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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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bisschen schlecht von den aufdringlichen Gewaltdarstellungen in diesen Filmen, aber das legte sich mit der Zeit.
    Er war nicht verrückt. Er hatte nicht die geringste Lust, selbst solche Sachen zu tun, und die ganze Diskussion darüber kam ihm lächerlich vor. Aber die Filme fingen irgendwie ein, wie es sich anfühlte. Nachdem er sich erst einmal daran gewöhnt hatte, wurde er von einer großen Ruhe ergriffen, wenn er zuschaute, wie Leatherface das Mädchen an den Fleischerhaken hängte. Es passte, irgendwie. So war es. Das Leben und alles andere.
    Sein Abschlusszeugnis nach der neunten Klasse war alles andere als beeindruckend gewesen, und er hatte es nur mit Hängen und Würgen auf das technische Gymnasium geschafft. Mittlerweile lief es besser. Nicht trotz, sondern wegen seiner Freizeitaktivitäten fühlte er sich wohl in seiner Haut. Möglicherweise konnte er weniger für die Schule lernen, aber dafür konnte er sich im Unterricht besser konzentrieren, da er nicht ständig auf der Hut sein musste.
    Nach dem ersten Jahr auf dem Gymnasium waren seine Noten wesentlich besser, als man erwarten konnte. Lennart undLaila belohnten ihn mit einem Computer, einem ZX81, der seine Aufmerksamkeit für die nächsten Wochen fast vollständig in Anspruch nahm. Kurz gesagt, eine richtige Erfolgsgeschichte.
    Alles hätte anders kommen können.
    Anfang Juli traf er sich wie gewohnt mit Roy und Elvis in der Pizzeria. Elvis war ein bisschen aufgeregt. Der Freund eines Freundes war in Amsterdam gewesen und hatte eine ordentliche Portion Haschisch mitgebracht, von der Elvis ein bisschen mitnehmen durfte.
    Man musste es schließlich mal ausprobieren. Gegen Abend setzten sie sich im Societetspark unter einen Baum und rollten sich mit einiger Mühe einen Joint, den sie anschließend herumgehen ließen, und danach noch einen.
    Jerry war begeistert. Er hatte gehört, dass man schlapp und abgestumpft von Haschisch würde, aber er fühlte sich hellwach. Vielleicht war es schwieriger als sonst, den Körper zu bewegen, aber die Gedanken! Er sah alles so deutlich, wusste genau, wie alles zusammenhing.
    Arm in Arm zogen sie weiter zum Kärleksudden, wo man sich am Abend traf. Sie waren unüberwindbar, sie waren die drei Musketiere, sie waren die ganze verdammte versammelte Geschichte der Rockmusik.
    Es gab eine Art Fest. Ein Lagerfeuer brannte, und ein paar Leute in ihrem Alter hatten sich darum versammelt. Jemand zupfte an einer Gitarre. Auftritt Los Rockers mit Blitz und Donner! Keine Fisimatenten, Platz da, Leute! Roy schnappte sich eine Pulle Wein und teilte sie mit seinen Compadres.
    Jerry konnte seinen Blick nicht von der Gitarre losreißen. Es kribbelte in seinem Körper. Seine Finger begannen durch die Luft zu tanzen und erinnerten sich an das Holz, die Saiten, den Gurt. Er konnte es immer noch. Die Gitarre sehnte sich nach seinen Fingern, damit sie die Musik herauslassen konnte, die in ihr verborgen war …
    Jemand sagte etwas. Eine Stimme verlangte nach seinerAufmerksamkeit, sagte seinen Namen. Unter Schwierigkeiten befreite er sich aus dem hypnotischen Feld der Gitarre, drehte den Kopf Richtung Stimme und sagte: »Was?«
    Zwei Meter weiter saß Mats, genannt Rockermatze, da er schon in der siebten Klasse begonnen hatte, auf einem frisierten Mofa mit Leopardenfellsattel herumzudüsen. Einmal hatte er Jerry in der Dusche angepisst. Unter anderem.
    Mats beugte sich vor und sagte: »Ich habe gefragt, ob du gerne spielen möchtest, Schisserjerry?«
    Es ging rasend schnell. Während ein paar Augenblicke zuvor alles noch in Zeitlupe gelaufen war, drückte jetzt plötzlich jemand auf die Vorspultaste. Bevor Jerry überhaupt darüber nachdenken konnte, hatte er ein Stück Holz aus dem Feuer gezogen, war aufgestanden und zu Mats gegangen und hatte ihm das brennende Ende ins Gesicht gerammt.
    Mats kippte mit einem Schrei nach hintenüber, und Jerry betrachtete das erlöschende, spitze Stück Holz in seiner Hand. Er betrachtete Mats, der sich mit den Händen im Gesicht auf dem Boden wand. Seine Gedanken kamen wieder in Bewegung, kristallklar. Er sah, wie alles zusammenhing. Mats war in Wirklichkeit ein Vampir. So einfach war das.
    Da gab es nur eines. Er umfasste den glühenden Balken mit beiden Händen und stieß ihn Mats in die Brust. Funken flogen, es zischte, und als Elvis und Roy Jerry packten, hustete Mats bereits Blut. Er war eben ein Vampir. Oder war einer gewesen.
    Ein Geschehen, das vielleicht fünfzehn Sekunden gedauert hatte, sollte

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