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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abzuhauen. Doch Lawrence war darauf gefasst und packte ihn an der Schulter. Weaver schlug Lawrence ins Gesicht, doch inzwischen waren die anderen drei Türsteher zur Stelle und stürzten sich auf ihn.
    Das alles spielte sich fast lautlos ab, die Tonspur gab nur ein leises Gerangel und das Ächzen der hübschen Empfangsdame Gloria Martinez außerhalb des Bildes wieder. Als sie wieder aufstanden, waren Weavers Hände nach hinten gebunden, und drei Türsteher führten ihn zu den Aufzügen.
    Merkwürdigerweise lächelte Weaver, als er am Empfang vorbeikam, und zwinkerte Gloria sogar zu. Er sagte etwas, was die Kamera nicht erfasste. Aber die Türsteher und auch Gloria hörten es natürlich. »Ich suche meine Reisegruppe.« Was für ein Spinner.
    Als er in seiner Zelle im neunzehnten Stock landete, verging ihm der Humor allerdings.
    »Warum haben Sie ihn getötet?« Das war Fitzhughs Eröffnungszug. Aus Weavers Antwort würde er erschließen, was er als Nächstes tun musste.
    Milo blinzelte ihn an, die Hände immer noch hinter den Rücken gefesselt. »Wen?«
    »Tom, verdammt noch mal! Tom Grainger!«
    Zögern. In diesem kurzen Moment der Stille hatte Fitzhugh keine Ahnung, was der Mann sagen würde. Schließlich zuckte Weaver mit den Achseln. »Tom hat Angela Yates aus dem Weg räumen lassen. Er hat mich und Sie angelogen. Er hat die Company angelogen.« Dann setzte er noch einen drauf: »Ich habe diesen Mann geliebt, und er hat mich ausgenutzt.«
    Hatte Milo Tripplehorn umgebracht und dann aus irgendwelchen persönlichen Gründen Tom Grainger erschossen? Wenn ja, dann war das für Fitzhugh der erste Lichtblick seit langem. »Mir ist scheißegal, was Sie über ihn gedacht haben. Er war ein CIA-Veteran und Ihr direkter Vorgesetzter. Sie haben ihn getötet, Weaver. Wie stellen Sie sich das vor? Ich bin jetzt Ihr Vorgesetzter - soll ich mich vielleicht darauf gefasst machen, dass ich als Nächster dran bin, wenn Ihnen was an meiner Visage nicht passt?«
    Die Zeit für eine echte Befragung war noch nicht gekommen, also hatte er den Frustrierten gemimt und wichtige Besprechungen vorgeschützt. »Neuanfang. Umstrukturierung. Ich muss das Chaos aufräumen, das Sie hinterlassen haben.«
    Auf dem Weg hinaus hatte er Lawrence zugeflüstert: »Zieht ihn bis aufs Adamskostüm aus und steckt ihn ins schwarze Loch.«
    Lawrence mit seinen blutunterlaufenen Augen schien ein wenig verunsichert. »Ja, Sir.«
    Das schwarze Loch funktionierte ganz einfach. Man nahm einem Mann die Kleider weg, ließ ihm ein bisschen Zeit, um sich an seine Nacktheit zu gewöhnen, dann schaltete man das Licht aus.
    Die Schwärze an sich war zwar desorientierend, aber ohne große Wirkung. Dunkelheit eben. Das »Loch« kam später, Stunden oder Minuten später, wenn die Türsteher zu zweit mit Infrarotbrillen reinmarschierten und dem Gefangenen die Scheiße aus dem Leib prügelten. Kein Licht, nur körperlose Fäuste.
    Wenn man ihm Zeit, Licht und körperliche Sicherheit raubt, will ein Mensch bald nichts anderes mehr, als in einem hell erleuchteten Raum sitzen und alles erzählen, was er weiß. Weaver sollte bis morgen im Loch schmoren, danach würde er sich sogar über Fitzhughs Gesellschaft freuen.
    Im Büro las er Einners Bericht durch, den der Tourist nach den Reisen mit Weaver in Paris und Genf abgeliefert hatte. Trotz Milos Angriff auf ihn behauptete Einner, dass Milo nicht für Angelas Tod verantwortlich sein konnte. »Er hatte zwar Gelegen heit, ihre Schlaf tabletten auszutauschen, aber kein Motiv. Wie sich gezeigt hat, war es ihm wichtiger als mir, ihren Mörder zu finden.«
    In blauer Schrift fügte Fitzhugh Einners Bericht seine Beurteilung - »Reine Spekulation« - hinzu und tippte seine Initialen und das Datum ein.
    Kurz nach vier klopfte es. »Ja? Herein.«
    Special Agent Janet Simmons trat durch die Tür.
    Er versuchte, sich nichts von seiner Verärgerung anmerken zu lassen. Zur Ablenkung konzentrierte er sich auf den Eindruck, den er schon bei der ersten Begegnung mit ihr gehabt hatte: dass sie eine attraktive junge Frau hätte sein können, wenn sie diesem Bild nicht mit aller Kraft entgegengewirkt hätte. Das dunkle Haar streng nach hinten gezurrt, ein marineblauer Anzug mit viel zu weiter Hose. Lesbenhose, nannte es Fitzhugh für sich. »Ich dachte, Sie sind noch in Washington.«
    »Sie haben Weaver gefasst.« Sie schob die Hände hinter dem Rücken ineinander.
    Fitzhugh lehnte sich in dem Aeron-Stuhl zurück und fragte sich, wie sie das

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