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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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lich dazu verpflichtet, es zu sagen.«
    Er lachte und küsste mich auf den Scheitel. »Gut, ich meine es ernst. Das weißt du auch.«
    »Ja. Und ich weiß auch, wenn wir nicht vor Beginn der Verhandlung im Gerichtssaal sind, werden sie eine En t schu l digung dafür haben, uns nicht mehr reinzulassen.«
    24

Signiert, beglaubigt und erledi g t
    A
    ls Lucas die Tür zu dem Vorraum aufstieß, kam uns eine Welle gedämpfter Unterhaltung entgegen. Dann brach sie ab, und alle Köpfe drehten sich in unsere Ric h tung. Es waren mindestens ein Dutzend Männer anw e send, in jedem Alter vom Te e nager bis zum Pensionär, alle in Anz ü gen, von deren Preis wir drei Monate lang die Miete hätten zahlen können, und ausnahmslos Magier. Es erinnerte mich an den Tag, als ich dem zuvor rein männl i chen Computerklub meiner Schule beig e treten war. Ein Schritt in den Raum, und die eisigen Blicke ließen mich fast ersta r ren.
    Lucas dagegen war wieder er selbst; er sah sich im Raum um, nickte einem oder zweien der Männer zu, legte mir dann die Hand in den Rücken und schob mich durch die Menge.
    Ein silberhaariger Mann mit kerzengerader Haltung und jenseits der Siebzig trat uns in den Weg. Mein Blick ve r fing sich an dem schwarzen Band, das er am Jackettärmel trug.
    »Was glaubst du eigentlich, was du da machst?«, zischte er. »Wie kannst du es wagen, sie hier hereinzubringen?«
    »Paige, dies ist Thomas Nast, Hauptgeschäftsführer der Nast-Kabale. Thomas, dies ist Paige Winterbourne.«
    Thomas Nast. Mein Blick kehrte zu dem schwarzen Band an seinem Arm zurück. Er trug es für seinen Sohn Kristof. Dies war Savannahs Großvater.
    »Ich weiß ganz genau, wer sie ist, du –« Er verschluckte das letzte Wort mit einem hörbaren Zähneklicken. »Dies ist ein Schlag ins Gesicht meiner Familie, und ich werde es mir nicht bieten lassen.«
    Lucas erwiderte gelassen das wütende Stieren des alten Herrn. »Wenn Sie sich damit auf die Ereignisse beziehen, die zum Tod Ihres Sohnes geführt haben, darf ich vie l leicht daran erinnern, dass Ihre Familie sie ausgelöst hat. Durch die sehr unkonventionelle Vorgehensweise, mit der Kristof sich das Sorgerecht sichern wollte, hat er gegen die von den Kabalen gemeinsam abgesegnete Politik verst o ßen.«
    »Mein Sohn ist tot. Wage es nicht anzudeuten –«
    »Ich deute gar nichts an. Ich stelle Tatsachen fest. Die E s kalation, die letztendlich zu Kristofs Tod führte, wurde ganz allein von ihm verschuldet. Was seinen Tod angeht, so hatte Paige nichts mit ihm zu tun. Hätte es irgendwe l che Hinweise auf das Gegenteil gegeben, hätten Sie sie bei der Anhörung im Sommer zur Sprache gebracht. Wenn Sie uns jetzt entschuld i gen wollen –«
    »Sie wird nicht in unserem Gerichtssaal sitzen –«
    »Wenn sie nicht gewesen wäre, würde niemand von uns in diesem Gerichtssaal sitzen. Guten Tag, Sir.«
    Lucas führte mich um Nast herum und durch die näch s te Doppeltür.
    Der Gerichtssaal fasste vielleicht fünfzig Zuhörer, mehr nicht, und war bereits halbvoll. Als Lucas sich nach guten Plätzen umsah, öffnete sich eine Tür in der Nähe des Ric h te r tischs, und Benicio kam herein. Sein Timing war zu gut, um Zufall zu sein. Er hatte auf uns gewartet. Warum hatte er dann also nicht in dem Warteraum gewartet und uns den Spießr u tenlauf durch die Kabalenmitglieder erspart? Weil er es besser wusste. Lucas wäre ihm in keiner Weise dankbar gewesen, wenn sein Vater versucht hätte, ihn vor Thomas Nast und den anderen zu beschützen. Lucas suchte sich seinen eigenen Weg – im wortwörtlichen Sinne – und übernahm auch die Kons e quenzen.
    Benicio fing Lucas’ Blick auf und winkte ihn zu ein paar leeren Sitzen unmittelbar hinter der Bank der Anklage hi n über. Als Lucas nickte, ging etwas wie Überraschung über Benicios Gesicht. Er blieb unentschlossen am Ende des Gangs stehen, als wäre er sich nicht ganz sicher, ob Lucas sich ihm wirklich anschließen wollte. Wir gingen zu ihm hin, und ich schob mich als Erste auf die Bank. Lucas folgte, so dass er neben seinem Vater zu sitzen kam.
    »Wie schön, dich zu sehen, Paige«, sagte Benicio, wä h rend er sich so vorbeugte, dass er an Lucas vorbei mit mir reden konnte. »Es freut mich, dass du dich uns anschließen kon n test. Du scheinst dich schnell zu erholen.«
    »Nicht so schnell, wie es ihr lieb wäre«, sagte Lucas. »Aber es geht ihr gut.«
    »Dies könnte ein langer Tag werden«, sagte Benicio, und ich wappnete mich für einen

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