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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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meinen leeren Schuh zwischen den Zähnen. Sie fiel zurück auf den Boden und schüttelte wild den Kopf, um den neuen Feind loszuwerden. Vom Bett aus hob ich die Spritze und rammte sie nach unten; ich verspürte eine Woge des Hochgefühls, als die Nadel Bauers dicken Nackenpelz durchdrang. Aber jetzt musste ich einen Augenblick lang loslassen, um den Drücker bedienen zu können, und Bauer wand sich frei. Die Nadel blieb harmlos in ihrer Schulter stecken.
    Als sie nach meinen Beinen schnappte, sprang ich auf den Boden. Allmählich gingen mir die Barrikaden aus. Ich jagte um das Fußende herum, als Bauer über das Bett sprang. Während sie es umkreiste, rannte ich zur anderen Seite des Raums hinüber. Konnte ich ihr nahe genug kommen, um den Drücker der Spritze zu bedienen? Nicht, ohne dass sie mir die Kehle herausreißen konnte.
    Ich packte einen Metallkarren und schleuderte ihn in ihre Richtung, als sie wieder auf mich losging. Als ich mich nach einer neuen Waffe umsah, fiel mein Blick auf den blutigen weißen Stoff zu meinen Füßen. Mit einem angenagten Körper darin und einem Kopf darüber, der Hals fast durchgetrennt, die Augen weit und ungläubig. Carmichael. Der Blick lähmte mich. Ich hätte sie retten können. Wenn sie mich nur früher geholt hätten … Wie lange hatten sie gewartet? Wie lange war Carmichael mit Bauer hier drin gewesen? Wie lange war sie um ihr Leben gerannt, hatte gespürt, wie die Zähne sich in ihr Fleisch bohrten? Hatte gewusst, dass es aus war, und immer noch gehofft und gebetet? War sie tot, als Bauer angefangen hatte, sie zu zerreißen? Sie zu fressen? O Gott. Ich krümmte mich, einen Augenblick lang außerstande, den Blick oder die Gedanken von Carmichael loszureißen. Dann sah ich aus den Augenwinkeln, wie Bauer sprang. Damit war der Bann gebrochen.
    Ich warf mich aus ihrer Bahn, aber sie erwischte mich noch mit den Zähnen am Hosenbein, und ich stolperte und stürzte. Als ich mich herumwarf, landete sie mit gefletschten Zähnen auf meiner Brust und schnappte nach meiner Kehle. Ich packte sie mit beiden Händen am Nackenpelz und versuchte ihren Kopf von meinem fern zu halten. Die Kiefer schnappten so dicht vor mir zu, dass ich die heiße Luft an der Kehle spürte. Der Gestank hüllte mich ein, der Geruch nach Blut und Raserei und rohem Fleisch. Ich kämpfte verzweifelt. Endlich konnte ich ihr beide Beine in den Bauch rammen. Sie fiel zurück. Als ich mich aufzurappeln begann, bewegte sich etwas zu meiner Linken. Xavier. Er schwenkte die Arme.
    »Hierher, Hundchen! Zeit für ein neues Kauspielzeug!«
    Bauer ging wieder auf mich los. Xavier stürzte vor und packte eine Hand voll Schwanzhaare. Als sie herumfuhr, verschwand er und tauchte drei Schritte weiter wieder auf. Sie griff an. Er verzog sich ans andere Ende des Raums.
    »Hier drüben, Hundchen!«, rief er. »Mach schon, Elena. Du musst schon den Drücker bedienen, wenn dieses Zeug wirken soll.«
    »Weiß ich!«, fauchte ich.
    Bauer drehte sich um und ging wieder auf Xavier los. Diesmal stürzte ich hinterher. Xavier wartete bis zum letzten Moment, dann verschwand er. Bauer versuchte noch zu bremsen, hatte aber zu viel Anlauf genommen und krachte gegen die Wand. Ich warf mich über sie und rammte den Drücker nach unten. Erleichterung strömte durch mich hindurch. Dann merkte ich, dass sie sich umdrehen wollte; die Kiefer schnappten. Was hatte ich auch erwartet? Dass sie umfallen würde, sobald das Betäubungsmittel gespritzt war? Ich schlug sie mit der Handfläche auf die empfindliche Schnauze und rannte um mein Leben. Hinter mir hörte ich einen dumpfen Schlag, aber ich drehte mich erst um, als ich auf die Theke gesprungen war. Bauer lag zusammengesackt auf dem Boden. Einen Moment lang stand ich einfach da, bewegungslos, mit hämmerndem Herzen. Dann sackte ich meinerseits zusammen.
    Eine Stunde später war ich wieder in meiner Zelle. Ich meinte ein Muster zu erkennen – rette die Situation, dann kommst du in Einzelhaft. Wunderbar motivierend.
    An meinem Fuß hatte Bauer nur Kratzer hinterlassen, am Knie hatte sie ganze Arbeit geleistet. Ohne Carmichael gab es niemanden mehr, der sich um meine Verletzungen kümmern konnte.
    Matasumi hatte sich mein Bein angesehen und dann verkündet, dass die Sehnen vielleicht gerissen waren, vielleicht auch nicht. Danke für die Auskunft. Tucker hatte die beiden längsten Risse zusammengeflickt. Er hatte kein Betäubungsmittel verwendet, aber ich war zu erschöpft gewesen, um mir viel

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