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Wolken über Ebou

Wolken über Ebou

Titel: Wolken über Ebou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Männer auf Bänken um einen Tisch saßen. Corevin, ein sehr muskulöser Cairhiener mit einer Nase, die seine Augen noch kleiner wirken ließ, als sie ohnehin schon waren, saß bis zur Taille entblößt da und hielt seine tätowierten Arme über den Kopf, während Vanin einen Verband um seine Körpermitte anlegte. Vanin besaß die dreifache Körperfülle von Corevin und wurde bereits kahl. Seine Jacke erweckte den Eindruck, als habe er eine Woche lang darin geschlafen. So wirkte sie immer, auch schon eine Stunde, nachdem eine der Dienerinnen sie gebügelt hatte. Einige der Kaufleute, aber keiner der Ebou Dari betrachteten die drei unbehaglich. Männer und Frauen hatten schon häufig solche und Schlimmere erlebt.
    Harnan, ein tairenischer Rottenführer mit kantigem Kinn und der groben Tätowierung eines Falken auf der linken Wange, schalt Corevin. »...kümmert mich nicht, was der wütende Fischhändler gesagt hat, du Kröte, du benutzt deinen verdammten Knüppel und nimmst keine heftigen Herausforderungen an, nur weil...« Er brach ab, als er Mat sah, und versuchte den Eindruck zu erwecken, als hätte er nicht gesagt, was er gesagt hatte.
    Würde Mat nachfragen, würde er erzählt bekommen, daß Corevin ausgeglitten und in seinen eigenen Dolchgefallen war - oder etwas ähnlich Törichtes, was Mat zu glauben vorgeben sollte. Also stützte er einfach nur die Fäuste auf den Tisch, als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen. Tatsächlich war es auch nicht so ungewöhnlich. Vanin war der einzige Mensch, der noch nicht bereits in zwei Dutzend Klemmen geraten war. Aus einem unerfindlichen Grund machten Menschen, die Ärger wollten, einen ebenso großen Bogen um Vanin wie um Nalesean. Der einzige Unterschied bestand darin, daß es Vanin anscheinend so gefiel. »Waren Thom oder Juilin schon hier?«
    Vanin ›schaute nicht von seiner Tätigkeit auf. »Habe noch kein Stück von den beiden gesehen. Aber Nalesean war kurz hier.« Kein ›Mein Lord‹-Unsinn von Vanin. Er machte keinen Hehl daraus, daß er Adlige nicht mochte. Mit der unglückseligen Ausnahme Elaynes. »Er hat oben in Eurem Raum eine eisenbeschlagene Kiste zurückgelassen und ging dann wieder, wobei er etwas über Tand murmelte.« Er schickte sich an, durch seine Zahnlücke zu speien, erblickte jedoch eines der Schankmädchen und unterließ es. Herrin Anan reagierte bei jedermann tödlich, der auf ihre Böden spie oder Knochen darauf warf oder auch nur eine Pfeife darauf ausklopfte. »Der Junge ist draußen im Stall«, fuhr er fort, bevor Mat fragen konnte, »mit seinem Buch und einer der Töchter der Wirtin. Ein anderes der Mädchen hat ihm den Hintern versohlt, weil er sie in ihren gekniffen hatte.« Er verknotete den Verband und sah Mat vorwurfsvoll an, als sei es irgendwie seine Schuld gewesen.
    »Armes kleines Würmchen«, murrte Corevin und drehte sich, um zu überprüfen, ob der Verband halten würde. Er hatte einen Leoparden und einen Keiler auf einen Arm tuschiert, und einen Löwen und eine Frau auf den anderen. Die Frau schien außer ihrem Haar kaum etwas zu tragen. »Olver hat geweint. Obwohl er wieder strahlte, als Leral ihm ihre Hand überließ.« Die Männer kümmerten sich alle um den Jungen wie eine Schar Onkel, wenn auch sicherlich von einer Art, wie keine Mutter sie in der Nähe ihres Sohnes wissen wollte.
    »Er wird es überleben«, sagte Mat nüchtern. Der Junge nahm diese Gewohnheiten wahrscheinlich von seinen »Onkeln« an. Als nächstes würden sie ihn tätowieren. Zumindest hatte sich Olver nicht davongeschlichen, um mit den Straßenkindern umherzuziehen. Er schien daran genauso viel Gefallen zu finden wie daran, erwachsene Frauen zu belästigen. »Harnan, Ihr wartet hier, und wenn Ihr Thom oder Juilin seht, dann haltet sie fest. Vanin, Ihr seht zu, was ihr in der Nähe des Chelsaine-Palasts erfahren könnt, drüben bei den Drei Burgtoren.« Er zögerte und sah sich im Raum um. Schankmädchen betraten und verließen die Küche mit Essen und häufiger mit Getränken. Die meisten der Gäste schienen sich nur um ihre Silberbecher zu kümmern, obwohl zwei Frauen in den Westen der Weberinnen leise stritten, ihren gewürzten Wein vergaßen und sich über den Tisch hinweg einander zuneigten. Einige der Kaufleute feilschten anscheinend, fuchtelten mit den Händen und tauchten die Finger in ihre Becher, um Zahlen auf den Tisch zu malen. Die Musik sollte Mats Worte vor Lauschern schützen, aber er senkte seine Stimme dennoch.
    Die Nachricht, daß

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