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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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seine Verluste wieder wettzumachen, indem er einen bewaffneten Putsch veranlasst und an der Aufrüstung der Nachbarländer verdient. Das hatte er von Anfang an vor, aber ich habe nichts davon gewusst. Ich nahm an, er sei wirklich daran interessiert, mit mir gemeinsam die Ölvorkommen zum Segen meines Landes zu erschließen, wahrscheinlich, weil ich sehr wenig von dem Privatmann Kurt Brauer wusste.“ Er schüttelte den Kopf. „Das alles war für ihn nur Mittel zum Zweck der persönlichen Bereicherung.“
    „Aber warum musste Brianne denn gekidnappt werden?“ fragte Pierce.
    Sabon sah ihn ruhig an. „Ich hatte den Eindruck, dass Kurt nicht so ganz fest zu meiner Sache stand. Als ich Andeutungen machte, dass ich Brianne heiraten wollte, wurde seine Geldgier angestachelt. Mit all den Millionen des Schwiegersohnes, so dachte er, brauchte er sich um Geld nie wieder Sorgen zu machen.“ Er seufzte leise. „Aber er muss irgendwie herausgefunden haben, dass ich in Bezug auf meinen Reichtum etwas übertrieben hatte, irgendwo muss eine undichte Stelle gewesen sein.“ Er beugte sich vor und legte die Arme um die Knie. „Das Ironische an der ganzen Angelegenheit ist, dass er bei dieser Ölgeschichte gut verdient hätte. Aber natürlich nicht gleich in den ersten Jahren. Vielleicht war er zu ungeduldig. Beim Waffenhandel kann man sehr schnell sehr viel Geld verdienen.“
    „Er hat mir bei einer unserer letzten Begegnungen erzählt, dass seine finanziellen Verhältnisse alles andere als rosig sind“, sagte Brianne.
    „Und ich vermute, dass er meinen Heiratsantrag durchschaut hat.“ Sabon blickte Brianne an und lächelte herzlich.
    „Durchschaut? Wieso?“ fragte Pierce sofort.
    „Ich kann niemals heiraten“, sagte Sabon nur und stand auf. Er streckte die langen Glieder und sah sich resigniert in dem Lagerraum um. „Aber dass es so enden würde … und damit meine Hoffnungen für mein Volk …“
    „50.000 Dollar sind nicht genug, um eine Gegenoffensive zu starten“, sagte Pierce.
    Sabon drehte sich zu ihm um. „Doch. Diese Söldner sind zwar blutrünstig und gnadenlos, aber sie haben keine Chance gegen die, die meine Männer aus dem Nachbarstaat anheuern können.“
    „Wieso?“
    Sabon kniff die Augen zusammen. „Ich glaube, Sie kennen die Antwort.“
    Pierce presste die Lippen kurz zusammen und starrte Sabon in die kühl blickenden Augen. „Mit einem mörderischen Gemetzel möchte ich nichts zu tun haben.“
    „Ich auch nicht!“ Sabon hatte offensichtlich Mühe, die Fassung zu bewahren. „Aber ich stecke bereits mittendrin. Miriam, meine Haushälterin seit zehn Jahren, fand ich im Garten, und ich möchte mich lieber nicht daran erinnern, in welchem Zustand.“ Er ballte die Hände. „Ich will mein Land zurückhaben“, sagte er fest. „Und ich will, dass Brauer für seinen Verrat einen sehr hohen Preis zahlt.“ Er sah Pierce offen an. „Bitte, helfen Sie mir dabei.“
    Pierce machte eine hilflose Geste. „Ich kann das einfach nicht glauben!“ Er atmete tief durch und fixierte den Araber eindringlich. „Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages mit meinem schlimmsten Feind gemeinsame Sache machen würde.“
    „Ich war niemals Ihr Feind“, sagte Sabon einfach. „Ich hatte keine Ahnung von dem Angriff auf Ihre Bohrinsel, oder ich hätte Sie gewarnt. Kurt schien ein reicher Investor mit Kontakten im Ölgeschäft zu sein. Ich habe mich nie für politisch naiv gehalten, aber vielleicht hat meine Bildung doch zu viele Lücken. Vor allem an Menschenkenntnis scheint es mir zu fehlen.“
    „Kurt hat viele Menschen betrogen, auch meine arme Mutter“, sagte Brianne leise.
    Sabon kniff entschlossen die Augen zusammen. „Glücklicherweise wird er momentan für sie wenig Zeit haben. Und wenn das hier mal zu Ende ist, wie auch immer, dann wird sie in Gefahr sein, sofern sie irgendwas von seinen Geschäften weiß. Kurt wird möglichst wenig Zeugen haben wollen, und Unfälle lassen sich leicht arrangieren.“
    „O Gott …“, flüsterte Brianne. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn er ihr etwas antut.“
    „Mach dir darum jetzt keine Sorgen“, tröstete Pierce sie sanft. „Wir werden sie schützen.“
    „Sowie wir hier raus sind, werde ich meinen Kontaktmann in Freeport benachrichtigen“, sagte Tate, und seine Stimme klang tief und beruhigend. „Er wird Ihre Mutter und das Kind in Nassau abholen, bevor Kurt zurückkommt.“
    „Danke.“ Brianne sah ihn erleichtert an.
    „So, daher wussten Sie

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