Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
Vom Netzwerk:
Augen und dem schwarzen glatten Haar, das silbergrau durchzogen war. Er war kräftig gebaut und wirkte eher wie ein Ringer als wie ein Politiker.
    „Bitte, bleiben Sie doch nicht stehen, setzen Sie sich.“ Seine Stimme klang schroff und laut, als sei er es gewohnt zu befehlen. Er runzelte die Stirn und sah Tate an. „Sind dies die Leute, von denen mir Ihre Männer erzählt haben? Das hätten Sie mir doch auch selbst sagen können.“
    Tate richtete sich auf und sah den anderen finster an. Auf erstaunliche Weise ähnelte er Senator Holden. „Ich hatte nicht die Zeit, Senator“, sagte er knapp. „Dieses ist mein Chef, Pierce Hutton, seine Frau Brianne und Mufti, unser Kronzeuge gegen Brauer.“
    „Angenehm.“ Holden nickte kurz. „Diese ganze Sache ist lästig, sehr lästig“, wiederholte er. „Es ist wirklich kaum zu begreifen, dass ein rationaler Mensch zu so etwas Miesem fähig sein sollte. Einen Krieg zu beginnen und eine unschuldige Nation dafür verantwortlich zu machen, das ist obszön!“
    „Ja, das kann man wohl sagen.“ Pierce nickte zustimmend. „Aber Brauer glaubt, damit durchzukommen. Er hat versucht, uns auf jede nur denkbare Art und Weise auszuschalten, und schreckte auch vor mehreren Mordversuchen nicht zurück.“
    „Aber Sie haben es geschafft, und ich habe nicht daran gezweifelt.“ Holden warf Tate einen feindseligen Blick zu. „Er ist gut, er ist sogar der Beste bei dem, was er tut, beruflich zumindest.“
    Das war eine Anspielung, die Pierce nicht verstand. Tate aber schien zu wissen, was der Senator damit meinte. Zumindest konnte man das an seinem sonst so unbewegten Gesicht ablesen. Was ging hier vor?
    „Ich möchte jetzt alles hören“, sagte der Senator und sah Mufti an. „Fangen Sie an, bitte.“
    Anfangs war Mufti nervös, aber dem Senator gelang es bald, ihn zu beruhigen. Nach wenigen Minuten hatte Mufti das Gefühl, den Senator schon ewig zu kennen und von ihm akzeptiert zu werden. Er erzählte Holden lückenlos, was er wusste, angefangen von seiner Spionagetätigkeit in Sabons Haus, dem plötzlichen Auftauchen der Söldner bis zu Sabons Flucht.
    „Hatte dieser Sabon etwas mit dem Ganzen zu tun?“ fragte der Senator und sah die anderen an.
    „Nur zu Anfang“, fügte Brianne schnell an. Sie wusste, dass keiner außer ihr Sabon verteidigen würde. Dann erklärte sie, wer Philippe Sabon war, warum er Kurt Brauer in sein Land gelockt hatte und ihn dazu benutzt hatte, mit dem Ölkartell Kontakt aufzunehmen.
    „Brauer hat seinem Freund im Senat erzählt, Sabon stecke hinter dem Ganzen“, klärte Holden sie auf. „Sabon wolle den Militärputsch dazu nutzen, selbst die Macht in seinem Land zu übernehmen, weil er im Grunde mit den Aufständischen in Salid zusammenarbeitet.“
    „Aber Philippe Sabon ist der Sohn des regierenden Scheichs von Qawi“, sagte Brianne. „Das weiß mein Stiefvater nicht. Noch nicht. Es ergibt für Philippe Sabon doch gar keinen Sinn, ich meine, nach all der Mühe, Investoren in sein Land zu locken, nun die ganze Sache durch einen so genannten Militärputsch aufs Spiel zu setzen, nur um die Macht zu übernehmen, die er bereits besitzt.“
    „Er wollte, dass die Amerikaner eingreifen.“
    „Nur um seine Ölfelder vor Muftis Landsleuten zu retten.“ Brianne sah Mufti kurz an, als wollte sie ihn um Entschuldigung bitten, aber dieser wich ihrem Blick aus. „Die sind jetzt nämlich noch ärmer als Sabons Volk und versuchen sich gewaltsam einen Anteil an den Ölvorkommen zu sichern. Tut mir Leid, Mufti, aber ich muss die volle Wahrheit sagen, mit einem Krieg ist niemandem geholfen.“
    Er nickte nur und blickte zu Boden. „Ja, ich weiß.“
    „Die Länder der Dritten Welt“, sagte der Senator und seufzte. „Das Budget der meisten dieser Staaten ist niedriger als meine jährlichen Lebensmittelausgaben. Die Leute hungern, die Wirtschaft liegt am Boden, und die reichen Industrieländer lassen das einfach geschehen. Da werden Millionen für Waffen und für die Rüstungsforschung ausgegeben und Pennys für die Hungernden.“ Die anderen starrten ihn verblüfft an, und er lächelte kurz. „Tut mir Leid, ich bin nun mal ein Liberaler. Geld kann man nicht essen.“
    Pierce hatte sich wieder gefasst. Er lächelte. „Aber man kann eine Menge Menschen vor dem Hungertod retten. Man muss nur diejenigen, die das Geld haben, davon überzeugen, dass sie es weise ausgeben sollen.“
    Im Blick des Senators lag Anerkennung. „Ich weiß, ich weiß, Hutton,

Weitere Kostenlose Bücher