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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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also, wo Brianne und Hutton zu finden waren“, sagte Sabon lächelnd. „Da habe ich Sie doch glatt unterschätzt, Mr. Winthrop.“
    Tate grinste. „Da sind Sie nicht der Einzige.“
    „Pst!“ Pierce lauschte. „Ich glaube, da draußen ist was.“
    Alle horchten. Sirenen, die immer lauter wurden!
    „Die Küstenwache!“ rief Brianne.
    „Im Persischen Golf?“ Sabon lächelte leicht ironisch. „Die Amerikaner mögen ja der Meinung sein, dass ihnen die Gegend hier gehört, aber ich kann Ihnen versichern, so weit ist es noch nicht.“
    „Wahrscheinlich die Hafenpolizei“, sagte Tate leise. Er sah schnell durch ein Bullauge. Sie hörten, wie er erleichtert ausatmete. „Sie gehen gerade an Bord eines Schiffs, allerdings nicht unseres. Wir sind schon fast raus aus dem Hafen.“
    Alle sahen sich wie befreit an. Wenn man sie zu früh entdeckte, würde dem Kapitän möglicherweise nichts übrig bleiben, als sie auszuliefern. Und wenn Brauer sie erwischte, bevor sie in Sicherheit waren, wäre das ihr sicheres Todesurteil.
    Pierce und Tate wechselten besorgte Blicke. Sie waren noch weit von ihrem Zuhause entfernt. Sie hatten ihre Verbindungen, das ja, und auch der Inhalt der wieder gefundenen Brieftasche war wie ein warmer Regen. Aber wenn sie ihre Kreditkarten benutzten, könnten Brauers Männer sofort ihre Spur verfolgen und sie festsetzen. Selbst in Miami mussten sie auf der Hut sein und versuchen, die Leute auszutricksen, die Brauer dort sicher postiert hatte. Hoffentlich kamen sie überhaupt von St. Martin weg. Wenn sie beobachtet wurden, was durchaus möglich war, würden sie es gar nicht mehr bis an Bord eines Frachters schaffen, der gen Westen fuhr.
    Sabon starrte nachdenklich vor sich hin. „Der Kapitän fährt nicht bis Miami, und das ist gut so. Wenn Sie mit diesem Schiff in Miami ankommen, wird man Sie in Leichensäcken an Land tragen.“
    Alle drei wandten sich ihm zu.
    „Wir hatten sowieso vor, das Schiff zu wechseln“, sagte Tate. „Der Kapitän kann uns nur bis St. Martin mitnehmen. Aber ich habe jemanden in Miami.“
    „Brauer weiß wahrscheinlich schon längst, wer das ist. Sie sollten seine Intelligenz und seine Kontakte nicht unterschätzen“, sagte Sabon. „Ich habe es getan, und Sie sehen ja, was dabei herausgekommen ist.“
    Tate nickte nur.
    „Haben Sie ein Stück Papier und einen Stift?“ fragte Sabon nach einer kurzen Pause.
    „Wollen Sie nach Hause schreiben?“ meinte Pierce trocken, reichte ihm aber das Gewünschte.
    Sabon notierte einen Namen und eine Adresse, fügte ein paar Worte in Arabisch hinzu, unterschrieb das Ganze und presste den Ring, den er an dem kleinen Finger trug, auf das Papier. Seine Miene war ernst, als er Pierce das Blatt reichte.
    Pierce wedelte ungeduldig mit dem Papier vor Sabons Nase herum. „Was soll das? Ich kann kein Arabisch. Dies kann genauso gut unser Todesurteil sein.“
    „Wenn ich nicht ein noch schlechterer Menschenkenner bin, als ich befürchte, dann kann er es lesen“, sagte Sabon lächelnd und wies mit dem Kopf auf Tate.
    „Was?“ Pierce starrte seinen Sicherheitschef verblüfft an.
    Tate nahm das Blatt Papier, überflog es und gab es Pierce zurück. Sein Blick blieb auf dem Araber hängen, und er fixierte ihn lange. Dann nickte er langsam. „Es ist eine ganz reelle Bitte an den Empfänger, uns jede nur denkbare Hilfe zu gewähren.“ Er sagte nicht, was sonst noch drinstand, aber sein Blick sprach Bände.
    Auch Sabon nickte. Die beiden Männer sahen sich an, und Sabon sagte sehr schnell etwas auf Arabisch. Es war offensichtlich eine Frage, die aber die anderen nicht verstehen konnten.
    Tate antwortete in fließendem Arabisch.
    „Was ist denn das?“ fragte Pierce verärgert. „Ein neues Gesellschaftsspiel?“
    „Das geht außer uns beiden keinen etwas an“, versicherte ihm Tate, „und es hat nichts mit der jetzigen Situation zu tun.“
    Es wurde Nacht, und die vier legten sich schlafen.
    „Das ist St. Martin“, sagte Sabon und betrachtete durch das Bullauge die Insel, die allmählich näher kam. „Mein Ziel.“ Er zog sich die Kapuze über den Kopf und sah die drei anderen nacheinander an. „Wir Mauren hatten einst sehr enge Bindungen an Spanien. Der Kapitän, an den ich Sie verwiesen habe, ist Spanier, aber seine Großmutter lebt in meinem Land. Er wird für Sie tun, was er kann, weil ich ihn darum gebeten habe und er mir eine Gefälligkeit schuldig ist. Ihm können Sie vertrauen, aber sonst niemandem. Ihr Leben kann davon

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