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Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius Nora
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den idealen Job für mich. Werbung und Marketing. Die Bedingungen dafür sind hier geradezu ideal. Köln wird ja immer mehr zur Medienstadt. Und ich werde da mit meinem Laden gut reinpassen.«
    »Gratuliere.« Sie hatte keine Lust mehr, noch länger über
ihn und seinen Beruf zu reden. »Da kommt eine gute Galoppstrecke  – wollen wir?«
    »Aber ja!« Schon gab er die entsprechende Hilfe – Diabolus machte seinem Namen alle Ehre und preschte wie der Teufel davon.
    »Aufschneider«, murmelte Janine vor sich hin und ritt etwas langsamer hinter den beiden her. Zwar war Wirbelwind gar nicht damit einverstanden, dass es nicht zu einem Wettrennen kam, aber Janine mochte sich nicht in Gefahr begeben. In knapp zwei Wochen flog sie nach Mallorca, da wollte sie noch nicht einmal eine Prellung riskieren.
    »Hey, machen Sie schon schlapp?« Mit einem leicht arroganten Lächeln standen Bert und sein Wallach am Ende der Galoppstrecke.
    »Ich reite zur Entspannung, nicht um einen Wettstreit zu gewinnen.«
    »Na ja, ich bin eben immer auf Konkurrenzkampf eingestellt. Nichts für ungut.« Bert lachte, und jetzt wirkte er wieder sympathisch. »Wollen wir uns nicht mit Du anreden? Ich geb dann auch gleich im Reiterstübchen meinen Einstand.«
    »Klar doch. Aber ich komme nur auf einen Drink mit. Ich muss noch arbeiten.«
    »So spät noch?« Stirnrunzelnd sah er sie an. Absagen schien er nicht gewöhnt zu sein. Doch das beeindruckte Janine nicht im Geringsten.
    »Ja.« Mehr brauchte er nicht zu wissen.

    Sie kam dann noch auf den versprochenen Drink mit, zog sich aber rasch zurück, denn ihr Verdacht wurde zur Gewissheit: Bert Schrader führte bald das große Wort. Und sie hatte nicht die geringste Lust, an seinen Lippen zu hängen und sich die Pferdewelt erklären zu lassen.
    »Wieder ein Mann, der keinen zweiten Blick wert ist«, murmelte sie vor sich hin, als sie in ihrem kleinen Wagen heimfuhr. Dort aber beanspruchte die fällige Steuererklärung ihre Aufmerksamkeit – was auch nicht gerade stimmungsfördernd war.
     
    »›Villa Cloud Seven‹, Kerstin Ahlborn am Apparat. Was kann ich für Sie tun?« Mit gleichbleibend freundlicher Stimme meldete sich die Empfangschefin des Hotels am Telefon.
    »Mein Mann … er ist zusammengebrochen. Ich glaube …« Schluchzen erstickte die Stimme der Anruferin. »Ich glaube, es ist ein Infarkt. Und ich … ich krieg ihn nicht aufgehoben, meinen Mann. Er ist viel zu schwer …«
    »Bitte, bleiben Sie ruhig, Frau Küster, ich kümmere mich sofort. Ein Arzt wohnt ganz in der Nähe, ich rufe ihn sofort an. Und dann komme ich selbst hoch zu Ihnen.« Sie legte auf, winkte einer jungen Auszubildenden. »Ruf Dr. Ramirez an – ein Gast hat wahrscheinlich einen Infarkt erlitten. Der Doktor soll sich beeilen. Ich gehe rasch hoch auf die Neunzehn.«
    Eine Antwort wartete sie nicht ab, sondern hastete hinauf zu dem älteren Ehepaar, das seit drei Wochen in dem Luxushotel
auf Mallorca zu Gast war. Sympathische, sehr ruhige Gäste, die nie Sonderwünsche hatten, sondern mit dem exzellenten Service stets zufrieden waren.
    Und jetzt fühlte sich der alte Herr schlecht!
    Wie befürchtet, hatte er tatsächlich einen leichten Infarkt erlitten, und für Kerstin war es selbstverständlich, die Ehefrau, die kein Wort Spanisch sprach, in die Klinik nach Palma zu begleiten. Die Rezeption wurde so lange von ihrem Kollegen Juan übernommen.
    »Ich bin ja so froh, dass Sie bei mir sind, Frau Ahlborn!« Die alte Dame zitterte. Kerstin und sie saßen in der Klinik in einer kleinen Nische, während der Patient untersucht wurde.
    »Machen Sie sich keine Gedanken, die Klinik ist auf dem neuesten Standard, Ihrem Mann kann hier optimal geholfen werden. Und wie der Doktor sagte, ist es wohl nur ein ganz leichter Infarkt.«
    »Dafür bete ich …« Frau Küster schloss die Augen und senkte den Kopf. Und so saß sie mehr als eine Stunde im Wartebereich der Notaufnahme und hoffte auf positive Nachrichten.
    Kerstin konnte sie jetzt nicht sich selbst überlassen! So gern sie auch an diesem Abend eigenen Interessen den Vorrang gegeben hätte! »Kann ich Sie für einen Moment allein lassen? Ich muss kurz telefonieren gehen.« Sanft berührte sie die alte Dame am Arm.

    »Aber ja doch. Gehen Sie nur. Ich komme schon allein zurecht. Sie haben doch sicher jetzt frei …«
    »Das ist kein Problem. Nur ein kurzer Anruf, dann komme ich zurück.«
    Das Handy schaltete sie außerhalb der Klinik wieder ein, tippte die oberste

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