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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Also nützen Sie’s. Und rufen Sie mich, wenn Sie bei der Minibar Unterstützung brauchen.«
    Ich schloss die Tür, sprach einen Schließzauber und fiel aufs Sofa.
    »Es tut mir leid«, sagte Lucas. »Ich weiß, dass es dir schwergefallen sein muss, das abzulehnen.«
    »Denken wir – denken wir einfach nicht mehr dran. Nicht gerade jetzt. Haben wir morgen noch Zeit, im Kra n kenhaus vorbeizuschauen? Nachzusehen, wie es ihr geht?«
    »Wir werden dafür sorgen, dass wir Zeit haben.«
    »Gut. Ich möchte mich einfach überzeugen, dass sie gut untergebracht ist, ob ich irgendwas für sie tun kann, und den Rest nach Möglichkeit vergessen. Und jetzt besorge ich uns etwas zu trinken.«
    Ich begann mich auf die Füße zu kämpfen, aber Lucas winkte mich aufs Sofa zurück.
    »Bleib dort.«
    Er sah zur Minibar und dann zur Tür hinüber.
    »Die Minibar ist näher«, sagte ich. »Und wenn wir au s gehen, müssen wir Troy mitnehmen. Dein Vater hat uns hier antanzen lassen, er kann wenigstens die Getränke bezahlen.«
    »Du hast recht. Erst Getränke. Dann Abendessen. Wir werden uns irgendwas –« Er unterbrach sich und schütte l te den Kopf. »Nein, wir gehen aus. Irgendein nettes Lokal. Und dann in eine Show oder an den Strand zum Spazi e rengehen oder was du auch willst. Ich lade ein.«
    »Du brauchst nicht –«
    »Ich will aber. Und obwohl ich bis jetzt versäumt habe, es zu erwähnen, ich habe auch Geld. Etwas Geld jede n falls. Ich habe das Honorar für eine juristische Dienstlei s tung erhalten und bin zum ersten Mal seit Monaten ein i germaßen flüssig.«
    »Das Honorar für den Fall, an dem du im Moment a r beitest? Der Schamane?«
    »Nein, ein schon Jahre zurückliegender Fall – ein Ma n dant, dessen finanzielle Situation sich verbessert hat und der meine Dienste nachträglich honorieren wollte. Was den aktuellen Fall angeht, so besteht auch hier die Mö g lichkeit eines Hon o rars. Er hat –« Lucas hielt inne und schüttelte den Kopf. »Etwas, das wir später besprechen können. Im Augenblick habe ich genug Geld, um dich heute Abend auszuführen und die nächsten Monate die Miete zu zahlen. Ich werde uns jetzt einen Drink mixen und dann Troy sagen, dass wir im Lauf der nächsten Stu n de zum Essen ausgehen.«
    Ich hatte den »Die Miete zahlen«-Teil durchaus b e merkt, so geschickt er ihn auch eingeflochten hatte. M o mentan übernahm ich den Löwenanteil der Haushalt s kosten. Freiwillig, wie ich vielleicht hinzufügen sollte. Ich wusste, dass dies Lucas nachging – nicht auf die »Ich bin der Mann, ich bringe das Geld nach Hause«-Art, sondern auf einer komplizierteren Ebene des persönl i chen Stolzes.
    Lucas verdiente kaum seinen Lebensunterhalt. Den größten Teil seiner Arbeit tat er umsonst, um Paranorm a len zu helfen, die sich einen Anwalt oder Ermittler nicht leisten konnten. Das wenige Geld, das er verdiente, stammte meist von wohlhabenderen paranormalen Ma n danten, die ihm den jurist i schen Papierkram übertrugen. Viele von ihnen hätten ohne weiteres einen ortsansässigen Anwalt beauftragen können, kamen aber zu Lucas, weil sie auf diese Weise seine ehrenamtlichen Aktivitäten unte r stützen wollten. Selbst damit fühlte Lucas sich schon unwohl, es sah ihm allzu sehr nach Wohltätigkeit aus. Aber die einzige Alternative wäre gewesen, keine ehre n amtlichen Fälle mehr zu übernehmen, und das hätte er niemals getan.
    Es tat höllisch weh, zuzusehen, wie er sich in schäbigen Motels einquartierte, wie er kaum die öffentlichen Ve r kehrsmittel bezahlen konnte, weil er jeden Cent dazu verwendete, einen Teil unserer gemeinsamen Ausgaben zu bezahlen. Ich hätte genug für uns beide gehabt. Aber wie sollte ich seinen Beitrag zurückweisen, ohne seine Bem ü hungen herabzuwü r digen? Noch so ein Knackpunkt in unserer Beziehung.
    Wir stolperten kurz vor Mitternacht in unser Hote l zimmer zurück; dem Abendessen waren ein paar Runden Poolbillard und mehr als ein paar Runden Bier gefolgt. Ein ganz en t schiedener Vorteil dieses Leibwächter-Arrangements: der Fahrer war inbegriffen. Andererseits hatte sich herausgestellt, dass Troy mich in zwei von drei Spielen schlug, ein empfin d licher Schlag für mein Ego. Ich schob es auf den Alkohol. Er verlangsamte meine Reflexe, aber er wirkte Wunder, wenn es darum ging, mich den Rest des Tages vergessen zu lassen. Und was Lucas anging – er fühlte sich ebenfalls besser.
    »Ich hab nicht gemogelt!«, sagte ich und versuchte, mich aus der Position

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