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Wolken über Ebou

Wolken über Ebou

Titel: Wolken über Ebou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einen schlechten Einfluß auf den Jungen. Das noch zu allem anderen! Er mußte Nynaeve und Elayne aus Ebou Dar hinausbringen, bevor noch etwas Schlimmeres passierte.
    Sein Zimmer lag auf der Vorderseite des Gasthauses. Die Fenster gingen auf den Platz hinaus. Als Mat nach dem Türgriff faßte, knarrte der Flurboden hinter ihm. In hundert anderen Gaststätten hätte er es nicht einmal bemerkt, aber die Böden in der Wanderin knarrten nicht.
    Er schaute zurück - und fuhr gerade noch rechtzeitig genug herum, um seinen Hut fallen zu lassen und den herabsausenden Knüppel mit der linken Hand statt mit dem Schädel aufzufangen. Der Schlag ließ seine Hand taub werden, aber er hielt den Knüppel dennoch verzweifelt fest, während sich dicke Finger um seinen Hals legten und ihn gegen die Tür seines Zimmers schlugen. Er prallte mit dem Kopf fest dagegen. Silbern gesäumte schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen und verdunkelten ein schwitzendes Gesicht. Er konnte nur eine große Nase und gelbe Zähne erkennen, und selbst das nur unklar. Plötzlich erkannte er, daß er am Rande einer Ohnmacht stand. Die dicken Finger unterbrachen die Blutzufuhr zum Gehirn genauso wie die Luftzufuhr. Mat griff mit der freien Hand unter seine Jacke und betastete die Hefte seiner Dolche, als erinnerten sich seine Finger nicht mehr, wofür sie gedacht waren. Der Knüppel entglitt seiner Hand. Mat konnte sehen, wie er angehoben und wieder gesenkt wurde, um seinen Schädel zu zerschmettern. Er schloß alles andere aus, riß einen Dolch aus seiner Scheide und stach zu.
    Sein Angreifer stieß einen hohen Schrei aus, und Mat bemerkte vage, wie der Knüppel von seiner Schulter abprallte und zu Boden fiel, aber der Mann ließ seine Kehle nicht los. Mat trieb ihn stolpernd rückwärts und riß miteiner Hand an den zudrückenden Fingern, während er mit dem Dolch abermals zustieß.
    Plötzlich sank der Bursche zusammen und glitt von der Klinge ab. Der Dolch folgte ihm fast auf den Boden. Und Mat ebenfalls. Er rang nach Atem, nach lieblicher Luft, und klammerte sich an etwas, einen Eingang, um stehen zu bleiben. Vom Boden aus starrte ihn ein Mann mit einem unscheinbaren Gesicht aus Augen an, die niemals wieder etwas sehen würden, ein kräftiger Bursche mit einem gezwirbelten murandianischen Schnurrbart in einer Jacke, die eher zu einem kleinen Händler oder einem Ladenbesitzer gepaßt hätte. Er wirkte überhaupt nicht wie ein Dieb.
    Plötzlich erkannte Mat, daß sie während ihres Kampfes durch eine geöffnete Tür gestolpert waren. Dieser Raum war kleiner als Mats, ohne Fenster, und zwei Öllampen auf kleinen Tischen neben dem schmalen Bett sorgten für eine trübe Beleuchtung. Ein schlaksiger, hellhaariger Mann richtete sich von einer großen geöffneten Kiste auf und betrachtete den Leichnam auf sonderbare Weise. Die Kiste nahm den größten Teil des freien Raums in diesem Zimmer ein.
    Mat öffnete den Mund, um sich für das rauhe Eindringen zu entschuldigen, als der schlaksige Mann einen langen Dolch aus seinem Gürtel und einen Knüppel vom Bett riß und über die Kiste hinweg auf Mat zusprang. Es war nicht der Blick gewesen, den man einem fremden Toten gewährt. Mat klammerte sich schwankend an den Türrahmen und warf unbemerkt seinen Dolch, wobei das Heft kaum seine Hand verlassen hatte, als er unter seiner Jacke schon nach einem weiteren Dolch griff. Sein erster Dolch blieb genau in der Kehle des anderen Mannes stecken, und Mat sank fast erneut zu Boden, dieses Mal vor Erleichterung, als der Mann sich an die Kehle griff, Blut zwischen seinen Fingern hervorschoß und er rückwärts in die geöffnete Kiste fiel.
    »Es ist gut, wenn man Glück hat«, krächzte Mat.
    Er nahm seinen Dolch taumelnd wieder an sich und wischte ihn an der grauen Jacke des Burschen ab. Es war eine bessere Jacke als die des anderen; ebenfalls aus Tuch, aber besser geschnitten. Ein niedriger gestellter Lord hätte sich ihrer nicht geschämt. Dem Kragen nach zu urteilen, war es eine andoranische Jacke. Mat sank auf das Bett und betrachtete den gespreizt in der Kiste liegenden Mann stirnrunzelnd, als ihn ein Geräusch aufschauen ließ.
    Sein Diener stand im Eingang und versuchte erfolglos, eine große schwarze Eisenbratpfanne hinter dem Rücken zu verbergen. Nerim bewahrte in dem kleinen Raum neben Mats Zimmer, den er sich mit Olver teilte, eine ganze Reihe Töpfe und alles andere auf, wovon er glaubte, daß der Diener eines Lords es unterwegs gebrauchen könnte. Er war

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