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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tiger?«
    »Wie gesagt: wenn du zurückkommst.«
    Auf großen Flughäfen hatte sich Milo schon immer wohlgefühlt. Nicht dass er so gern flog - das war vor allem seit 9/11 dank entkleidungsträchtiger Kontrollen zu einer zunehmend unerträglichen Erfahrung geworden. Die einzigen Dinge, die er zwölftausend Meter über Normalnull genoss, waren die raffiniert verpackten Mahlzeiten und die Musikauswahl auf seinem iPod.
    Sobald er jedoch wieder Boden unter den Füßen hatte und sich auf einem architektonisch durchdachten Flughafen befand, hatte er immer das Gefühl, durch eine kompakte Stadt zu schlendern. Der Aeroport Paris-Charles de Gaulle beispielsweise war gut gestaltet. Der markante Sechziger- Jahr e-Stil- was sich die damaligen Architekten unter einer schönen Zukunftswelt vorstellten - ergab eine sonderbar nostalgische Utopie aus Massenabfertigungsbauten und Konsumfreuden, unterstrichen durch das leise Ding aus den Lautsprechern und angenehme weibliche Stimmen, die die großen Städte dieser Welt aufzählten.
    Nostalgie war ein gutes Wort für seine Gefühle: eine falsche Sehnsucht nach einer Zeit, die er gar nicht mehr erlebt hatte. Aus dem gleichen Grund liebte er Eurovisionssieger von 1965, das irreale Technicolor der mittleren Bing-CrosbyFilme und - trotz aller guten Vorsätze - die ideale Kombination aus einer Davidoff-Zigarette und einem stärkenden Wodka in einer Flughafenbar.
    Er war schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen und erkannte bald, dass sich Charles de Gaulle verändert hatte. Er kam an einem McDonald's und mehreren Bäckereien vorbei und entschied sich für das irgendwie edel wirkende La Terrasse de Paris. Doch statt einer Bar gab es nur eine Art Cafeteria, wo er vergeblich nach Wodka Ausschau hielt. Es gab nur kleine Flaschen Rot- und Weißwein. Frustriert wählte er knapp vier Deziliter gekühlten Billig-Cabernet, für den er neun Euro hinlegte. Der Plastikbecher war gratis, wie er von der Kassiererin erfuhr.
    Milo stieß gegen Rücken und Koffer, bis er an der hinteren Wand einen leeren Tisch gefunden hatte. Sechs Uhr morgens, und das Lokal war gerammelt voll. Sein Handy spielte die nervige Melodie, und er brauchte einen Moment, bis er das Ding aus der Innentasche gekramt hatte. UNBEKANNTER ANRUFER. »Ja?«
    »Milo Weaver?« Eine dünne, metallische Stimme. »Mhm.«
    »Einner. Gut gelandet?« »Na ja, ich ... «
    »New York sagt, Sie haben das Paket. Ist das korrekt?« »Hoffentlich. «
    »Bitte antworten Sie mit Ja oder Nein.« »Klar.«
    »Die Zielperson isst jeden Tag genau um halb eins zu Mittag. Ich schlage vor, Sie warten vor ihrer Arbeitsstelle auf sie.«
    Milo wollte sein nostalgisches Intermezzo nicht so schnöde beenden und sah sich verzweifelt nach einem Aschenbecher um. Es gab keinen. Er schüttelte eine in Tennessee gekaufte Davidoff heraus und beschloss, in den Becher zu aschen und den Wein aus der Flasche zu trinken. »Da hab ich ja noch Zeit für ein Nickerchen. Der Flug war lang.«
    »Ach so «, meinte Einner. »Hatte ganz vergessen, wie alt Sie schon sind.«
    Milo war so verblüfft, dass er nicht hervorbrachte, was ihm durch den Kopf ging: Ich bin erst siebenunddreißig. »Keine Sorge, Weaver. Wir bringen das hinter uns, und Sie können rechtzeitig in Ihren Urlaub fahren. Ich weiß nicht mal, warum die Sie hergeschickt haben.«
    »Ich schon.«
    »Wie ich höre, ist die Zielperson eine alte Freundin von Ihnen.«
    »Ja.« Milo nahm einen Zug. Es fiel ihm immer schwerer, das Ganze von der komischen Seite zu betrachten. In der Nähe hustete jemand laut.
    »Lassen Sie sich davon nicht beeinflussen.«
    Milo unterdrückte den Wunsch, eine Antwort ins Telefon zu brüllen, und schaltete einfach ab. Ein paar Plätze weiter bekam ein junger Mann einen Hustenanfall und funkelte ihn giftig an.
    Plötzlich fiel bei Milo der Groschen. Aufgerissene Augen beobachteten ihn dabei, wie er Asche in den Plastikbecher tippte, und er wartete auf das Niedersausen des Hammers. Es kam schnell. Die Kassiererin war bereits auf sein Verbrechen aufmerksam geworden und alarmierte jetzt einen Jüngling, der gerade vor einem Regal kauerte und Kaffeedosen einräumte. Ihr Finger deutete in Milos Ecke. Der Junge, der vielleicht achtzehn Jahre alt war, wischte sich die Hände an der orangefarbenen Schürze ab und bahnte sich gewandt einen Weg durch die Tische. »Monsieur, vous ne pouvez pas fumer ici .«
    Milo überlegte, ob er protestieren sollte, doch dann fiel ihm nur wenige Schritte entfernt an der Wand

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