Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
warum?«
»Es war bereits zu spät für ein rechtzeitiges Eingreifen der Rettungsteams, und so hat der Mörder auf diese Art vielleicht einfach dafür gesorgt, dass der Fall in die Rech t sprechung der Kabalen fällt und die Leichen nicht von Menschen gefunden werden. Aber wir sollten uns eher auf die Tatsachen konzen t rieren als auf Interpretationen. Dafür ist es noch zu früh.«
»Wo wir gerade von Tatsachen sprechen, ich wünschte, Holden hätte den Angreifer gesehen.« Mir kam ein G e danke. »Was wir brauchen, ist ein Bericht aus erster Hand von jemandem, der nicht entkommen sollte. Wir brauchen einen Nekromanten.«
Lucas schüttelte den Kopf. »Eine gute Idee, aber es ist sehr schwierig, so kurz nach ihrem Übertreten mit Mor d opfern Verbindung aufzunehmen, und in den seltenen Fällen, in denen es einem Nekromanten gelingt, ist der Geist fast immer zu traumatisiert, um sich an die Details des eigenen Todes zu erinnern.«
»Ich meine nicht Jacob. Ich meine Dana. Ein guter Nekr o mant kann Kontakt mit jemandem aufnehmen, der im Koma liegt.«
»Das hatte ich vergessen. Fabelhafte Idee. Ich habe Konta k te zu mehreren Nekromanten, die mir alle einen nicht une r heblichen Gefallen schuldig sind. Ich werde während des Fluges ein paar Anrufe tätigen und herausz u finden versuchen, wer von ihnen am schnellsten nach Miami kommen könnte.«
12
Besuchsstunde
B
evor das Sicherheitsteam der Kabale Savannah zum Flughafen gefahren hatte, hatten die Leute sie zu unserer Wohnung begleitet, damit sie sich zusätzl i che Kleidung besorgen konnte. Benicio hatte Savannah auße r dem geb e ten, Koffer für Lucas und mich zu packen, weil wir nach Miami lediglich die Ausstattung für eine einzige Übernachtung mitg e bracht hatten. Rücksichtsvoll von ihm, das gebe ich zu. Ich hatte mir zu viele Gedanken um Savannah g e macht, um selbst an solche Trivialitäten zu denken. Der einzige Nachteil des Ganzen war, dass S a vannah die Dinge ausg e sucht hatte, von denen sie fand, wir sollten sie tragen.
Lucas hatte seinen Koffer mit in den Jet genommen, o h ne ihn auch nur geöffnet zu haben. Vermutlich fürchtete er, sein Gesichtsausdruck beim Anblick des Inhalts hätte Savannah den Eindruck vermittelt, dass er ihre Bemühu n gen nicht zu schätzen wusste. Lucas besaß sehr wenig Freizeitkleidung, aber ich hatte den Verdacht, dass jedes einzelne Stück davon sich in dieser Reisetasche befand und nichts, das sich für den Gerichtssaal anbot. Ich konnte nur hoffen, dass sie daran gedacht hatte, ihm Socken und U n terwäsche einzupacken.
Als ich meine eigene Reisetasche auspackte, stellte ich fest, dass ein Mangel an Unterwäsche zumindest mein Problem nicht sein würde.
»Was hast du gemacht, meine ganze Wäscheschublade in die Tasche gekippt?«, fragte ich, während ich ein Knäuel von BHs zu entwirren versuchte.
»’türlich nicht. Ich glaube nicht, dass die so große Ko f fer machen.« Sie zog ein Paar Strumpfbänder aus dem Knoten. »Trägst du die eigentlich wirklich? Oder sind die bloß für Sex?«
Ich riss ihr die Strumpfbänder aus der Hand. »Ich trage die.«
Natürlich trug ich sie, wenn ich sie trug, aus dem einz i gen Grund, dass sie einen bestimmten sexuellen Vorteil des Röcketragens perfekt ergänzten, einen, der mit Fei n strumpfhosen nur sehr schlecht zu nutzen war. Das alle r dings war ein Stück Information, das ich mit niemandem zu teilen vorhatte – gut, mit niemandem außer Lucas, und der wusste es schon.
»Du hast mir versprochen, dass ich auch solches Zeug kri e ge, wenn ich auf die Highschool komme«, sagte sie, während sie einen grünen Seidenslip hochhielt.
»Ich habe nichts dergleichen versprochen.«
»Ich hab’s erwähnt, und du hast nicht nein gesagt. Das ist dasselbe wie ein Versprechen. Weißt du eigentlich, wie peinlich das ist, wenn man sich im Umkleideraum auszieht und die anderen Mädchen sehen, dass ich diese Uroma-Baumwollschlüpfer anhabe?«
»Noch ein guter Grund, dich die weiterhin tragen zu lassen. Wenn es dir peinlich ist, dass Mädchen sie sehen, wäre es noch viel peinlicher, sie einen Typen sehen zu lassen. Wie ein moderner Keuschheitsgürtel.«
»Ich hasse dich.« Sie ließ sich nach hinten fallen, so dass sie mit ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Bett lag, und hob dann abrupt den Kopf. »Weißt du was, wenn du mir keine besorgst, gehe ich am Ende noch heimlich los und kaufe mir selber welche. Das wäre wirklich übel.«
»Und hast du auch vor, sie heimlich von
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