Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
zu sein«, sagte Lucas. »Wenn ihr uns jetzt bitte entschuldigen würdet –«
»Wenn wir fertig sind«, sagte der mit dem Messer. »Und wir sind noch nicht fertig.«
Er grinste mich an und streckte die freie Hand nach meiner Brust aus. Ich begann einen Bindezauber zu mu r meln, aber Lucas hob bereits eine Hand und hielt die des Jungen fest.
»Tu das bitte nicht«, sagte er.
»Yeah, und wer will mich dran hindern?«
»Ich«, grollte eine Stimme.
Alle Welt sah auf – ziemlich weit auf – und entdeckte Troy. Er nahm dem Schläger das Messer aus der Hand.
»Der missionseigene Leibwächter«, sagte ich. »Sorry, Leute, aber wir haben noch zu tun. Danke für die Koop e rationsb e reitschaft, und bleibt nicht zu lang draußen. Morgen ist ein Schultag.«
Ein Chor von gemurmeltem Spanisch, von dem ich mir sicher bin, dass es nicht freundlich gemeint war, folgte uns den Durchgang entlang, aber die Jungen blieben in ihrer Türöffnung.
Als wir außer Hörweite waren, warf Lucas einen Blick zu Troy hinüber.
»Sie sind sich natürlich im Klaren darüber, dass Sie mich jetzt um eine Gelegenheit gebracht haben, meine Kam p feskünste unter Beweis zu stellen und mir weibliche B e wund e rung auf Wochen hinaus zu verdienen.«
»Tut mir ja leid.«
Ich grinste und drückte Lucas’ Arm. »Mach dir keine So r gen. Ich weiß, dass du nur noch Millisekunden davon entfernt warst, sie mit einem Energiestrahl unschädlich zu machen.«
»Unbedingt.« Er warf einen Blick über die Schulter zu Troy hin. »Sie müssen Paiges idealistischen Versuch, Freundschaft mit der ortstypischen Fauna zu schließen, verzeihen. Wo sie herkommt, gibt es nicht so viele von der Sorte.«
»Hey, es gibt Gangs in Boston.«
»Ah, ja. Ich glaube, besonders gefährlich sind sie unten an den Kais, wo sie sich auf die Unvorsichtigen stürzen, sie mit ihren Yachten einkesseln und wohlgewählte, el e gant form u lierte Beleidigungen schreien.«
Troy lachte.
Lucas fuhr fort: »Beim Umgang mit Gangmitgliedern, Paige, empfiehlt sich das gleiche Verhalten wie bei tollw ü tigen Hunden. Wann immer möglich, sollte man ihr Terr i torium meiden. Begegnet man trotzdem einem, sollte man Blickko n takt vermeiden, sich langsam zurückziehen … und sie dann mit einem Energiestrahl unschädlich m a chen.«
»Okay.«
»Sollen wir weiter – «
Lucas’ Handy piepte. Er holte es heraus. Fünfzehn S e kunden später klappte er es wieder zu.
»Haben sie ihn gefunden?«, fragte Troy.
Lucas schüttelte den Kopf. »Nur nachgefragt, ob wir ihn gefunden haben.«
»Als ob wir dann nicht angerufen hätten!« Troy sah sich auf dem Trümmergrundstück um. »Ach, scheiß drauf. Er ist nicht hier. Wissen Sie was? Ich glaube, Sie haben recht. Er hat sich bei irgendeinem Kumpel verkrochen. Griffin weiß über die anderen Überfälle Bescheid. Deswegen hat er Jacob ja das Handy gegeben und ihm gesagt, er soll alles Ung e wöhnliche melden. Jacob hat wahrscheinlich einen von den bösen Buben hier gesehen, Angst gekriegt und es gemeldet. Dann ist er sich blöd vorgekommen und hat sich verpisst.« Wir sahen einander an.
»Okay«, sagte ich, »wollt ihr beiden wieder am No r dende anfangen, und ich nehme die Südseite?«
Sie nickten. Wir wollten uns gerade wieder trennen, als Lucas’ Handy sich meldete. Wieder ein kurzes Gespräch.
»Griffin ist im zweiten Sektor aufgetaucht«, sagte Lucas dann. Troy zuckte zusammen. »Oh, Scheiße.«
»Genau das. Er erschwert dem Suchtrupp die Arbeit. Unabsichtlich natürlich, aber er ist sehr besorgt. In Anbe t racht seiner Fähigkeiten machen sie sich verständliche r weise Sorgen.«
»Was für ein Typ Halbdämon ist er denn?«, fragte ich. »Ein Ferratus«, sagte Lucas.
Nicht gerade einer der häufigeren Typen. Sogar ein so seltener Typ, dass ich mir den Namen aus dem Latein i schen übersetzen musste, bevor es mir wieder einfiel. Ferratus. Eisengepanzert. Ein Halbdämon mit genau e i nem Trick in der Trickkiste, aber der eine Trick hatte es in sich. Wenn ein Ferratus-Halbdämon seine Kräfte aktivie r te, wurde seine Haut hart wie Eisen. Kein Wunder, dass Benicio Griffin sofort eingestellt hatte. Er war der perfekte Leibwächter und so ziemlich der letzte Typ, von dem man wollte, dass er neben einem durchdrehte.
»Dennis hat mich gebeten zu vermitteln«, sagte Lucas. »Sie sind nur einen Block entfernt. Ich schlage vor, wir gehen zu Fuß und suchen dabei die Strecke ab.«
»Ich könnte hierbleiben und –«, begann ich.
»Nein«,
Weitere Kostenlose Bücher