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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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mehr sonderlich wichtig, ob man nun gerade bekleidet ist oder nicht.
    »Ich nehme nicht an, dass du unsere Sachen mitgebracht hast?«, fragte ich. »Nicht, dass es drauf ankäme, solange wir auf dem Rückweg nicht irgendwelche frühmorgendlichen Angler treffen.«
    »Ich habe sie mitgebracht, aber wenn ich mir die Mengen von Blut und Schlamm ansehe, die ihr an euch habt, dann glaube ich, ihr bleibt lieber noch eine Weile nackt. Ihr werdet demnächst wieder sauber sein.«
    Ich fragte nicht nach, wie er das meinte. Stattdessen ging ich neben dem Toten auf die Knie und begann nach einer Brieftasche oder einem Ausweis zu suchen. Jeremy ging zum Graben hinüber und kehrte mit einem Spaten zurück, den er Clay zuwarf.
    »Soll ich ihn hier begraben?«, fragte Clay.
    »Nein. Grab neben seinem Hals ein Loch, dreh ihn um und lass ihn ausbluten. Wir nehmen ihn mit zurück zum Cottage und verstecken ihn dort. Es ist etwa eine halbe Meile. Ich hatte gehofft, ihr könntet ihn schon früher töten.«
    »Wir hatten keine Wahl«, sagte ich. »Wir haben ihn in einem Sumpf gefunden, ihn auf festeren Boden getrieben, und dann hat er eine Waffe gezogen. Und Clay in den Arm geschossen.«
    Jeremy runzelte die Stirn, ging zu Clay hinüber und sah sich die Wunde an.
    »Glatter Durchschuss«, sagte er. »Tut es weh?«
    Clay hob den Arm bis über die Schulterhöhe. »Nur, wenn ich das mache.«
    »Dann mach das nicht.«
    »Das konntest du dir jetzt einfach nicht verkneifen, was?«, fragte ich.
    Clay grinste. Jeremys Lippen verzogen sich zu der Andeutung eines Lächelns, dann schlug er Clay auf den Rücken.
    »Dann los. Blutet die Leiche aus, damit wir sie wegbringen können.«
    »Keine Möglichkeit, ihn zu identifizieren«, meldete ich.
    Jeremy nickte. Als Clay die Schaufel hob, um zu graben, mischten Jeremy und ich uns gleichzeitig ein – es war keine Tätigkeit für einen verletzten Arm. Nach einer kurzen Diskussion – ich argumentierte, Jeremy hielt den Spaten fest – ließ ich Jeremy das Loch graben und hielt die Leiche darüber. Als das Blut ausgelaufen war, füllten wir das Loch mit dem blutigen Laub auf, bedeckten es mit Erde und brachten die Leiche zum Cottage zurück.
    Es war immer noch Nacht, als wir es erreichten. Jeremy und ich trugen zwei der Leichen zu einem baumbewachsenen Uferstreifen. Clay blieb mit der dritten zurück und teilte uns mit, er müsse mit ihr etwas »tun«. Weder Jeremy noch ich wollten Einzelheiten wissen. Bei Clay war es besser, nicht zu fragen.
    Ich stand immer noch nackt am Ufer. Wir hatten um Beine und Hals jeder Leiche dicke Seile gebunden und sie mit Betonblöcken beschwert, die wir uns bei einem abgerissenen Cottage weiter oben an der Straße besorgt hatten.
    »Wow«, sagte ich zu Jeremy, als ich die Füße ins eiskalte Wasser tauchte. »Ich lasse jemanden ›mit den Fischen schwimmen‹. Das ist cool. Meine erste Leichenbeseitigung im Mafiastil. Du weißt, was das bedeutet. Wenn sie mich erwischen, werde ich als Kronzeugin gegen euch alle aussagen müssen. Und dann verkaufe ich die Geschichte für eine Million Dollar. Aber natürlich werde ich nie etwas davon haben, weil ich den armseligen Rest meiner Tage in einer Hütte in den Appalachen verbringen muss. Ich werde mich von Bisamratteneintopf ernähren, bei jedem Geräusch zusammenfahren und auf den Tag warten, an dem einer von euch mich als die verräterische Schlampe, die ich bin, umbringen wird.« Ich machte eine Pause. »Moment. Vielleicht ist das doch nicht so cool. Können wir ihn nicht einfach begraben?«
    »Mach, dass du ins Wasser kommst, Elena.«
    Ich seufzte. »Ein Gangster zu sein ist auch nicht mehr das, was es mal war. Al Capone, wo bist du?«
    Jeremy stieß mich von der Uferkante. Ich schlug klatschend auf dem Wasser auf.
    »Und versuch keinen Lärm zu machen«, sagte er.
    »Ich habe keinen –«
    Er warf die Leiche zu mir hinunter, und das Gewicht zog mich erneut unter Wasser. Als ich wieder an die Oberfläche kam, war Jeremy verschwunden. Ich schwamm bis zur Mitte des Sees und zerrte die betonbeschwerte Leiche hinter mir her. Dann tauchte ich, um die Tiefe zu überprüfen. Es waren mindestens siebzehn Meter. Der Kerl würde so bald nicht wieder auftauchen. Um ganz sicherzugehen, verwickelte ich ihn noch in einem Gestrüpp von Pflanzen auf dem Grund. Dann schwamm ich zurück, um die andere Leiche abzuholen.
    Clay war noch nicht wieder da, als ich ans Ufer zurückkehrte. Jeremy händigte mir die zweite Leiche aus, und ich wiederholte

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