Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
nicht drauf an«, sagte Jaime. »Solange sie nicht lernt, mir Worte ins Fleisch zu ritzen, erzählt sie uns übe r haupt nichts.
Wo sie auch ist, sie ist außerhalb der Reichweite eines Nekro. Sie gibt sich wirklich alle Mühe, das zu ändern, aber funktionieren tut es nicht.«
»Und wo genau ist sie?«, fügte ich hinzu. »Steckt sie in irgendeiner Zwischenwelt fest? Einer Dämonendimens i on? Oder einem eigenen Jenseits für Vampire? Wenn wir es wüssten –«
»Wir können der Frage nachgehen«, sagte Lucas. »Aber möglicherweise finden wir nie eine Antwort. Die wichtig s te Frage ist im Augenblick nicht, wo sie ist, sondern wo er steckt.«
Wir wussten, dass Edward mit großer Wahrscheinlic h keit in Miami war. Warum sollte er anderswo hingehen, wenn sämtliche Kabalen hier waren? Aber wie konnten wir ihn finden? Im Augenblick hätten wir uns auch einen Stadtplan von Miami nehmen, mit Dartspfeilen danach werfen und das Ergebnis als Grundlage unserer Suche verwenden können.
Benicio verschwand wenig später, um sich mit den a n deren Kabalen der Edward-Frage zu widmen – oder j e denfalls mit denjenigen, die nicht schon genau das taten. Wahrscheinlich hatten die Nasts in dem Augenblick, i n dem sie den Ausdruck »Vampir-Verdächtiger« hörten, genau gewusst, wer es war, der ihre Kinder umbrachte, und sich auf die Suche gemacht. Natürlich wäre es nett von ihnen gewesen, diese Information mit anderen zu teilen. Aber das hätte eben auch bedeutet, den Ruhm zu teilen, wenn er erwischt wurde.
»Wir können ihn nur fangen, wenn er sich das nächste O p fer vornimmt«, sagte Cassandra, während sie es sich auf unserem Hotelsofa bequem machte. »Und die beste Methode, das zu erreichen, wäre eine Falle.«
»Keine schlechte Idee«, sagte Jaime. »Ein mögliches Ziel – beziehungsweise zwei – sind deine Neffen, Lucas. Ich bin sicher, dein Dad wird nicht wollen, dass wir sie als Köder verwenden, aber er hat die Ressourcen, um siche r zustellen, dass sie nicht in Gefahr geraten. Wenn du dabei bist, wird es für die Kids auch nicht zu unangenehm we r den. Dich kennen sie –«
Lucas schüttelte den Kopf. »Sie kennen mich nicht.«
»Na ja, vielleicht nicht sehr gut, aber du bist ihr Onkel. Sie sehen dich an Weihnachten, bei Familienausflügen und so weiter. Sie –«
»Ich meine es wörtlich – sie kennen mich nicht. Wir sind uns nie begegnet, und es ist unwahrscheinlich, dass sie auch nur von meiner Existenz wissen. Und nicht nur ich bin für sie ein vollkommen Fremder, sie kennen auch meinen Vater kaum. Das ist Hectors Methode, ihn für die Wahl seines Nachfolgers zu bestrafen.«
»Okay«, sagte Jaime. »Aber dieser Typ wird sich die beiden Jungen früher oder später trotzdem vornehmen. Hector weiß das. Ich bin mir sicher, er würde helfen, wenn das bedeutet, dass seine Kinder danach außer Gefahr sind.«
»Nicht, wenn es gleichzeitig bedeutet, mir zu helfen oder einer Ermittlung, die er als meine betrachtet.«
Jaime schüttelte den Kopf. »Mann, und ich dachte, me i ne Familie wäre daneben. Okay, vielleicht können wir jemand anderen verwenden. Was ist mit dem zweiten Nast-Jungen? Dem, der hier aufgetaucht ist?«
»Sean?«, fragte ich.
»Genau. Sicher, er ist ein bisschen älter als die anderen, aber ich wette, der wäre bereit, es zu tun. Und Ed würde die Gelegenheit todsicher nicht verpassen wollen, noch einen Nast zu erledigen.«
»Vielleicht«, sagte Lucas. »Aber wo soll ich Sean fi n den? Thomas hat ihn und Bryce noch an dem Tag, an dem Stephen umgekommen ist, aus Miami fortgebracht. Jedes Kabalenmi t glied unter dreißig ist evakuiert worden.«
»Edward wird nicht lange brauchen, bis er das herau s hat«, sagte ich. »Und wenn er es weiß, brauchen wir ihn nicht mehr nur in Miami zu suchen. Wir werden ein Du t zend mögliche Opfer in einem Dutzend möglicher Städte haben, um die wir uns Sorgen machen müssen.«
»Wir müssen schnell handeln«, sagte Lucas. »Unter di e sen Umständen habe ich einen Vorschlag. Ein letztes Mi t tel. Eine Hellseherin.«
»Fabelhaft«, sagte Jaime. »Nur ein Problem – eine zu finden dürfte noch ein bisschen schwieriger sein, als E d ward zu finden.«
»Nicht notwendigerweise. Unter meinen Kontaktpe r sonen befindet sich eine.«
»Im Ernst?«, fragte Jaime. »Wer?«
»Faye Ashton.«
»Sie ist noch am Leben?« Jaime schüttelte den Kopf. »Einerseits freut es mich, das zu hören, aber ich wüsste nicht, inwiefern sie uns helfen könnte. Völlig
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