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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sich an Winsloe. »Also, was ist los? Neues Spiel? Kann ich mitmachen?«
    »Nächstes Mal vielleicht«, sagte Winsloe.
    »Ach, komm schon. Sei kein Spielverderber. Ich will auch mitspielen.«
    »Yeah?«, sagte Ryman. »Wie wär’s damit – du machst das Übungsziel?«
    Winsloe winkte Ryman, er solle den Mund halten. »Das reicht jetzt. Rein mit dir, Reese. Ich habe gesagt, nächstes Mal.«
    »Schön.« Xavier verdrehte die Augen und verschwand. Offensichtlich auch jemand, der schlau genug war, um Winsloe nicht zu ärgern.
    »Haben wir die Fährte noch, Elena?«, fragte Winsloe.
    »Was? Oh, richtig.« Ich schnupperte in der Luft herum. »Ja, Ar … Haig war hier. Mit jemand anderem.«
    »Jolliffe«, sagte Winsloe. »Gut. Das müsste Tucker freuen. Du führst. Ryman, bleib hinter ihr.«
    Wir machten uns auf in den Wald.
    »Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte Winsloe zehn Minuten später.
    Wir waren nichts dergleichen. Ich hatte vor zehn Metern Armens Spur verlassen. Winsloe leuchtete mir mit der Taschenlampe ins Gesicht. Ich witterte demonstrativ. Dabei beobachtete ich ihn aus den Augenwinkeln, versuchte seine Leichtgläubigkeit abzuschätzen und beschloss dann, die Situation zu prüfen, bevor ich Risiken einging.
    »Ich dachte, wir wären es«, sagte ich langsam. »Ich hatte das Gefühl, die Spur geht hier entlang.«
    »Das Unterholz sieht ziemlich dicht aus«, sagte Winsloe.
    Tat es das? Mir kam es durchaus passierbar vor, aber vielleicht betrachtete ich es mit den Augen eines Wolfs, nicht mit denen eines panischen Menschen, der um sein Leben rannte und einen Gefangenen dabeihatte. Ich ging in die Hocke und atmete in Bodennähe tief ein. Ryman kicherte.
    »Du hast Recht«, sagte ich. »Hier waren sie nicht. Ich muss den Geruch vom Wind eingefangen haben. Gehen wir ein Stück zurück.«
    »Vielleicht solltest du auf allen vieren bleiben«, sagte Ryman. »Die Nase am Boden halten.« Er griente.
    »Schon okay, Elena«, sagte Winsloe. »Lass dir Zeit. Lass dich nicht unter Druck setzen.«
    Ich? Ich sollte mich unter Druck gesetzt fühlen? Warum um alles in der Welt sollte ich mich unter Druck gesetzt fühlen? Nur weil man von mir erwartete, einen Mitgefangenen aufzuspüren mit einer geladenen Pistole im Rücken und einem größenwahnsinnigen Spinner, der bei alldem Regie führte?
    »Ich bin vielleicht ein bisschen nervös«, sagte ich. »Tut mir Leid.«
    Winsloe schenkte mir ein breites, großmütiges Lächeln. »Schon okay. Immer langsam.«
    Sicher doch, Boss. Kein Problem. Ich atmete ein, kehrte zu der echten Spur zurück und begann von vorn. Nach etwa fünfzig Schritten bog Armens Spur Richtung Osten ab. Ich beschloss, mich weiter nach Süden zu halten – und kam keine drei Schritte weit.
    »Bist du sicher, dass das die richtige Richtung ist?«, rief Winsloe hinter mir.
    Ich erstarrte.
    »Kommt mir so vor, als wären sie nach Osten gegangen«, sagte er. »Hier sind ein paar abgeknickte Zweige.«
    Ich drehte mich um und sah mir die Büsche an, die die breite Lücke flankierten, durch die Armen gegangen war. Nicht ein einziger Zweig war abgebrochen. Winsloe konnte nicht feststellen, ob Armen hier gewesen war. Wenn er es nicht bereits wusste. Das warnende Prickeln, das ich seit Beginn der Expedition gespürt hatte, schwoll zu einem Schauer von arktischer Kälte an. Winsloe wusste, wohin Armen geflüchtet war. Wahrscheinlich hatte er ihn aufspüren und einfangen lassen, bevor er auch nur auf der Krankenstation aufgetaucht war. Er prüfte mich – meine Fähigkeiten und meine Aufrichtigkeit. Hatte ich bereits versagt?
    Ich unterdrückte das Bedürfnis, Entschuldigungen zu stammeln, sah von den Büschen zu dem von mir gewählten Pfad hinüber, rieb mir den Nasenrücken und versuchte erschöpft zu wirken, was so schwierig nicht war.
    Erneut schnupperte ich in der Hocke, kroch zu den Büschen, witterte dort, stand auf und sog Luft ein. Dann rieb ich mir seufzend den Nacken.
    »Und?«, fragte Winsloe.
    »Ich rieche Fährten in beide Richtungen. Einen Moment noch.«
    Ich ließ die Schultern kreisen, sog die kalte Nachtluft tief ein. Dann ging ich auf alle viere, ignorierte Rymans Gegacker und folgte beiden möglichen Spuren mehrere Meter weit.
    »Da lang«, sagte ich und zeigte auf die echte Spur, während ich aufstand. »Er ist ein paar Meter dort langgegangen, dann zurückgekommen und hat die Lücke zwischen den Büschen genommen.«
    Plausibel – und nicht zu widerlegen, wenn man nicht gerade

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