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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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Söldnern ist. In den Straßen soll es chaotisch zugehen.“
    „Wie entsetzlich!“ Sie musste an die Niedertracht ihres Stiefvaters denken und hoffte nur, dass Sabon sich retten konnte.
    „Es sieht beinahe so aus, als hättest du Recht gehabt. Wahrscheinlich hat dein Stiefvater seinen Partner ans Messer geliefert und hofft, dass er das Ölprojekt übernehmen kann. Wir sollten uns auf den Weg machen, ehe es zu spät ist.“
    Mit dem klapprigen alten Wagen von Muftis Schwiegereltern dauerte es ziemlich lange, bis sie den nächsten kleinen Hafen erreichten. Immer wieder mussten sie Umwege fahren, um absolut sicher zu sein, dass sie nicht verfolgt wurden. Glücklicherweise wurde es auf den Straßen ruhiger, je weiter sie sich von der Hauptstadt entfernten. Der Aufruhr hatte sich noch nicht über das ganze Land verbreitet. Die Insel, auf der Sabons Haus stand, war offensichtlich besetzt. Das wenigstens hatte Mufti gehört.
    Brianne traute ihren Augen nicht, als sie am Kai den verrosteten alten Kahn liegen sah, der sie gestern nicht hatte mitnehmen können.
    Tate Winthrop sprach mit dem Kapitän und wurde mit ihm handelseinig. Als dann irgendjemand Feuerwerkskörper entzündete, um einen Angriff zu simulieren, stürzten sie geradezu auf das Schiff. Jeder war hochgradig nervös, denn die Nachricht von dem bewaffneten Putsch war sogar bis hierher gedrungen. Die Regierung, so hieß es, war kurz vor dem Kollaps. Die alten Machthaber waren geflohen, und die Söldner hatten die Hauptstadt besetzt. Die Manager des Ölkonsortiums standen unter Arrest und auch die Techniker und die Männer von der Bohrstelle. Alle Verbindungen zur Außenwelt waren abgeschnitten. Kurt hatte buchstäblich ein kleines Land in seine Gewalt gebracht, ohne dass jemand davon wusste, mit Ausnahme der Beteiligten.
    Die Flüchtlinge wurden schnell in den Frachtraum geführt. Dort erhielten sie Essen und Wasser, und der Kapitän versicherte ihnen, dass sie bald in internationalen Gewässern und damit in Sicherheit seien. Mufti ließ die drei Fremden zurück und mischte sich unter die Besatzung.
    Brianne wagte kaum zu atmen, bis das Schiff die Leinen losmachte und abfuhr. Bis zur letzten Sekunde hatte sie befürchtet, dass man sie noch aufhalten würde. Wie mochte Philippe sich im Augenblick fühlen? Sicher einsam und betrogen.
    Sie hoffte nur, dass sie und ihre Leidensgenossen hier wirklich heil herauskamen, damit sie die entsprechenden Leute informieren konnten, bevor Kurt den letzten Teil seines Plans umsetzen konnte.
    „Da gibt es leider noch eine Schwierigkeit“, informierte sie Tate, nachdem sie es sich auf den Getreidesäcken einigermaßen bequem gemacht hatten.
    „Was denn nun noch?“ fragte Pierce resigniert. Er hatte das dringende Bedürfnis, sich zu rasieren, sonst sah er bald selber aus wie einer der Söldner.
    „Der Kapitän kann uns nur bis St. Martin mitnehmen“, sagte Tate. „Man hat ihm ein Vermögen geboten, wenn er dort eine Fracht für irgendeinen Fremden übernimmt, den er dort treffen soll. Wir können kein Gegenangebot machen, weil sein Schwager selbst den Auftrag angenommen hat.“
    „Dann werden wir also in St. Martin festsitzen.“ Brianne stöhnte. „Und mein Stiefvater legt Philippes Land in Schutt und Asche und klagt ihn deshalb in Washington an.“
    Tate lächelte ihr beruhigend zu. „Dann werden wir eben mit einem anderen Frachtschiff weiterfahren.“
    „Und wovon sollen wir das bezahlen?“ fragte Pierce gereizt. „Meine Brieftasche liegt in Sabons Jet. Ich habe keinen Cent.“
    „Ich auch nicht.“ Tate blieb ruhig. „Aber wenn ich irgendwo eine Bank finden kann, sollte das kein Problem sein.“
    „Warum fliegen wir nicht einfach nach Hause?“ fragte Brianne.
    „Weil die Söldner jetzt wissen, dass wir geflohen sind, und nun überall nach uns suchen werden, selbst hier“, teilte Tate geduldig mit. „Nein, wir müssen durch die Hintertür in die USA einreisen.“
    „Ich wundere mich wirklich, dass Kurt damit durchgekommen ist.“ Brianne schüttelte langsam den Kopf.
    Als sie später bei Käse, Brot und Wasser saßen, nahm Tate das Gespräch von vorher noch einmal auf. „Pierce hat mir erzählt, dass Sie Ihren Stiefvater schon länger in Verdacht haben. Sie sind erstaunlich scharfsinnig für jemanden, der sich nicht für Politik interessiert.“
    „Ich kenne Kurt“, sagte sie mit einem bitteren Lächeln. „Und so ein Mann hat Philippe Sabon als Monster bezeichnet! Wenn man sich das

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