Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin
standen auf dem Parkplatz. Die Hexen hatten auch dieses Mal wieder einen Zauberspruch verwendet, um die Tür zu sichern, aber diesmal klopften wir nicht an. Clay riss die Tür aus den Angeln und trat ein. Als ich den Raum betrat, hörte Ruth auf zu reden. Alle sahen auf.
»Wo wart ihr?«, fragte Ruth.
Ich grinste und ließ dabei die Zähne sehen. »Auf der Jagd.«
»Wollt ihr sehen, was wir gefangen haben?«, fragte Clay hinter mir.
Er ging zum Tisch und warf einen Müllsack auf die Tischplatte. Cassandra war die Einzige, die Clay ansah und sich fragte, wer er war. Alle anderen starrten den Sack an. Niemand rührte sich. Dann streckte Cassandra den Arm aus, hob eine Seite der Tüte an und sah hinein. Eine Sekunde später ließ sie die Folie los und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Ihre Augen gingen von Clay zu mir und wieder zu Clay zurück; ihr Gesicht war ausdruckslos – kein Schock, kein Ekel, nichts. Paige schlug die Folie nach hinten und prallte zurück.
Der Kopf des dritten Mannes lag auf der Seite, die Augen weit aufgerissen und trüb. Paige sprang auf und versuchte die Folie wieder darüberzuziehen. Bei der plötzlichen Bewegung rollte der Kopf etwas. Sie verbiss sich einen Aufschrei.
»Interessante Einführung«, sagte Cassandra, den Blick auf Clay gerichtet. »Darf ich fragen, wer Sie sind?«
»Clayton Danvers«, murmelte Paige zwischen den Zähnen. »Der Wachhund der Werwölfe.«
»Die Frage ist nicht, wer Clay ist«, sagte ich. »Die Frage ist, wer ist der Typ in der Tüte? Würde jemand uns weiterhelfen?«
»Wir haben diesen Mann gestern Abend bei unserem Cottage angetroffen«, sagte Jeremy. »Er hatte noch zwei andere dabei, von denen ich euch versichern kann, dass sie genauso tot sind. Sie hatten Schusswaffen mit Silberkugeln dabei.«
»Silber…«, begann Adam. »Scheiße, sind die nicht angeblich –« Er unterbrach sich und sah sich zu den anderen um. »Ihr glaubt, wir hätten diese Typen geschickt?«
»Sieh ihn dir doch an«, sagte Paige zu mir. »Glatt rasiert, militärischer Bürstenschnitt. Genau wie die Männer in Pittsburgh. Offensichtlich –«
»Offensichtlich ist hier gar nichts«, sagte Clay. »Entweder war die ganze Geschichte in Pittsburgh inszeniert, oder ihr habt diese Typen so ausgerüstet, dass sie aussehen wie Elenas Stalker – so dass wir, wenn es schief geht, die offensichtlichen Schlussfolgerungen ziehen würden. Wenn diese Männer mit den Kidnappingplänen zu tun hätten, warum sollten sie es dann bei Jeremy und Elena versuchen, während ihr alle zusammen in einer nächtlichen Besprechung steckt? Das offensichtliche Ziel wärt ihr gewesen.«
»Vielleicht wollten sie einen Werwolf«, sagte Paige. »Außerdem legen wir immer einen Schutzzauber um unsere Treffen. Sie wären nicht zu uns durchgekommen.«
»Ihr habt also mit Ärger gerechnet?«, fragte ich. »Danke, dass ihr uns gewarnt habt. Das erklärt aber nicht, wie die hergekommen sind. Erst tauchen sie in Pittsburgh auf, dann hier. Wieso?«
»Sie müssen jemandem«, Paige unterbrach sich und murmelte dann, »gefolgt sein.«
»Dir sind sie gefolgt«, sagte Cassandra, während sie zu Ruth herumfuhr. »Du hast sie geradewegs hierher geführt.«
»Vielleicht steckt ihr nicht hinter dem Überfall gestern Abend«, sagte Jeremy, »aber die Verantwortung für dies hier könnt ihr kaum abstreiten. Sicherzustellen, dass euch niemand von Pittsburgh hierher folgt, wäre eine grundlegende Vorsichtsmaßnahme gewesen. Wenn das die Art und Weise ist, wie eure Gruppe arbeitet, dann habe ich keinerlei Interesse daran, mein Rudel mit euch zusammenarbeiten zu lassen, nicht einmal vorübergehend. Wie ihr seht«, er zeigte auf die Tüte, »können wir auch allein auf uns aufpassen. Wir werden das auch weiterhin ohne eure Hilfe tun. Jeden, der uns folgt oder uns wieder behelligt, werden wir uns auf die gleiche Art vornehmen wie diese drei Männer gestern Abend. Jeden. Und aus welchem Grund er es auch immer tut.«
Wir gingen. Niemand folgte uns.
Ich fuhr den Explorer zurück zum Hotel. Wir hatten gepackt und mussten nur noch Clays Leihwagen abholen.
»Wohin jetzt?«, fragte ich, als wir auf dem Hotelparkplatz herumstanden.
»Montreal«, sagte Clay. »Wir müssen das Auto zurückbringen.«
Ich drehte mich nach dem geliehenen Kleinwagen um und bemerkte das Kennzeichen aus Quebec. »Warum zum Teufel hast du dein Auto in Montreal stehen gelassen?«
»Glaubst du, ich hatte vor, halb Vermont nach einer Mietwagenfirma
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