Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
ckeln. Andernfalls hätte ich etwa bei dem Ortungszauber nicht gewusst, ob ich kein Wesen in der Nähe spürte, weil ni e mand da war, oder weil mein Zauber fehlgeschlagen war.
    Ich versuchte es noch einmal. Das Klicken folgte, fast wie ein unterbewusster Seufzer der Erleichterung. Jetzt kam der schwierige Teil. Einen Zauber wie diesen konnte ich nicht einfach sprechen und dann anlassen wie die Leuchtkugel. Ich musste ihn aufrechterhalten, und das erforderte Konzentration. Ich verhielt mich still und ko n zentrierte mich auf den Zauber, versuchte seine Stärke abzuschätzen. Er flatterte, war einen Moment lang fast verschwunden und fasste dann Fuß. Ich kämpfte gegen die Versuchung an, die Augen zu öffnen. Der Zauber würde zwar dennoch funktionieren, aber ich würde mich zu sehr auf das verlassen, was ich sah, statt auf das, was ich spüren konnte. Ich drehte mich langsam und spürte zwei Präse n zen. Troy und Lucas. Ich ermittelte ihre genauen Positi o nen und sah dann rasch hin, um sie zu übe r prüfen. Sie waren genau dort, wo ich sie vermutet hatte.
    »Hab’s«, sagte ich. Meine Stimme hallte in der Stille ring s um wider.
    »Gut«, rief Lucas zurück, während er wieder in meine Richtung kam.
    »Wie funktioniert das?«, wollte Troy wissen.
    »Wenn ich langsam gehe, müsste ich jedes Wesen im Umkreis von sechs Metern finden.«
    »Toll.«
    Ich holte tief Atem. »Okay, ich versuch’s jetzt.«
    Ich hatte zwei Möglichkeiten. Mich mit geschlossenen Augen herumführen lassen wie eine halbverrückte Spiriti s tin oder die Augen öffnen, sie aber auf den Boden geric h tet halten. Selbstverständlich entschied ich mich für die zweite davon. Alles war besser, als dazustehen wie ein Idiot.
    Lucas und Troy folgten mir. Nach ein paar Schritten spürte ich, wie der Zauber zu wanken begann. Ich teilte meinen Nerven mit, dass kein Grund zur Panik bestand, dass ich mich in keiner Weise unter Druck gesetzt fühlte. Sie ließen sich darauf ein, eine Weile so zu tun als ob. Ich en t spannte mich, und der Zauber wuchs wieder zu voller Kraft an.
    Schwache Präsenzen prickelten an den Grenzen meines Bewusstseins. Auch als ich mich auf sie konzentrierte, blieben sie unbestimmt. Kleine Säugetiere, wahrscheinlich Ratten. Der Zauber schwankte, aber ich ging weiter. Wir brachten einen Sechs-Meter-Streifen hinter uns und b e gannen mit dem nächsten. Ich suchte mir einen Weg durch ein Minenfeld aus Bierdosen und um die schwarze Grube eines Lagerfeuers herum. Dann fing ich eine Präsenz auf, die doppelt so stark war wie die anderen.
    »Hab irgendwas«, sagte ich.
    Ich eilte auf die Quelle zu, kletterte über einen mete r hohen Mauerrest und scheuchte eine riesige grau gezeic h nete Katze auf. Die Katze fauchte und schoss über die offene Fläche davon, wobei sie die Präsenz, die ich gespürt hatte, mitnahm. Der Zauber brach.
    »Das war’s?«, fragte Troy.
    »Ich kann nicht –« Ich warf einen wütenden Blick zu Lucas hinüber. Er verdiente es nicht, aber ich konnte nicht anders. Ich stapfte bis zum Ende unseres Streifens, griff nach einem Stock und stach wütend in einen Haufen Lumpen hinein.
    »Paige?« Lucas trat hinter mich.
    »Nicht. Ich weiß, dass ich überreagiere, aber ich hasse es –«
    »Du hast nicht versagt. Die Formel hat funktioniert. Du hast die Katze gefunden.«
    »Wenn ich den Unterschied zwischen einer Katze und e i nem sechzehnjährigen Jungen nicht spüren kann, dann funkt i oniert es nicht. Vergesst es, okay? Ich sollte nach Jacob suchen, keine Feldtests mit Formeln machen.«
    Lucas trat näher, so dicht hinter mich, dass ich seine Körperwärme spüren konnte. Seine Stimme sank zu einem Mu r meln ab. »Dann entdeckst du unterwegs eben ein, zwei Katzen. Wen stört das? Troy weiß doch nicht, wie die Formel funktionieren sollte. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns.«
    Ich dachte an Jacob, der irgendwo da draußen war und auf das Rettungsteam wartete. Was, wenn es Savannah wäre? Würde ich dann auch über ein Trümmergrundstück stapfen und Lucas ankeifen?
    »Könnt ihr beiden mit eurer Suche weitermachen?«, flü s terte ich so leise, dass Troy es nicht hören konnte. »Ich will nicht … ich will nicht, dass ihr euch auf meine Formel ve r lasst.«
    »Kein Problem. Und so geht es schneller. Wir haben meine Leuchtformel, so wenig die auch taugt. Nimm du deine, geh auf die andere Seite und fang dort an.«
    Ich nickte, berührte als Entschuldigung kurz seinen Arm und machte mich auf den Weg.
    Dieses Mal

Weitere Kostenlose Bücher