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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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auf.«
    »Wie ein Bluthund.«
    Winsloe warf mir einen scharfen Blick zu, als er den Tonfall hörte. »Ja, genau wie ein Bluthund. Hast du damit ein Problem?«
    Selbstverständlich hatte ich damit ein Problem. Ich war weder ein Tier noch eine Zirkusattraktion und führte für niemanden Kunststückchen vor.
    Ich hätte es am liebsten gesagt, aber der Ton in Winsloes Stimme sagte mir, dass ich ihn lieber nicht provozieren sollte. Ich hatte nicht die nötige Courage, um es trotzdem zu versuchen. Oder, um präziser zu sein, mein Selbsterhaltungstrieb war zu ausgeprägt. Ich erinnerte mich, wie Winsloe reagiert hatte, als ich in der Dusche seine Hand weggeschlagen hatte, und ich wusste, noch eine Geste des Widerstands konnte ich mir nicht leisten. Armen würde ich dennoch nicht verraten.
    Ich konnte ihn vielleicht verfolgen, aber ich musste ihn ja nicht finden.
    Flankiert von zwei Wachleuten folgte ich Winsloe nach unten in den Zellenblock. Zwei weitere Wachmänner warteten vor Armens Zelle. Im Inneren kniete Tucker neben einem Mann, der auf dem Boden saß und seinen Kopf mit den Händen umklammerte. Der Mann kam mir vertraut vor, aber sein Name fiel mir nicht ein. Ich machte mir nur dann die Mühe, mir den Namen eines Wachmanns zu merken, wenn er etwas getan hatte, das ihn von den anderen unterschied. Und die meisten taten nie etwas dergleichen.
    »Habt ihr rausgefunden, was passiert ist?«, fragte Winsloe in einem Ton, der durchblicken ließ, dass es ihm eigentlich vollkommen egal war; er wollte einfach nur mit der Jagd anfangen.
    »Sieht so aus, als hätte Haig sich eine Waffe gebastelt«, sagte Tucker. »Irgendwas Scharfes, eine Art Messer. Hat Ärger gemacht, als meine Leute ihre Runde gemacht haben, und dann die Waffe gezogen, als sie die Tür aufgemacht haben. Er hat Ryman hier k.o. geschlagen. Jolliffe muss er mitgenommen haben, um durch die Tür zu kommen. Ryman ist okay, aber wir sollten los, wenn wir Jolliffe lebend zurückholen wollen. Wir werden die Spuren verfolgen müssen. Ich habe Pendecki losgeschickt, er soll Spurensicherungsgerät –«
    »Nicht nötig«, unterbrach Winsloe. »Ich habe einen Weltklassefährtensucher hier.«
    Tucker sah mich an und runzelte die Stirn. »Das ist einer von meinen Leuten da draußen. Bei allem Respekt, ich finde, wir sollten da nicht rumspielen –«
    »Rumspielen?!«
    Tuckers Kiefer knackte, als verbeiße er sich eine Bemerkung. »So habe ich es nicht gemeint … Sir. Ich mache mir nur Gedanken wegen –«
    »Selbstverständlich tun Sie das. Ich doch auch. Deshalb habe ich Elena mitgebracht. Ryman, sind Sie in der Lage mitzukommen?«
    Ryman kämpfte sich auf die Beine. »Ja, Sir.«
    »Ich hätte eigentlich gedacht –«, begann Tucker.
    »Denken Sie nicht«, unterbrach Winsloe. »Dafür bezahle ich Sie nicht. Kommen Sie, Ryman, sehen wir doch mal, ob wir den Dreckskerl nicht kriegen. Vielleicht können Sie sich für die Beule revanchieren, die Sie da auf dem Kopf haben.«
    Sobald wir im Freien waren, entließ Winsloe die beiden Wachmänner, die mich begleitet hatten, und behielt nur den verletzten Ryman. Ich fragte mich, warum. Es war kein gutes Zeichen. Ich war aber noch zu verschlafen, um zu begreifen. Andere Gedanken schoben sich durch mein müdes Hirn. Armen bewaffnet? Er hatte einen Wachmann angegriffen? Ihn bewusstlos geschlagen? War das derselbe Armen, dessen Plan vorgesehen hatte, dass ich auf unserer Flucht die nötige Kampferfahrung beisteuern sollte?
    Als wir uns in den Wald aufmachten, schrie jemand hinter uns: »Hey!« Ryman fuhr herum, die Waffe im Anschlag; seine Reflexe schienen unter der Kopfverletzung nicht weiter gelitten zu haben. Es war niemand da. Dann knisterte totes Gras ein paar Meter weiter vorn. Wir alle fuhren wieder herum – und sahen Xavier in sechs Metern Entfernung vor uns stehen.
    »Sachte, Soldat«, sagte er, die Hände hochgereckt. »Schieß nicht auf die Verbündeten.«
    »Sollte ich aber«, murmelte Ryman. »Wär dir vielleicht eine Lehre.«
    »Was ist los?«, fragte Xavier, während er zu uns schlenderte. »Ich hab gehört, Haig hat sich empfohlen. Spielen wir hier Rettungsmission? Oder Dschungelkrieg?« Er sah mich und hielt inne. »Wow, und was macht das Wolfsmädchen hier draußen?«
    Ich starrte ihn wütend an. Er machte einen schnellen Schritt zur Seite, als wollte er meinem Blick aus dem Weg gehen, und grinste dann.
    »Das ist mal ein vernichtender Blick, den du da auf Lager hast. Schlimmer als Rymans Kugeln.« Er wandte

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