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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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abhängen.“
    „Warum helfen Sie uns?“ fragte Pierce.
    „Fragen Sie Ihren Freund.“ Sabon warf Tate einen Blick zu. „Ich werde hier drei Tage bleiben, unter falschem Namen natürlich. Wenn Sie mir immer noch helfen wollen, dann schicken Sie das Geld an Señor Alfredo Cantada über die Gardell Bank.“
    Pierce seufzte. „Keine Ahnung, warum ich Ihnen helfen sollte, aber ich werde es tun. Und wenn ich etwas verspreche, halte ich es auch.“
    „Wir werden Ihnen als unserem Wohltäter ein Denkmal errichten“, sagte Sabon lächelnd.
    Pierce neigte leicht den Kopf. Dann sagte er: „Aber Vorsicht. Wenn Sie sich hier so lange aufhalten, kann Kurt Sie vielleicht aufspüren.“
    „Seine Männer werden mich nicht finden. Ich habe Mittel und Wege, die ich schon jahrelang nicht eingesetzt habe.“
    „Dann viel Glück“, sagte Pierce.
    „Und Ihnen allen auch. Einschließlich Mufti“, fügte Sabon hinzu. „Seit ich an Bord kam, hat er verzweifelt versucht, mir aus dem Weg zu gehen. Sagen Sie ihm, dass ich weiß, wer er ist, dass ich aber sein Geheimnis genauso gut bewahren werde, wie er meins bewahrt hat. Ich werde gegen seine Familie keinerlei Vergeltungsmaßnahmen anstrengen, wenn ich in meinem Land die alten Verhältnisse wiederhergestellt habe.“ Er blickte Brianne lange an. „Dadurch, dass er Sie befreit hat, hat er seine ganze Familie gerettet.“
    Brianne war sichtlich gerührt. Sabon tat ihr Leid, und gleichzeitig hatte sie ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn so falsch beurteilt hatte. „Passen Sie gut auf sich auf, Mr. Sabon“, sagte sie leise. „Alles Gute.“
    Er lächelte sie an. „
Bonne chance
auch für Sie,
Chérie
.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Den Rest meines Lebens werde ich um Sie trauern“, fügte er auf Arabisch hinzu, und seine Stimme zitterte.
    Er wandte sich um und stieg schnell zum Deck empor, ohne sich noch einmal umzusehen.
    „Was hat er zu dir auf Arabisch gesagt?“ fragte Pierce Tate.
    „Nur, dass er uns nicht verraten würde“, sagte Tate ausweichend. „Interessanter Mann.“
    „Ja, verdammt interessant.“
    Tate sah Brianne neugierig an. „Sie wissen wohl nicht, warum er das zu Ihnen gesagt hat?“
    „Ich kann kein Arabisch“, sagte sie. „Was hat er denn gesagt?“
    „Dass er Sie glühend liebt und nun, da er Sie verloren hat, an keine andere Frau mehr denken kann“, spöttelte er.
    „Idiot“, murmelte Pierce und musste lachen.
    Aber Tate Winthrop sah Brianne an, und sein Gesicht war ernst.
    Brianne blickte ihn fragend an, aber er schwieg. Er ging zum Bullauge und beobachtete, wie Sabon sich unter die Mannschaft mischte und unauffällig das Schiff verließ.
    „Wir sollten lieber los, und zwar schnell“, sagte Tate dann. „Wir haben nicht viel Zeit, um das Schiff zu finden, von dem Sabon gesprochen hat.“
    „Sofern er uns auf St. Martin nicht eine Falle gestellt hat.“ Pierce sah Brianne besorgt an. „Ich hoffe, wir wissen, was wir tun.“
    „Ich weiß nicht, wie es mit dir ist“, sagte Tate ruhig. „Aber ich weiß genau, was ich tue.“
    Die drei zogen ihre arabischen Gewänder aus und versteckten sie unter einigen Getreidesäcken. An dem Morgen ihrer Abfahrt hatten sie ihre europäische Kleidung wieder angezogen. Mufti trug immer noch seinen gedrehten Turban, aber er lieh sich Hose und Sweatshirt von einem der Seeleute und rasierte sich. Er sah jetzt einigermaßen amerikanisch aus.
    Briannes dünne Hosen waren hoffnungslos verknittert, genauso wie ihre Bluse und ihr Jackett. Sie wusste, ihre Frisur sah furchtbar aus, und sie sehnte sich nach einem Bad. Aber wichtiger war es jetzt, die amerikanische Küste zu erreichen. Selbst mit der mysteriösen Unterstützung durch Sabon würde es sehr gefährlich werden.
    „Und ich habe noch nicht einmal eine Pistole“, stieß sie leise hervor.
    Pierce sah sie erstaunt an. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Vielleicht müssen wir uns unseren Weg ja freikämpfen“, sagte sie. „Allerdings kann ich ein bisschen Karate.“
    Pierce wies mit dem Kopf auf Tate. „Schwarzer Gürtel, zehnte Stufe. Außerdem Taekwondo.“
    Sie stieß einen leisen Pfiff aus. „Nicht schlecht, Mr. Winthrop!“
    „Was haben Sie denn gemacht?“ fragte er.
    Sie lächelte verlegen. „Im wesentlichen Tai chi. Die Bewegungen kamen mir immer wie eine Art Ballett vor.“
    „Sie sind sehr graziös.“ Er nickte. „Aber wenn Sie sie schnell und kräftig ausführen, können diese Bewegungen töten.“
    Sie schüttelte zweifelnd den

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