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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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so tun, als existierte Savannah nicht? Nach dem letzten Frühjahr ist mir das auch ganz recht so.«
    Er schob die Hände in die Taschen und wippte auf den Fersen, und ich wünschte mir, ich hätte den Mund geha l ten. Nichts bringt eine Unterhaltung schneller zu Ende, als jema n den daran zu erinnern, dass seine Familie dafür verantwortlich war, dass das eigene Leben vor die Hunde gegangen ist.
    Die Aufzugtür öffnete sich. Ich winkte Sean, er solle warten, und notierte hastig eine E-Mail-Adresse.
    »Das hier ist Savannah«, sagte ich. »Wenn du dich me l den willst, dich einfach vorstellen, ist dies wahrscheinlich die einfachste Methode. Wenn du’s lieber bleiben lassen willst, würde ich das auch verstehen.«
    Er nahm das Papier. »Ich mach’s. Ich würde gern … na ja, Kontakt aufnehmen. Es ist nicht richtig, sie so zu ign o rieren.« Er faltete das Papier zwei Mal zusammen und schob es in seine Brieftasche. Dabei fiel sein Blick auf ein zerfranstes Foto im Ausweisfach. »Du hast nicht zufällig ein Foto von ihr?«
    »Doch, sicher.« Ich holte meine Börse heraus und blä t terte die Kartenfächer durch; sie waren voller Fotos. »E i nes Tages werde ich alle Hemmungen verlieren und eins von diesen Alben im Handtaschenformat kaufen, wie diese kleinen alten Damen, die einem sämtliche Enkel zeigen, während man in der Schlange vor dem Bankscha l ter steht.«
    Ich hatte zwei Bilder. Eins zeigte Savannah bei ihrem er s ten Ritt im vergangenen Sommer; auf dem anderen, das erst einen Monat alt war, waren Savannah, Lucas und Adam mit einem improvisierten Basketballspiel in der Nähe unserer Wohnung beschäftigt. »Niedlich«, sagte er lächelnd. »Hat unverkennbar Dads Augen.«
    »Du kannst das da behalten«, sagte ich, während ich auf das Pferdebild zeigte. »Ich hab’s zu Hause noch mal.«
    Er bedankte sich, und wir verabschiedeten uns.
    Ich kehrte in unser Zimmer zurück, wo Cassandra und Ja i me an entgegengesetzten Enden des Sofas saßen; Jaime las eine ihrer Zeitschriften, Cassandra wartete sichtlich auf meine Rückkehr, um sich auf mich stürzen zu können.
    »Der Mörder hat es also auf die Kabalenfamilien abg e sehen?«, fragte sie. »Erst die Nasts, jetzt die Boyds?«
    Ich lieferte ihr eine sehr kurze Zusammenfassung der Situ a tion. »Der Enkel eines der Geschäftsführer?« Sie runzelte die Stirn. »Es geht also um Rache?«
    »Äh, ja. Das ist es jedenfalls, was wir –«
    Lucas öffnete die Schlafzimmertür.
    »Hast du deinen Vater erwischt?«, fragte ich.
    Lucas nickte. »Er ist mit einem Team auf dem Weg zum Hotel. Ich habe ihm gesagt, dass wir in Kürze auch ko m men, und er hat versprochen, er würde uns den Weg fre i räumen. Das dürfte nicht weiter schwer sein. Ich könnte mir denken, jeder, der die Autorität hat, ihn au f zuhalten, wird mit der Suche nach Tyler beschäftigt sein. Sollen wir gehen?«
    Cassandra stand auf und griff nach ihrer Handtasche.
    »Moment«, sagte ich. »Das hier ist eine sehr ernste –«
    »Das ist mir klar, Paige. Ihr sucht nach einer ve r schwund e nen Person. Ein Vampir ist ein sehr viel besserer Fährtens u cher als ein Schamane.«
    Ich zögerte und sah zu Lucas hinüber. Er nickte.
    »Gut«, sagte Cassandra. »Den Rest kannst du mir ja u n te r wegs erzählen.«
    34

Jagdinstinkt
    L
    ucas hatte am Tag zuvor ein Auto gemietet, wir brauc h ten uns dieses Mal also nicht den Wagen von Jaime zu leihen. Sie blieb im Hotel und versprach, uns anzurufen, wenn noch jemand auftauchen sollte. Norm a lerweise ist es so, dass ich mich auf den Rüc k sitz setze, wenn wir einen Gast im Auto mitnehmen. Das ist einfach eine Frage der Höflichkeit. Aber Ca s sandra bringt meine schlimmsten Seiten zum Vo r schein, also setzte ich mich auf den Beifahrersitz und überließ es Cassandra, ihr Do n na-Karan-Kostüm auf der Rückbank zu zerkni t tern.
    Wir brauchten für die Fahrt zum Hotel der Boyds eine a b solut enervierende Dreiviertelstunde. Nicht nur, dass es am anderen Ende der Stadt lag, wir steckten außerdem eine ganze Weile an einer Großbaustelle fest und wären noch später gekommen, wenn Lucas nicht einen Schleic h weg durch die Nebenstraßen gekannt hätte.
    Unterwegs gab ich Cassandra einen vollständigeren B e richt. Als wir auf den Hotelparkplatz einbogen, stellte sie immer noch Detailfragen.
    »Entschuldigt die Unterbrechung«, sagte Lucas. »Auf die Gefahr hin, dich zu kränken, Cassandra – ich muss dich bitten, sie nicht wissen zu lassen –«
    »Ich habe nicht

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