Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
doppelt. Dreifach.« Er hob die Faust, wie um den Worten Nac h druck zu verle i hen. Dann sah er seine Hand an, schob sie in die Tasche und senkte die Stimme. »Sagen Sie mir ei n fach, was Sie wollen, und ich besorge es.«
»Das brauchen Sie nicht, Griffin. Mein Vater wird eine Ermittlung anordnen, und ihm stehen Ressourcen zur Verf ü gung, bei denen ich nicht mithalten kann.«
»Ich bin Klasse C. Ich hab nicht mal Anspruch auf eine Ermittlung.«
»Aber Sie bekommen eine.«
»Und wenn nicht?«
»Dann mache ich es«, fiel ich ein.
Griffin sah zu mir hinüber, als hätte er mich bis jetzt nicht einmal bemerkt. Während einer langen Minute sah er mich einfach nur an. Dann nickte er.
»Gut«, sagte er. »Danke.«
Er drehte sich um und verschwand wieder in der Nacht.
»O Gott, was hab ich da eigentlich grade gesagt?«, mu r melte ich, während ich den Kopf rückwärts gegen die lederbez o gene Lehne rammte. Ich sah zu Lucas hin, der sich neben mir anschnallte. »Es tut mir leid.«
»Keine Ursache. Wenn du es nicht gesagt hättest, hätte ich es getan. Du hast ihn beruhigt. Das war das Wichtig s te. Was die Ausführung angeht – das wird nicht nötig sein. Mein Vater ordnet auf jeden Fall eine Ermittlung an. Schon allein, um seinen Angestellten zu zeigen, dass die Kabale etwas tut.«
Als Troy diesmal unser Zimmer durchsuchte, fand er dort tatsächlich jemanden. Benicio. Lucas warf einen einzigen Blick in den Raum und sackte in sich zusammen, als sei die Anspannung der Nacht erst jetzt und schlagartig auf ihn niedergegangen.
»Minibar?«, flüsterte ich.
»Bitte.«
Benicio und ich tauschten ein Nicken aus, als ich an ihm vorbei zum Kühlschrank ging. Ich nahm zwei Gläser, hielt inne und drehte mich zu Benicio um.
»Hätten Sie gern etwas zu trinken?«
»Wasser wäre schön«, antwortete er. »Danke, Paige.«
Ich goss die Getränke ein, während die beiden Männer in meinem Rücken weitersprachen.
»Ich wollte mich bei dir bedanken, weil du dich an der S u che beteiligt hast«, sagte Benicio. »Es hat den Leuten wirklich eine Menge bedeutet, dass ein Mitglied der Fam i lie geholfen hat.«
»Ja, also, gern geschehen. Es war ein ziemlich langer Abend. Vielleicht –«
»Deine Brüder hätte ich nicht mal per ausdrücklicher A n weisung dort hingekriegt, gar nicht zu reden davon, dass sie freiwillig gegangen wären. Sie glauben, Führung s qualitäten beweist man damit, dass man jeden Tag im Büro auftaucht, Befehle gibt und Papiere unterschreibt. Sie haben keine Vorstellung davon, was die Angestellten e r warten und bra u chen.«
Ich warf einen raschen Blick auf Lucas. Er stand da mit dem leicht gequälten Gesichtsausdruck eines Kindes, das gezwungen ist, sich zum tausendsten Mal den Liebling s vortrag seines Vaters anzuhören.
»Ich bin mir sicher, Hector wäre gegangen.«
Benicio schnaubte. »Natürlich wäre Hector gegangen. Er wäre gegangen, weil er weiß, dass ich mir das wünsche. Er hätte den Jungen sogar selbst umgebracht, wenn er sich damit bei mir beliebt machen könnte.«
Lucas zuckte zusammen. Ich reichte ihm einen Scotch pur und gab Benicio sein Wasser. Er nickte mir dankend zu, bevor er fortfuhr.
»Wir haben einen weiteren Hinweis darauf, dass es hier ein Muster gibt. Einer der St.-Cloud-Vizepräsidenten hat Wind von unserem Problem bekommen. Also hat Lionel mich angerufen. Eine der Töchter ihres Nekromanten, die wegen familiärer Schwierigkeiten bei Verwandten lebte, wurde letzten Samstag überfallen. Einen Tag vor Dana.«
»Ist alles in Ordnung mit ihr?«, fragte ich.
Benicio schüttelte den Kopf. »Genau wie Jacob hat sie es geschafft, ihre Notrufzentrale anzurufen und ihnen zu sagen, dass jemand sie verfolgt, aber sie wurde tot aufg e funden. Ich habe bei Thomas Nast und Guy Boyd anger u fen und gefragt, ob sie etwas über Angriffe auf Kinder ihrer Angestellten wissen. Thomas hat mir generell best ä tigt, dass es zwei solche Vorfälle gegeben hat, wollte mir am Telefon aber keine Details geben. Die Kabalen treffen sich morgen in Miami, um Informationen auszutauschen.«
»Sie werden gemeinsam ermitteln, nehme ich an«, sagte Lucas.
»Ja, und deshalb möchte ich euch bitten, es euch noch ei n mal zu überlegen.«
»Noch mal überlegen?«, fragte ich. »Wenn die Kabalen ermitteln, braucht ihr uns doch nicht.«
»Nein. Wenn die Kabalen gemeinsam ermitteln, brauche ich euch mehr denn je. Lucas kann Ihnen bestätigen, eine Operation, die als gemeinschaftliches Unternehmen
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