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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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gesagt, er solle einfach mitgehen. Ich hatte von euch gehört und dachte, ihr würdet hinter die Wahrheit kommen.«
    »Es tut mir leid«, murmelte ich.
    »Ach, da war nichts zu machen. Sobald die Kabalen e i nen Verdächtigen hatten, war klar, dass die sich von etwas so Lästigem wie der Wahrheit nicht mehr aufhalten lassen. Ich hätte das wissen müssen.«
    »Wie hat er dem Mann seine Liste zukommen lassen?«, fragte ich. »Alles sehr mysteriös. Der Typ ist nicht dumm. Er hat sich nur übers Telefon gemeldet, nie gesagt, wie er zu erreichen ist, Everett nur gesagt, wo er die Ausdrucke hi n bringen sollte. Wenn Everett die Listen deponiert hat, hat da Bargeld gewartet.«
    »Dann hat es also zwei Listen gegeben«, sagte ich. »Eine mit den Kabalenausreißern – den leichten Zielen. Und dann noch eine mit den Kindern der persönlichen Lei b wächter. Damit konnte er beweisen, dass jemand, der so nahe an die Leibwächter herankommt, auch gleich die Geschäftsführer erreichen könnte. Von dort aus ist er direkt zu den Familien selbst übergegangen –«
    »Nee, es hat noch eine dritte Liste gegeben. Everett hat sie unabhängig von den anderen gemacht. Nachdem der Typ gesehen hatte, dass auf der zweiten Liste nur zwei Namen standen, wollte er noch die Kinder der persönl i chen Ang e stellten der Hauptgeschäftsführer.«
    »Dann war Matthew Tucker also wirklich ein Opfer«, sagte ich. »Aber trotzdem – vom Sohn einer Sekretärin zum Enkel eines Hauptgeschäftsführers überzugehen, das ist ein Riese n sprung.«
    »Wahrscheinlich hatte er ursprünglich vor, bei der dri t ten Liste zu bleiben«, sagte Lucas. »Aber das Treffen der Kab a lenfamilien anlässlich der Gerichtsverhandlung hat ihm eine perfekte Gelegenheit geliefert, sich schneller zu steigern.«
    »Und jetzt, nachdem er an der Spitze zugeschlagen hat, wird er dabei bleiben«, sagte Esus. »Jetzt wieder die Ki n der von bloßen Angestellten zu töten hieße z u zugeben, dass er sich zu weit vorgewagt hat. Von jetzt an ist es die Familie eines Geschäftsführers oder gar nichts. Du solltest ein bis s chen aufpassen, Señor.«
    »Ich bezweifle, dass er zu Erwachsenen übergehen wird, solange es noch mögliche Opfer im Teenageralter gibt. Er sucht sich aus einem bestimmten Grund sehr junge Leute aus, und es ist nicht nur, weil sie ein leichteres Ziel abg e ben.«
    »Er will, dass es wehtut«, sagte Esus. »Eurem Mann tut etwas weh, das die Kabalen getan haben, und jetzt will er es ihnen heimzahlen.«
    Lucas löcherte Esus noch eine Weile über Daten und Uh r zeit der Anrufe und Ähnliches, dann gaben wir ihm sein halbes Pint Blut und verabschiedeten uns.
    28

Laufbote
    W
    enn Esus nicht auf Lucas’ Blut bestanden hätte, hätte ich gern die zweite Hälfte beigesteuert – sowohl aus praktischen als auch aus persönlichen Grü n den. Was den praktischen Aspekt anging: wir hatten nichts zu essen oder zu trinken dabei, um Lucas’ Blutzuckerspi e gel nach seiner »Spe n de« zu regenerieren. Er war es aber, der das Boot zurück zur Anlegestelle m a növrieren musste. Ein Boot konnte ich nicht fahren, ein Auto dagegen schon, und ich b e stand darauf, genau das zu tun. In Miami nahm Jaime ihre Schlafmaske ab und übe r nahm das Lenkrad. Wir brachten es fertig, wach zu bleiben – bis etwa zwei Sekunden nach dem M o ment, in dem wir kurz nach vier Uhr ins Bett fielen.
    Weil es bei unserer Rückkehr schon so spät gewesen war, verbrachte Jaime den Rest der Nacht auf unserem Hotelsofa. Als ich irgendwann am Vormittag aufwachte, fand ich eine Nachricht von Lucas vor. Er hoffte, eine Verbindung zw i schen Weber und dem Mörder in Webers Telefonaten oder in seinen persönlichen Unterlagen zu finden, die vor der Verhandlung kistenweise zur Unters u chung nach Miami gekarrt worden waren.
    Neben dem Zettel hatte Lucas mir ein Glas Wasser, zwei Schmerztabletten und die Zutaten für einen frischen U m schlag für die Bauchwunde hinterlassen. Ich gestand es mir nicht gern ein, aber ohne all das hätte ich es an diesem Vormittag wahrscheinlich gar nicht aus dem Bett g e schafft. Und auch mit ihnen blieb ich noch zwanzig Min u ten lang liegen und wartete darauf, dass die Pillen und die Heilungsformel dritten Grades Wirkung zeigten. Als ich mich schließlich bewegen konnte, duschte ich, zog mich an und schlich hinaus ins Wohnzimmer, wo ich eine schl a fende Jaime erwartete. Stattdessen saß sie auf dem Sofa und las eine Zeitschrift.
    »Gut, du bist auf den Beinen«, sagte sie.

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