Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
einzuschi e ßen.«
»Sollen sie doch«, sagte Brigid, während sie vortrat. »Wenn sie einen Krieg wollen, werden wir ihnen –«
John brachte sie mit einer Handbewegung zum Schwe i gen. Als ich den Blick sah, mit dem er uns beobachtete, wurde mir klar, dass Cassandra ihn tatsächlich unte r schätzt hatte. Dass er den Trottel spielte, bedeutete nicht, dass er einer war.
»Wenn ihr ihn erwischt, was wollt ihr dann mit ihm m a chen?«, fragte John. »Ich helfe euch nicht, einen Va m pir zu finden, damit ihr ihn umbringt. Ich könnte jetzt sagen, er tut uns sogar einen Gefallen.«
»Nicht, wenn die Kabalen dahinterkommen.«
John zögerte; dann nickte er. »Dann gehe ich davon aus, ihr wollt wissen, wer einen Rochus auf die Kabalen hat.«
»Sollte sie das nicht schon wissen?«, fragte Brigid mit einem Seitenblick auf Cassandra. »Das ist doch ihre Au f gabe als unsere Vertreterin, oder? Zu wissen, wer brav war und wer nicht?«
Cassandra begegnete Brigids Häme mit einem ernstha f ten Nicken. »Ja, das ist es, und wenn ich in der Ausübung meiner Pflichten nachlässig gewesen bin, dann entschuld i ge ich mich. Im Augenblick allerdings könnt ihr erwarten, dass ich sie erfülle, und wenn ich es nicht tue, könnt ihr beim Rat beantr a gen, dass er mir den Sitz aberkennt. Daneben werde ich möglicherweise die Hinzuziehung eines Codelegierten erw ä gen.«
»Wir wüssten das zu schätzen, Cassandra«, sagte John. »Wir haben darüber geredet. Wir hätten gern einen zwe i ten Delegierten im Rat. Natürlich wäre ich willens, die Aufgabe zu übernehmen.«
»Ich weiß das Angebot zu würdigen«, entgegnete Ca s san d ra. »Aber im Augenblick müssen wir uns mit dem vordringlichen Anliegen befassen. Wenn ihr von jema n dem wisst, der ein Problem mit den Kabalen hat –«
»Als Erstes will ich euer Wort, dass derjenige, der ve r antwortlich ist, nicht hingerichtet wird.«
»Das kann ich nicht tun. Das Gesetz des Rates –«
»Scheiß auf das Gesetz des Rates.«
Cassandra warf einen Blick zu mir herüber. Ich schü t telte den Kopf. Dies war etwas, das wir nicht zusagen konnten. Wir wussten beide, dass der Killer den Kabalen ausgeliefert werden musste. Wir konnten schon jetzt nichts weiter tun, als mit ihnen zu verhandeln, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.
»Wir können keine Absolution versprechen«, sagte Ca s sandra. »Aber wir sorgen dafür, dass er ein faires Verfa h ren bekommt.«
»Nein, danke.«
»Vielleicht begreifst du nicht ganz, wie wichtig dies ist? Je mehr Kinder dieser Vampir umbringt, desto übler wird die Situation werden. Wir müssen ihn aufhalten –«
»Dann haltet ihn auf«, unterbrach Brigid. »Uns braucht ihr dazu nicht. Ich glaube übrigens, du spielst hier eine kleine Komödie für deine Freunde vom Rat, damit sie die Wahrheit nicht herausfinden.«
Cassandras Augen wurden schmal. »Welche Wahrheit?«
»Dass du ganz genau gewusst hast, was hier los ist. Du hast auch gewusst, wie übel es war. Du willst nur, dass wir es deiner kleinen Hexenfreundin da erzählen, damit du behau p ten kannst, du hättest keine Ahnung gehabt. Du kannst ja nicht so komplett den Kontakt verloren haben –«
»Ich fürchte doch«, antwortete eine Stimme hinter uns.
Wir drehten uns um und sahen Aaron in den Kelle r raum kommen, gefolgt von Lucas.
»Cassandra weiß nicht, was passiert ist«, sagte Aaron. »Aber ich weiß es.«
43
Edward und Natasha
H
allo, Aaron«, sagte Brigid, glitt dicht an ihn heran und strich mit einem Finger an seiner Brust en t lang. »Du siehst gut aus … wie immer.«
Aaron hob ihren Finger von seinem Hemd und ließ ihn fallen. »Zieh dir was an, Brigid.«
Sie lächelte zu ihm auf. »Warum? Fühlst du dich ve r sucht?«
»Ja, mir die Augen zuzuhalten.«
Brigid schnüffelte und drehte sich zu Lucas um. »Das ist also der Kabalenkronprinz, ja?« Sie musterte ihn von oben bis unten. »Nichts, das man mit Kontaktlinsen und einer anderen Garderobe nicht in Ordnung bringen könnte.«
Sie tat einen Schritt auf ihn zu.
»Nein, danke«, murmelte Lucas.
»Brigid?«, sagte John. »Bitte zieh dich an.«
»Macht euch keine Umstände«, sagte Cassandra. »Wenn Aaron die Auskünfte hat, die wir brauchen, werden wir euch beide eurem unsterblichen Schlummer überlassen.«
Sie ging zur Tür.
»Wartet«, sagte John. »Vielleicht habe ich ein paar D e tails, die Aaron nicht hat. Mein Angebot gilt noch.«
»Angebot?«, fragte Aaron.
Ich nickte. »Er will ein Versprechen,
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