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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr in Schwierigkeiten brachte.
    Er stieg hinunter in die U-Bahn und bezahlte sieben Dollar für ein Tagesticket. Dann fuhr er nach Norden zur Fiftythird Street und dem Museum of Modern Art. Doch er ließ die wartenden Scharen vor den Galerien links liegen und steuerte sofort auf den Souvenirladen zu. Vor einem Monat hatte er hier mit Tina und Stephanie die tausendste VanGogh-Ausstellung besucht. Sie waren wegen seiner Tochter gekommen, doch abgesehen von einigen Bemerkungen über die Wahl seiner Farben konnte sie mit dem einohrigen Holländer nicht viel anfangen. Erst im Souvenirladen war sie wieder aufgewacht. Auch Milo fand das Geschäft toll, und er hatte lange über ein interessantes Schmuckstück gerätselt, von dem er jetzt hoffte, dass es noch da war. Zielstrebig trat er vor die Vitrinen, und da war es: die Kollektion magnetischer Armbänder von Terrence Kellernan.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Ein junger Mann in einem MoMa-Shirt erschien auf der anderen Seite der Vitrine. »Das da, bitte.«
    Es war bemerkenswert in seiner Schlichtheit. Ungefähr hundert knapp einen Zentimeter lange vernickelte Stäbchen, die nur durch Magnetismus zusammengehalten wurden. Er zog es auseinander, um die Stärke der Magneten zu testen, dann fügte er es wieder zusammen. Er probierte ein weiteres Glied aus - ja, das konnte klappen.
    »Ich nehme es.« »Geschenkverpackung? «
    »Nein danke, ich lege es gleich um.«
    Um fünfundvierzig Dollar ärmer traf er nach weiteren zwanzig Minuten im Lord &: Taylor Ecke Fifth Avenue und West Thirty-eighth Street ein. Am Eingang vor der ausladenden Kosmetikabteilung ließ er sich etwas Zeit, um die Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen. Es war eine einfache Alarmanlage mit verdeckten Stromkabeln, die zur Wand führten. Eigentlich unwichtig, aber für alle Fälle gut zu wissen.
    Die Treppe führte ihn hinauf in die Abteilung für Herrenbekleidung im zweiten Stock. In der nächsten halben Stunde schaute er sich Anzüge an und entschied sich schließlich für ein Kenneth-Cole-Modell mit drei Knöpfen im mittleren Preissegment. Die Arme waren ein wenig zu lang und verdeckten sein neues Armband, doch ansonsten passte der Anzug perfekt - weder zu protzig noch zu billig. Er war in Ordnung, was hieß, dass er einer elementaren Regel des Tourismus entsprach: Man hatte immer auszusehen wie ein Geschäftsmann.
    In der Umkleidekabine ließ er das Armband aufschnappen und rieb mit dem Ende über die magnetischen Alarmstreifen des Kaufhauses. Er wusste, dass das theoretisch funktionieren sollte, war aber erst überzeugt, als er nach einer Minute Reiben hörte, wie sich ein Streifen mit einem leisen Klicken löste. Vorsichtig entfernte er ihn. Sobald auch Hemd, Hose und Schuhe nicht mehr geschützt waren, verstaute er Brieftasche und Schlüssel in seinen neuen Kleidern.
    Als er hinaustrat, wurde er von einem jüngeren Verkäufer bemerkt. Milo stellte sich auffällig auf die Zehenspitzen, um über die Kleidergestelle zu spähen. »Janet?« Er trat auf den Verkäufer zu. »Entschuldigen Sie, haben Sie vielleicht eine Frau gesehen, eher klein, mit einem Nasenring?«
    Hilfsbereit blickte sich der Verkäufer mit ihm um. »Vielleicht ist sie unten in der Damenabteilung.«
    »Die kann aber auch nicht eine Minute warten.« Milo deutete auf die Treppe. »Kann ich schnell runter und ihr das vorführen?«
    Der Verkäufer zuckte mit den Achseln. »Klar.«
    »Super, danke.« Milo kehrte schnell um, um seinen Rucksack aus der Umkleidekabine zu holen.
    »Den können Sie dalassen«, informierte ihn der Verkäufer. »Meinen Sie, ich hab noch nie Cops angeschaut? Ich nehm ihn lieber mit. Ist doch in Ordnung, oder?«
    »Natürlich. Hauptsache, Sie bringen den Anzug zurück.« »Wie gesagt: Cops. Ich will nicht auf der Kühlerhaube eines Streifenwagens landen.«
    Der Verkäufer lachte, und Milo zwinkerte.
    Um drei stand er in seiner Kenneth-Cole-Kluft vor einem Münztelefon an der Ninth Avenue, gleich um die Ecke bei der Pennsylvania Station. Gegenüber war eine irische Bar namens Blarney Stone. Er warf eine Münze ein und wählte Graingers private Handynummer.
    Nach drei Klingeltönen meldete sich der Alte. »Äh, ja?« Milo ahmte Sharons Südstaatenakzent nach. »Hallo, ist dort Thomas Grainger?«
    »Ja.«
    »Hören Sie, hier ist Gerry Ellis von der Reinigung Ellis. Sie haben doch gestern Ihre Hemden bei uns abgegeben. Dummerweise hat irgendjemand die Quittung verschlampt, wir wissen nur noch, dass wir Ihnen die

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