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jeder Zweifel ausgeschlossen. «
Milo ließ die Mitteilung auf den Schreibtisch seines Chefs flattern. »Und welche Beweise gibt es?«
»Dieses Papier ist durch die Hände von drei Leuten gegangen. Der Botschafter und Frank Barnes natürlich. Und die Sicherheitschefin der Botschaft - Angela Yates. Barnes ist bereits abgeklärt, und zum Botschafter wirst du ja wohl kaum einen Kommentar erwarten.«
Diese Kurzfassung hatte er gestern schon in Graingers Auto gehört. Aber nun, da er die Mitteilung tatsächlich in Händen hielt, wurde ihm doch mulmig.
»Wann hast du Angela zum letzten Mal gesehen?«
»Vor ungefähr einem Jahr. A ber wir sind in Kontakt geblie ben.«
»Ihr steht also noch auf gutem Fuß?«
Milo zuckte mit den Achseln, dann nickte er.
»Schön.« Grainger betrachtete seine Maus - ein bauchiges Ding mit einem blau leuchtenden Scrollrad. »Hattet ihr je .. .?« »Nein.«
»Ach.« Er klang enttäuscht. »Na ja, egal. Ich will, dass du ihr das hier gibst.« Er zog eine Schublade auf und nahm einen daumengroßen schwarzen USB-Stick mit fünfhundert Megabyte heraus. Klappernd landete er auf Milos Seite des Schreibtischs.
»Was ist da drauf?«
»Ein gefälschter Bericht über chinesische Ölkonzerne in Kasachstan. Die Art von Information, die sie interessiert.« »Ich weiß nicht, Tom. Barnes mag unschuldig sein, aber ich bin immer noch nicht überzeugt, dass es Angela war.« »Das ist auch nicht deine Aufgabe«, belehrte ihn Grainger. »Wenn du die Verbindung zu ihr herstellst, wirst du mehr rausfinden. Glaub mir, es existieren Beweise.«
»Aber Yi Lien ist doch verschwunden, da ... «
»Auch wenn jemand abberufen wird, das Netz bleibt, Milo. Das weißt du doch. Allerdings haben wir noch keine Ahnung, wer jetzt das Sagen hat.«
Milo musterte Graingers haarlosen Skalp und dachte nach.
Eigentlich war es eine ganz einfache Sache, und er war froh, dass er eingeschaltet wurde. Auf diese Weise konnte er wenigstens dafür sorgen, dass fair mit Angela umgegangen wurde. Bloß dass die Company nicht so funktionierte. Sie kaufte kein Ticket für einen Überseeflug, weil sie fair sein wollte. Er wurde ins Spiel gebracht, weil Angela ihm vertraute. »Wie lang wird es dauern?«
»Ach, nicht lang.« Grainger schien erfreut über den Themenwechsel. »Du fliegst rüber, triffst sie und händigst ihr den Stick aus. Sie soll ihn für einen Kontaktmann namens Jim Harrington aufbewahren, der am Montag nach Paris kommt, u m ihn abzuholen. So hat sie ... «, er hob die Hände, »falls sie es ist, natürlich - nur zwei Tage Zeit zum Kopieren.«
»Ist dieser Harrington echt?«
»Er fliegt von Beirut aus nach Paris. Er weiß nur, was er tun muss, aber nicht, warum.«
»Verstehe. «
»Das geht ganz schnell. Du steigst in einen Abendflieger, und Samstag früh bist du wieder zu Hause.« »Wenn das kein Ansporn ist.«
»Kein Sarkasmus bitte.«
Milo wusste genau, warum er sauer war. Es lag nicht daran, dass er am Morgen seinen Kaffee verpasst hatte, und auch nicht an dem starken Drang nach einer Zigarette. Nicht einmal an der jämmerlichen Tatsache, dass er kurz davor stand, einer Freundin eine Falle zu stellen - davon wurde ihm nur übel. »Wann wolltest du mir eigentlich was über den Tiger erzählen?«
Grainger machte ein unschuldiges Gesicht. »Was soll mit ihm sein?«
»Dass er einer von uns war. Ein Tourist.«
Der Ausdruck des Alten verlor seine Unschuld. »Das glaubst du?«
»Ich habe die letzten sechs Jahre damit zugebracht, ihn zu verfolgen. Meinst du nicht, dass mir diese Information vielleicht geholfen hätte?«
Ungefähr zehn Sekunden lang starrte ihn Grainger an, dann klopfte er mit den Knöcheln auf den Schreibtisch. »Wir reden drüber, wenn du wieder da bist, okay? Jetzt haben wir keine Zeit.«
»Ist die Geschichte wirklich so umfangreich?«
»Ja. Dein Flugzeug geht um fünf, und du musst noch einen Bericht über dieses Fiasko in Blackdale aufsetzen, der uns nicht wie die letzten Idioten aussehen lässt. Außerdem legst du deine ganzen Rechnungen dazu - für Ausgaben ohne Belege gibt es in Zukunft keinen Cent mehr.«
Milo knurrte zustimmend.
»Ich sage J ames Einner, dass er dich erwarten soll. Er ist dein Kontaktmann in Paris.«
»Einner?« Milo war plötzlich hellwach. »Glaubst du wirklich, wir brauchen einen Touristen für die Sache?«
»Ein bisschen Overkill hat noch nie geschadet«, bemerkte Grainger. »Los jetzt. Alles ist zu deinem Terminal weitergeleitet worden.«
»Und der
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