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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sollten uns lieber darauf konzentrieren, diese Leute auszuschalten. Unser aller Leben zu retten, nicht nur Elenas. Wenn wir sie dabei befreien können, wunderbar. Wenn nicht … dann ist das auch nicht gerade das Ende der Welt.«
    Der Stift zerbrach in Clays Fingern. Cassandra trat näher. Als die Strömung sich wieder meldete, trat und kämpfte ich mit aller Kraft gegen sie an.
    Cassandra kam noch einen Schritt näher. Ich spürte, wie er sich verspannte und zurückweichen wollte, dann innehielt und blieb, wo er war.
    »Ja, du liebst sie«, sagte Cassandra. »Ich sehe das, und ich bewundere es. Wirklich, das tue ich. Aber weißt du, wie viele Männer ich in all den Jahren geliebt habe? Leidenschaftlich geliebt habe? Und weißt du, an wie wenige von den Namen dieser Männer ich mich heute noch erinnere? An wie wenige Gesichter?«
    »Raus.«
    »Ich frage dich, ob du auf einen Drink mitkommen willst. Einen Drink. Sonst nichts.«
    »Ich habe gesagt, raus.«
    Cassandra lächelte nur und schüttelte den Kopf. In ihren Augen glomm jetzt der gleiche Blick, den sie dem Kellner im Restaurant zugeworfen hatte, nur intensiver. Hungriger. Ihre Finger strichen über Clays Unterarm. Ich wollte ihm zuschreien, er sollte den Blick abwenden, aber ich war machtlos – ich konnte nur zusehen.
    »Versuch’s gar nicht erst mit dem Dreck, Cassandra«, sagte Clay. »Bei mir funktioniert das nicht.«
    »Nein?«
    »Nein.«
    Clay sah Cassandra direkt in die Augen. Sie erstarrte vollkommen, nur die Augen blieben wach und wurden heller, als sie ihn anstarrte. Mehrere Minuten vergingen. Dann trat Clay auf Cassandra zu. Ihre Lippen verzogen sich zu einem triumphierenden Lächeln. Mir blieb das Herz stehen.
    »Raus hier, Cassandra«, sagte Clay, das Gesicht nur ein paar Zentimeter von ihrem entfernt. »Zehn Sekunden, bevor ich dich rausschmeiße.«
    »Droh mir nicht, Clayton.«
    »Sonst tust du was ? Beißt mich? Glaubst du, du kannst mir die Zähne in die Haut schlagen, bevor ich dir den Kopf abreiße? Ich hab mir sagen lassen, das ist ein gutes Mittel gegen die Unsterblichkeit. Fünf Sekunden, Cassandra. Fünf … vier …«
    Die Umgebung wurde schwarz. Kein Strudel, kein Sog. Nur ein plötzliches Ende. Ich blinzelte. Grelles Licht blendete mich. Ich kniff die Augen zusammen. Durch die Lider sah ich, wie das Licht zur Seite schwenkte. Finger packten mich an der Schulter und schüttelten mich.
    »Aufstehen, Schlafmütze!«
    Eine Stimme. Unglücklicherweise nicht Clays Stimme. Nicht Cassandras Stimme. Nicht mal Paiges. Dies war schlimmer. Zehnmal schlimmer. Ty Winsloe. Von angenehmen Träumen zu verstörenden Visionen zu ausgewachsenen Alpträumen. Ich kniff die Augen noch fester zu.
    »Was meint ihr, Jungs?«, fragte Winsloe. »Braucht unser Dornröschen einen Kuss zum Aufwachen? Natürlich, in der ursprünglichen Version des Märchens hat sie mehr gebraucht als nur einen Kuss …«
    Meine Augen öffneten sich abrupt und ich setzte mich jäh auf. Winsloe gackerte und leuchtete mir mit einer Taschenlampe ins Gesicht. Dann ließ er sie über meinen Körper gleiten.
    »Schläfst du immer in den Kleidern?«, fragte er.
    »Das hier ist nicht gerade eine private Suite«, sagte ich mit einem halb gefauchten Gähnen. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach drei. Wir brauchen deine Hilfe. Es hat einen Ausbruch gegeben.«
    Ich saß auf der Kante meiner Pritsche und blinzelte, während mein Hirn versuchte, die Visionen von Clay und Cassandra abzuschütteln. Drei Uhr? Morgens? Ausbruch? Meinte er damit, dass jemand entkommen war? Wer? Wozu brauchten sie meine Hilfe? Hatte es einen Unfall gegeben? Hatte Carmichael nach mir gefragt?
    »Hä?«, antwortete ich. So viel zum Thema intelligente, wohlformulierte Fragen. Aber was erwarten Sie schließlich auch um drei Uhr morgens?
    Winsloe schubste mich vom Bett herunter. »Ich erzähl’s dir im Gehen.«

Bluthund
    Armen war entkommen. Als Winsloe mir das erzählte, stockte mir der Atem. Lange Sekunden vergingen, bis ich wieder Luft bekam. Armen war entkommen … ohne mich. Unmittelbar danach empfand ich einen Stich von Verletztheit, dann folgte die Erkenntnis, dass Armen eine Gelegenheit gehabt haben musste, die er nicht ungenutzt lassen konnte. Das machte die Sache nicht besser. Mein Fluchtpartner war fort und hatte seine Pläne mitgenommen. Schlimmer noch, Winsloe wollte, dass ich ihn fing.
    »Du willst, dass ich ihn aufspüre?«, fragte ich.
    »Das habe ich gerade gesagt. Setz deine Nase ein. Nimm die Fährte

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