Das

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