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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genauen Ort erinnern zu können. Dann hatte er Tina von einem Internetcafe aus eine verschlüsselte E-Mail geschickt.
    »Die Barbecueparty. « Simmons grinste. »Das war wirklich clever. Da sind wir erst draufgekommen, nachdem uns Tina von dem Treffen erzählt hatte.«
    »Dann wissen Sie auch, dass es nichts gebracht hat. Sie wollte nicht mit mir verschwinden.«
    »Das sollten Sie nicht persönlich nehmen«, erwiderte Simmons. »Nicht viele Menschen wären bereit, alles stehen- und liegenzulassen und sich einfach aus dem Staub zu machen.«
    »Jedenfalls war ich in einer Sackgasse. Ich wollte nicht ohne meine Familie abhauen, und meine Familie wollte nicht mit mir abhauen.«
    »Also sind Sie nach Albuquerque gefahren«, warf Fitzhugh ein. »Sie waren im Red Roof Inn.« »Ja.«
    »Wurde das verifiziert?«, fragte Simmons.
    Fitzhugh nickte und blickte auf, als jemand an die Tür klopfte. Er öffnete sie einen Spalt. Die Stimme eines Wachmanns wehte herein. »Das wurde für Special Agent Janet Simmons abgegeben.«
    »Von wem?«, wollte Fitzhugh wissen.
    Doch die Agentin war bereits auf den Füßen und nahm den braunen Umschlag entgegen. »Bin gleich wieder da.« Sie trat hinaus in den Gang.
    Mit einem tiefen Seufzer schaute Fitzhugh Milo an. »Eine schlimme Geschichte.«
    »Was?«
    »Das Ganze. Tom Grainger. Hätten Sie gedacht, dass er so manipulativ ist?«
    »Ich kann es noch immer kaum glauben.«
    Mit dem Umschlag unter dem Arm trat Simmons wieder ein. Ihre Wangen waren knallrot.
    »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    Ohne Fitzhugh zu beachten, setzte sie sich auf ihren Stuhl.
    Offenbar angestrengt nachdenkend, starrte sie Milo an. Schließlich legte sie den Umschlag auf den Tisch, die Hände flach darauf. »Milo, erklären Sie mir das mit dem russischen Pass.«
    Im Moment hätte ihn eigentlich mehr der Inhalt des Kuverts interessiert. »Terence hat ihn erwähnt. Eine Fälschung, ein Trick. Ich bin kein russischer Staatsangehöriger.«
    »Aber Ihr Vater.«
    »Mein Vater ist tot.«
    »Wieso ist er dann vor zwei Wochen in Disney World aufgekreuzt und hatte eine geheime Unterredung mit Ihnen?« »Was?«, entfuhr es Fitzhugh.
    Simmons ignorierte ihn. »Antworten Sie, Milo. Ihre Frau hat vielleicht nicht die Kraft, einfach mit Ihnen zu verschwinden, aber sie ist auch nur ein Mensch. Sie haben ihr J ewgeni Primakow vorgestellt, ohne zu erwähnen, dass sie vor ihrem Schwiegervater steht. Und vor zwei Tagen haben wir Ihren Großvater mütterlicherseits besucht. William Perkins. Kommt Ihnen der Name irgendwie bekannt vor?«
    Milo blieb die Luft weg. Über seine Kopfhaut zog ein heißes Kribbeln. Wie hatte sie das rauskriegt? Vertrau mir, hatte sein Vater gesagt. Aber dass das alles aufgedeckt wurde, konnte doch nicht zu seinem Plan gehören. Er wandte sich an Fitzhugh. »Es gibt nichts zu sagen. Ich stehe loyal zu meinem Land und zur Company. Alles andere ist Unsinn.« Simmons fuhr dazwischen. »Sprechen Sie bitte mit mir.« »Nein.«
    »Milo«, begann Fitzhugh, »ich glaube, Sie sollten ... « »Nein!« Er versuchte von seinem Stuhl aufzuspringen, und das Klirren von Ketten erfüllte den Raum. »Nein! Raus mit euch! Das Gespräch ist vorbei!«
    Schon waren zwei Wachen zur Stelle, die ihn an den Schultern nach unten drückten und nach seinen Füßen traten. »Abführen?«, fragte einer, an Fitzhugh gewandt.
    »Nein.« Simmons stand auf. »Er bleibt hier. Terence, kommen Sie bitte mit.«
    Sie gingen, und Milo beruhigte sich unter den Händen der Wachleute. Das war nicht geplant gewesen. Dieser Ausbruch hatte eine andere Ursache. Er war die Reaktion auf die Enthüllung seiner verborgensten Geheimnisse. Jetzt wussten sie Bescheid. Und nicht nur sie, sondern auch Tina.
    Er sackte nach vorn, bis seine Stirn auf dem Tisch lag. Tina wusste es. Sie wusste, was ihr Mann war und schon immer gewesen war. Ein Lügner.
    Aber spielte das überhaupt noch eine Rolle? Er hatte sich nur danach gesehnt, nach Hause zurückzukehren, doch das war nun garantiert der einzige Ort, wo er nicht mehr willkommen war.
    Ohne es zu merken, begann er zu summen.
    Je suis une paupte de eire, Une paupte de san.
    Er zwang sich, damit aufzuhören, bevor er völlig durchdrehte.
    Durch die geschlossene Tür hörte er Fitzhugh, der etwas Unverständliches brüllte, dann rasche, sich entfernende Schritte. Simmons kam allein herein. Die Röte auf ihren Wangen hatte wieder nachgelassen. Sie wandte sich an die Wachen. »Ich will, dass Sie Kameras und Mikros abschalten, klar?

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