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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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und kann falsche Erwartungen wecken. Ein Tempestras kann keinen Sturm beschw ö ren. Er kann allerdings das Wetter in seiner unmitte l baren Umgebung beeinflussen, indem er Wind, Regen oder, wenn er wirklich gut ist, einen Blitz hervo r ruft. Aber auch so unspektakuläre, aber ungemein prakt i sche Dinge wie Regen von der Windschutzscheibe fernha l ten gehören dazu, so wie Troy es gerade tat. Ich erwog eine entsprechende Bemerkung, aber ein Seite n blick auf Troys angespanntes Gesicht teilte mir mit, dass er nicht in der richtigen Stimmung für Geplauder über seine Fähi g keiten war. Bei der Konzentration, mit der er fuhr, merkte er vermutlich nicht einmal, dass er zugleich den Regen von der Scheibe abhielt.
    »Kann ich Sie was fragen?«, begann ich vorsichtig. »Über Griffins Sohn?«
    »Hmm? Oh, yeah, na klar.«
    »Ist er auch weggelaufen?«
    »Jacob? Scheiße, nein. Die kleben zusammen. Griffin und seine Kids, meine ich. Er hat drei. Seine Frau ist vor ein paar Jahren gestorben. Brustkrebs.«
    »Oh.«
    »Yeah, Griff ist toll mit seinen Kindern. Richtige Fam i lie.« Troy schob sich auf seinem Sitz nach hinten, als sei er jetzt doch dankbar dafür, die Stille mit etwas anderem füllen zu können als dem Geräusch des Regens. »Griffin kommt rüber wie ein Arschloch, aber er ist ein netter Kerl. Nimmt bloß seinen Job zu ernst. Er hat früher für die St. Clouds gearbeitet, und bei denen läuft alles anders. Wie beim got t verdammten Militär … entschuldigen Sie den Ausdruck.«
    »Die St. Clouds sind die kleinste Kabale, oder?«
    »Zweitkleinste. Etwa halb so groß wie die Cortez. Als Gri f fins Frau krank war, haben die ihn für jede Minute, die er sich freigenommen hat, um sie zur Chemotherapie und solchem Zeug zu fahren, Urlaub nehmen lassen. Als sie gestorben war, hat er gekündigt und ein Angebot von Mr. Cortez angeno m men.«
    Vom Rücksitz her kam ein Klicken, und Troy sah in den Rückspiegel.
    »Irgendwas Neues?«, fragte er.
    »Sie haben zwei Suchtrupps ausgeschickt. Dennis –« Lucas sah zu mir herüber. »Dennis Malone. Er war bei der Besprechung heute. Sie haben ihn beauftragt, die Operat i on vom Hauptquartier aus zu koordinieren. Er schlägt vor, wir sollen mehrere Blocks von der Stelle entfernt anfangen, von der aus Jacob angerufen hat. Die Teams durchsuchen im Augenblick die Gegend auf beiden Seiten dieses Punktes.«
    Ich drehte mich auf dem Sitz, um ihn ansehen zu kö n nen. »Hat jemand eine Vorstellung, was mit Jacob passiert ist?«
    »Dennis hat mir die Aufnahme von dem Anruf vorg e spielt –«
    »Neun-eins-eins?«
    Lucas schüttelte den Kopf. »Unsere interne Notru f nummer. Die Kabalen ziehen es vor, die Polizei aus allen Angelege n heiten herauszuhalten, die möglicherweise einen paranormalen Aspekt haben. Vor allem die größeren K a balen haben Sicherheits- und Sanitätsteams, die vierun d zwanzig Stunden am Tag auf Abruf bereitstehen. Die Kinder aller Kabalena n gestellten haben die Nummer und die Anweisung, sie zu verwenden. Die Aussicht auf schne l le Hilfe ist bei dieser Nummer einfach besser.«
    »Dort hat Jacob also angerufen.«
    »Um dreiundzwanzig Uhr siebenundzwanzig. Der A n ruf selbst ist aufgrund des Regens und des schlechten Empfangs kaum verständlich. Jacob scheint zu berichten, dass jemand ihn verfolgt, nachdem er aus einem Kino gekommen war und seine Freunde aus den Augen verloren hatte. Der nächste Teil ist sehr unklar. Er sagt irgendetwas davon, dass man seinem Vater ausrichten soll, es täte ihm leid. Die Vermittlung sagt ihm, er sollte ruhig bleiben. Dann bricht der Anruf ab.«
    »Scheiße«, sagte Troy.
    »Nicht notwendigerweise«, kommentierte Lucas. »Der Empfang könnte abgebrochen sein. Oder vielleicht hat Jacob auch gedacht, er bauschte das Ganze unnötig auf, und es war ihm so peinlich, dass er aufgelegt hat.«
    »Hätte Griffin ihn mit seinen Freunden in eine Spätvo r ste l lung gehen lassen?«, fragte ich Troy.
    »Wenn er am Morgen danach in die Schule muss? Nie im Leben. Bei solchen Sachen ist Griff ziemlich streng.«
    »Dann ist es wahrscheinlich das. Jacob hat einfach g e merkt, dass er Ärger kriegen wird, weil er sich weggeschl i chen hat, und hat aufgelegt. Wahrscheinlich übernachtet er jetzt bei einem Freund und ruft seinen Dad an, wenn er sich dazu durchgerungen hat.« Troy nickte, sah aber keine Spur übe r zeugter aus, als ich mich fühlte.
    Endlich hatten wir die Stelle erreicht, an der wir laut Dennis parken sollten. Troy hatte den

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