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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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entwickelt haben, sich in einen Wolf zu verwandeln. Eine bloße Laune der Natur. Aber eine Laune, die seine Überlebensfähigkeit verbessert und die sich dementsprechend in seiner DNS niedergeschlagen hat, so dass er sie dann an seine Söhne weitergeben konnte. Die weniger bedeutsamen Kräfte eines Werwolfs – Langlebigkeit, Kraft, schärfere Sinne – können bereits Teil der ursprünglichen Veränderung gewesen sein oder sich später entwickelt haben, um Werwölfe besser an ihren Lebensstil anzupassen. Ähnliche Anomalien könnten den Ursprung auch aller anderen großen Spezies erklären.«
    »Außer bei Halbdämonen«, sagte Bauer.
    »Das versteht sich von selbst. Halbdämonen sind reproduktive Hybriden. Sie geben ihre Kräfte kaum jemals an ihre Nachkommen weiter. Zurück zu Mr. Haig. Wenn meine Theorie zutrifft, müssen diese willkürlichen evolutionären Veränderungen verhältnismäßig häufig auftreten – nicht ständig, aber häufiger, als zur Erklärung der wenigen bestehenden Spezies nötig wäre. Vielleicht sind manche dieser Abweichungen so neu, dass es noch nicht genug Angehörige gibt, um von einer Spezies sprechen zu können. Wenn das zutrifft, dann könnte Mr. Haig der Urvater einer neuen Spezies sein. Im Laufe vieler Generationen würde seine Kraft sich weiterentwickeln. Während Mr. Haig heute vielleicht nur in der Lage ist, einen Verkehrspolizisten zu täuschen, könnte sein Ururenkel seine Gesichtsstruktur schon weit genug ändern, um dieser Verkehrspolizist zu werden .«
    »Uh-oh.«
    Matasumi drehte sich um und deutete zu den beiden letzten Zellen auf der anderen Seite des Gangs hinüber. »Hier sind zwei weitere interessante Exemplare. Sehen Sie bitte zuerst nach links.«
    In der Zelle neben dem Mutt lag eine Frau mit offenen Augen auf dem Bett und starrte zur Decke hinauf. Sie war etwa in meinem Alter, vielleicht eins fünfundsechzig groß, sechzig Kilo schwer. Dunkelrotes Haar, grüne Augen und beneidenswert klare Haut, die aussah, als hätte sie niemals einen Pickel hervorgebracht. Sie verströmte eine Aura robuster Gesundheit – der Typ Frau, von dem man sich vorstellen konnte, dass sie Spaß daran haben würde, einen Außenposten in einem Nationalpark zu betreuen.
    »Hexe?«, fragte ich.
    »Halbdämonin«, sagte Bauer.
    Halbdämonen konnten also auch weiblichen Geschlechts sein? Niemand hatte etwas anderes behauptet, aber ich war davon ausgegangen, dass es sich immer um Männer handelte, vielleicht weil die Einzigen, die ich je getroffen hatte, Männer waren. Oder vielleicht auch, weil ich bei »Dämon« automatisch an einen Mann dachte.
    »Welche Gabe hat sie denn?«, fragte ich.
    »Telekinese«, sagte Bauer. »Sie kann Dinge mit Gedankenkraft bewegen. Leah ist die Tochter eines Agito-Dämons. Kennen Sie sich in der Dämonologie aus?«
    »Äh – nein. Die Mängel einer modernen Schulbildung.«
    Bauer lächelte. »Sie wird heutzutage nicht mehr viel gebraucht, aber sie ist ein faszinierendes Sachgebiet. Es gibt zwei Typen von Dämonen – Eudämonen und Kakodämonen. Eudämonen gut, Kakodämonen böse.«
    »Gute Dämonen?
    »Überraschend, nicht wahr? Aber tatsächlich eine durchaus verbreitete religiöse Überzeugung. Nur in der christlichen Mythologie sind die Dämonen so gründlich … dämonisiert worden. In Wirklichkeit gibt es beide Typen, obwohl sich nur die Kakodämonen fortpflanzen. Bei beiden Typen gibt es eine interne Hierarchie, die auf dem Grad von Macht basiert, die der jeweilige Dämon besitzt. Ein Agito steht ziemlich weit oben.«
    »Dann nehme ich an, Telekinese ist mehr als ein Taschenspielertrick?«
    »Viel mehr«, sagte Matasumi. »Die Implikationen und Anwendungsmöglichkeiten sind unbegrenzt.«
    »Was kann sie tun?«
    »Sie kann Gegenstände durch Gedankenkraft bewegen«, sagte Matasumi, womit er nur wiederholte, was Bauer zuvor gesagt hatte.
    Mit anderen Worten, sie hatten selbst keine Ahnung, was die »Implikationen und Anwendungsmöglichkeiten« nun genau waren. Ja sicher, Telekinese klang gut, aber was konnte man damit wirklich anfangen? Außer das Salz von der Anrichte zu holen, ohne vom Abendessen aufstehen zu müssen?
    »Gibt es viele weibliche Halbdämonen?«, fragte ich.
    »Männer sind häufiger, aber Frauen kommen durchaus vor«, sagte Matasumi. »Genau genommen haben wir Leah ihres Geschlechts wegen ausgewählt. Wir hatten einige Schwierigkeiten mit unseren männlichen Versuchspersonen, also dachte ich, Frauen wären leichter zu handhaben.

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