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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sich wirklich nicht jeder Typ diesen Look leisten, aber Aaron … okay, Aaron konnte es. Und der Anblick lenkte Cassandra vorübergehend von ihrem Thema ab. Als er um die Ecke griff, um seine Jacke aufz u hängen, glitt ihr Blick an seinem muskulösen Arm entlang und blieb an seiner Kehrseite hängen. Ein Au s druck glitt über ihr Gesicht, eher wehmütig als lüstern. Dann riss sie mit einem scharfen Kopfschütteln den Blick los.
    »Michael Corleone«, sagte sie, während sie sich wieder auf ihr Ziel einschoss. »Kenne ich den?«
    »Aus den Der-Pate -Filmen.« Aaron setzte sich wieder hin. »Sein Vater war ein Mafiaboss. Er selbst wollte mit dem Familienunternehmen nichts zu tun haben, hat aber irgendwann beschlossen, es zu übernehmen und eine leg a le Firma draus zu machen. Am Ende ist er zu genau dem geworden, was er ursprünglich bekämpft hatte.«
    »Ist es das, wovor du dich fürchtest?«, fragte Cassandra Lucas.
    »Nein, aber die Grundprämisse gilt. Ein einzelner Mann kann eine Institution nicht reformieren – nicht, wenn jeder, der für ihn arbeitet, mit dem Status quo zufrieden ist. Ich hätte mit so massiver Opposition zu kämpfen, dass meine Autorität vollkommen untergraben würde. Und wenn ich auch dann noch auf meinem Kurs bestände, würde der Vorstand mich umbringen lassen.«
    »Deshalb bekämpfst du einzelne Akte der Ungerechti g keit von außerhalb der Kabale.« Cassandra nahm einen Schluck Kaffee und nickte. »Ja, ich nehme an, das ist l o gisch.«
    »Und ich bin mir sicher, er ist absolut entzückt, dass seine Lebensgestaltung deinen Beifall findet«, sagte A a ron.
    Sie starrte ihn wütend an. »Ich habe nichts weiter getan, als die Umstände zu klären, damit ich sie verstehe.«
    »Okay, aber warum musst du dabei immer so verdammt aggressiv sein? Du stellst nie einfach eine Frage, Cass. Du schmeißt sie nach den Leuten wie eine Handgranate.«
    »Aaron«, schaltete ich mich ein, »du hast gesagt, du hast zwei Adressen. Eine in der Stadt selbst und eine etwas auße r halb. Sind das die alte und eine aktuelle Adresse?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte er. »Sie laufen jedenfalls unter verschiedenen Namen – einem alten und einem aktue l len. Josie sagt –«
    »Josie?«, unterbrach Cassandra. »Deine Quelle ist Josie? Oh, Aaron. Also wirklich. Die Frau hat doch Hafergrütze dort, wo andere Leute das Hirn haben. Sie –«
    »Ich schlafe nicht mit ihr.«
    »Das ist nicht –« Cassandra sah sich scharf in der Kab i ne um. »Wo ist dieses Mädchen geblieben? Sie bringt den Kaffee und verschwindet dann für den Rest des Fluges? Paiges Becher ist fast leer.«
    »Ah, schon okay, Cassandra«, sagte ich. »Aber danke, dass du an mich denkst.«
    »Wenn ihr etwas braucht, drückt einfach auf den Knopf in der Armlehne«, sagte Lucas. »Ich habe Annette gebeten, vorn zu bleiben, damit wir uns ungestört unterhalten können. Was nun diese beiden Adressen angeht – die auf dem Land wurde unter einem älteren Decknamen ang e mietet, aber wir sollten uns beide kurz ansehen.«
    »Es geht noch schneller, wenn wir uns trennen«, sagte A a ron. »Lucas und ich nehmen uns die eine Adresse vor, und ihr Ladys die andere. Auf diese Art haben wir jeweils einen Formelwirker für den Einbruch und einen Vampir zum Herumschnüffeln.«
    »Gute Idee«, sagte ich. »Dann nehmen wir die Adresse auf dem Land und überlassen euch die in der Stadt, nur für den Fall, dass ihr mehr tun müsst, als durchs Fenster zu sehen. Lucas ist der Einbruchprofi, nicht ich.«
    Cassandras Brauen wölbten sich. »Und das gibst du zu? Das dürfte das erste Mal sein. Du wirst wirklich erwac h sen, was?«
    »Cassandra?«, sagte Aaron. »Halt den Mund.«
    »Was? Ich habe lediglich anerkannt, dass sie –«
    »Lass es. Bitte.« Aaron sah mich an. »Ich wünschte, ich könnte jetzt sagen, dass sie nicht immer so war, aber sie war’s. Nach ein paar Jahrzehnten hat man sich dran g e wöhnt.«
    »An was gewöhnt?«, erkundigte Cassandra sich.
    »Also«, meinte Aaron. »Wie gefällt es euch beiden e i gentlich in Portland?«
     
    Cassandra und ich standen an einer Landstraße; der Mie t wagen war hinter uns geparkt. Durch dickes G e strüpp und die knorrigen Skelette blattloser Bäume kon n ten wir ein winziges Blockhaus erkennen, das aussah, als stamme es aus den Tagen des Plumpsklos.
    »Äh, die ländliche Zuflucht?«, sagte ich, während ich mir sicherheitshalber noch einmal die Adresse ansah, die Aaron auf meinen Notizblock gekritzelt hatte.

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